Gerade gab's bei "maintower" auf hr3 einen Bericht über 2 Harley Fahrer aus Sulzbach, die in Italien mit Braincap gefahren sind und nun keine Motorräder mehr haben, seit dem Sommer.
Die Dinger wurden z.B. hin- und her transportiert (Transportkosten 2000 €) und sind offiziell Eigentum des italienischen Staates.
Der eine Moppedbesitzer hat im April eine Gerichtsverhandlung wegen seines Vergehens, wobei die Chancen der Wiedererlangung seiner Harley wohl relativ gering sind.
Also, irgendwo haben sie schon 'nen Schuß, die Italiener...
Guude aus Frankfurt Hans-Peter Ohne Hern is mer wie bleed!
was geschieht denn mit den konfiszierten Moppeds? Gehen in das Eigentum des italienischen Staates über? Was bedeutet das*?
Das erfüllt doch den Tatbestand des Diebstahls?! Wenn man nun eine Diebstahlversicherung hat, zahlt die einen solchen Verlust?
*Die Moppeds laufen ganz bestimmt in Italien mit einem anderen Besitzer weiter! Selbst Schuld! Erinnert mich ansatzweise an die ach so "böse" DDR. Ich lach mich schlapp...
In Antwort auf:Wenn man nun eine Diebstahlversicherung hat, zahlt die einen solchen Verlust?
Das ist überhaupt die Idee. Wenn einem das Motorrad in Italien konfisziert wird fährt man mit dem Zug nach Hause und meldet es hier als gestohlen. Die Versicherung zahlt und gut ist.
Gruß der WWerner, der da kein Problem sieht (ausser das er nicht versichert ist) ....................................................................... W650 Nr:4670 Bj.08/99; 66750 km tendenz steigend
Zitat von HärbertDie Grenzen zwischen italienischer Staatsmacht und der Mafia scheinen doch recht fließend zu sein ... Viel Spaß beim nächsten Italien-Urlaub wünscht Härbert
Jau Härbert,
selbst so etwas in Apulien miterlebt!
War vor zig Jahren mit meiner ehemaligen Lebensgefährtin in Apulien bei ihrer italienischen Verwandtschaft zu Besuch. In den dort vorhandenen ausgedehnten Obstplantagen war plötzlich mittendrin ein privater Fußballplatz mit der allerfeinsten Rasenfläche, einer Flutlichtanlage wie hier im "Commschmerzbank" Stadion. Dieser gehörte einem Verwandten meiner Lebensgefährtin, der im Dorf auch ein "Cafe" bewirtschaftete. Das machte mich stutzig! Auch die männliche Verwandtschaft meiner Ehemaligen trug nur edelste Klamotten, fuhren die allerdicksten Autos und lebten in Palästen. Geldnöte hatten die augenscheinlich gar keine! Unter diesen "Herrschaften" war auch ein Carabinieri, der ebenso großspurig lebte. Fragte mich natürlich, wie so ein "kleiner italienischer Bulle" sich dies alles leisten kann?!
Was ich dann erfuhr schlug dem Faß den Boden aus!
Die hingen alle im Rauschgifthandel und es war ein abgekartetes und gemeines Spiel, denn im Cafe des einen Verwandten wurden Rauschmittel von diesem unter der Hand verhökert, daraufhin wurde vom Cafebetreiber (und Rauschmitteldealer) der Carabinieri Cousin informiert, der sich sogleich auf den Käufer der illegalen Substanzen stürzte und ihm das Zeug "offiziell einzog". Von wegen offiziell einzog! Es wanderte schnurstracks wieder in besagtes Cafe und wurde weitervertickert. Konnten sie natürlich nicht andauernd machen, da es sonst zu sehr aufgefallen wäre.
An die Taufe eines Kindes in Italien erinnere ich mich eigentlich mit gemischten Gefühlen, da die versammelte Mannschaft einem Al Capone Film entsprungen schien. Habe dann (weh mir) mein deutsches Maul nicht halten können und frotzelte etwas von "Mafia". Wenn Blicke töten könnten, dann wär ich jetzt tot! Sofort hatte ich von meiner Ex den Ellbogen in den Rippen.
Hinterher klärte man mich unter vorgehaltener Hand darüber auf, daß man "Mafia" nicht im Einflussgebiet der "Camorra" auf den Lippen haben sollte.
Der "Codice Stradale" wurde im Art. 213 durch Gesetz Nr. 168 vom 17.08.2005, in Kraft seit 23.08.2005, geändert. Nach der Änderung müssen motorisierte Zweiräder im Anschluss an die schon vorher vorgeschriebene und noch gültige 30 Tage Motorrad-"Entziehung" und Geldstrafe entschädigungslos konfisziert werden, wenn z.B.
- kein oder ein nicht homologierter Helm getragen wird
- der Verschluß/Kinnriemen nicht zu ist oder
- nur auf dem Hinterrad gefahren wird (sog. "Wheelie")
- unzulässig Passagiere oder Tiere (animali liberi) oder
- herausragende Gegenstände ohne sichere Befestigung transportiert werden.
Diese Gesetzesänderung wird derzeit vom ital. Verfassungsgericht überprüft. Bis zu einer abschliessenden Entscheidung ist davon auszugehen, daß ein konfisziertes Zweirad auch nach Ablauf der alten 30-Tage-Verwahrfrist nicht aus Italien ausgeführt werden darf.
Und nun warten wir einmal ab, wie das italienische Verfassungsgericht entscheidet. Vielleicht brauchen die ja noch 'n paar Motorräder. Touristen sind stets willkommen!
Wenn das so ist, werde ich nach Italien nur noch per Bus oder Zug einreisen .Sollte es mich packen, leih' ich mir 'ne Vespa vor Ort - da isses mir dann egal, wenn die konfisziert wird. Obwohl da vermutlich andere Gesetze gelten - wenn ich so dran denke, wie mich der Rollerfahrer mit dem Kind vorn auf der Vespa mit flatterndem T-Shirt und Sandalen ohne Helm in der Kurve mit knapp 70 Sachen überholt hatte ... .