Zumindest gestern waren die Kuchen noch von der Kuchenfee gewesen.
Folgende Situation jetzt im OTC: Ein junger Mann hat es seit 1.9. gepachtet und macht die Küche. Gestern rannte er im Koch-Outfit herum. Seine Mutter managt das Budchen und macht das gut. Nette Frau. Seine Schwester und ihr Freund helfen aus, servieren usw. Man ist sehr engagiert (aber das sind am Anfang ja alle). Die Mutter erzählte mir, dass der Pachtvertrag erst mal für ein halbes Jahr läuft. Ihre Erwartungen seinen sehr klein, sie sind aber guter Dinge. Und bislang wären sie mit den Umsätzen auch ganz zufrieden. Das OTC hat jetzt wider jeden Tag geöffnet, nur Montags ist Ruhetag. Auch die Küche ist in Betrieb und es gibt eine Speisekarte. Ich habe so das Gefühl, dass die Sache wieder auf einem guten Weg ist. Wäre schön. Man könnte sich da jetzt auch mal wieder im Winter treffen, wenn die anderen Treffpunkte alle zu haben. Heute Nachmittag werde ich mit SR-Junkie auch dort rein schauen.
Ich sach mal so. Eine Selbständigkeit am Ende der Saison zu beginnen, halte ich für ziemlich ambitioniert. Wahrscheinlich gibt es keinen Businessplan. Oldtimercaffee im Winter? Das kann nur schief gehen. Wenigstens der halbjährige Vertrag zeugt von etwas Restverstand.
Das mit dem bevorstehenden Winter ist sicher nicht einfach. Aber ich weiß auch nicht, wie hoch oder niedrig die ausgehandelte Pacht ist. Nicole war wohl recht froh, den Laden erst mal vom Hals zu haben. Ich kenne ja auch keine Hintergründe. Wenn der Neue beispielsweise bisher arbeitslos war ... Oder sie haben genug Geld, eine Durststrecke zu überstehen? Nix genaues weiß man nicht. Jetzt im Herbst und über den Winter kann man sich auch erst mal Stück für Stück einarbeiten. Nicole war z.B. völlig überfordert, wenn an schönen Tagen viele Gäste kamen. Ich sehe es daher nicht gleich so negativ.
Nicol hat anfangs auch die Hilfe ihrer Familie fest eingeplant. Das ist dann ja gründlich in die Hose gegangen.
Selbst wenn man viel Geld hat, warum sollte man das an laufende kosten und minimale Einnahmen im Winter verbrennen. Normalerweise rechnest du dir aus, wieviel Umsatz du am Tag/Monat machen must um nur die laufenden Kosten zu zahlen. Wieviel Kunden hat das OTC den in einer durchschnittlichen Winterwoche? Vielleicht zwanzig? In der Preislage bräuchten die min. 10-120 Essen am Tag, das es für die Kosten bei so einem großen Haus reicht und man muß jaauch noch leben.
Matze hatte doch schon das gleiche Problem und der hatte noch einen Job, oder? Das kann man sich nicht schön rechnen. Da reden wir im Frühjahr noch mal drüber.
Nicole hatte gar keine Familie. Ihr Konzept war ein ganz anderes: Sie hatte Wohnraum für geistig Behinderte vorgesehen, hoffte auf Zuschüsse, die nicht kamen, und die sollten den Laden auch führen. Das hat nicht funktioniert. Zuletzt war sie ganz alleine. Matze hatte keinen Job nebenher. In den ersten Jahren warf der Laden auch ausreichend was ab. Dann hat er die Lust verloren, wurde zunehmend übellauniger und hatte zuletzt nur noch am Samstag und Sonntag geöffnet. Die derzeitigen Bedingungen im OTC sind für den Wirt ganz sicher suboptimal. Aber nix ist unmöglich. Früher war das OTC immerhin Freitag Abend, Samstag und Sonntag auch im Winter immer gut besucht. Das Falltorhaus jedoch macht über Winter zu.
Mir hat sie im Frühjahr erzählt, das ihre Schwester im Sommer aushelfen und ihr auch mal ein freies Wochenende verschaffen sollte.
ZitatDann hat er die Lust verloren, wurde zunehmend übellauniger und hatte zuletzt nur noch am Samstag und Sonntag geöffnet.
Die Lust hat er verloren, weil der Laden nicht mehr genug abgeworfen hat. Er hat uns auf dem letzten Dreiradlertreffen erzählt, das das anschalten der Fritösen und der Kaffeemaschinen und das heizen im Winter nicht lohne, weil er das nicht erwirtschaften könne.
Die Zeiten haben sich geändert. Die Kneipenkultur der 70/80/90er ist so gut wie verschwunden. Geld in der Gastronomie kann man nur noch mit viel Anfangskapital, Fachwissen, und mit betriebswirtschaftlichem Konzept verdienen. Und über dieses läßt man zumindest mal einen Fachmann, oder den Berufsverband schauen. Voraussetzungen wie Zuschüsse usw müssen vorher abgeklärt werden
Ich weiß schon warum ich nicht mehr selbstständig bin.
Dann muß man sich klarmachen, welche Zielgruppe/n man ansprechen will.
Welche sollte das in dem Fall sein?
Zum Schluß mußt du so einem totgerittenen Pferd wie dem OTC erst mal wieder ein positiver Image verschaffen. Dazu muß man Geld für Werbung in die Hand nehmen.
Jetzt steht das OTC für schlechtes Essen, lange Wartezeiten, unzuverlässige Öffnungszeiten, eben gewollt und nicht gekonnt.
Wie gesagt. Ich fände es sehr schade, wenn das da den Bach runtergeht. Aber alles deutet für mich darauf hin. Leider!
Deshalb hoffe ich das du recht hast und ich mich irre.
ZitatDie Zeiten haben sich geändert. Die Kneipenkultur der 70/80/90er ist so gut wie verschwunden. Geld in der Gastronomie kann man nur noch mit viel Anfangskapital, Fachwissen, und mit betriebswirtschaftlichem Konzept verdienen.
so isses wohl leider ! was hat da eigentlich der Kuchen bzw. Torte gekostet die letzte Zeit ?
Heute 250 kurvenreiche KM mit Falcone durch den VB, den Spessart und dann wieder im VB bei bestem Wetter und mit Kaffee-Stopps am Wiesbüttsee und im OTC, wo wir den Steamdog mit seiner sch... XT getroffen haben.
Ein sehr schöner Tag. Und dass das OTC wirklich gut besucht war, freut mich sehr ...
ZitatDie Lust hat er verloren, weil der Laden nicht mehr genug abgeworfen hat. Er hat uns auf dem letzten Dreiradlertreffen erzählt, das das anschalten der Fritösen und der Kaffeemaschinen und das heizen im Winter nicht lohne, weil er das nicht erwirtschaften könne.
Das würde ich an seiner Stelle vielleicht auch so sagen. Die Lust hat er verloren, weil er immer da sein musste und nicht mehr Motorrad fahren konnte. Er hat einfach keinen Finger mehr krumm gemacht. Nicht Strom für die Kaffeemaschine war das Problem, sondern die Arbeit, die nötig war, um den Schalter umzulegen und das Wasser einzufüllen.
Ja, war eine sehr schöne Ausfahrt heute bei genau richtigen temperaturen.
Zitat... wo wir den Steamdog mit seiner sch... XT getroffen haben.
ZitatDie Lust hat er verloren, weil er immer da sein musste und nicht mehr Motorrad fahren konnte. Er hat einfach keinen Finger mehr krumm gemacht. Nicht Strom für die Kaffeemaschine war das Problem, sondern die Arbeit, die nötig war, um den Schalter umzulegen und das Wasser einzufüllen.
OK, so richtig widersprechen kann ich dir da nicht. Ich denke, das bedingte sich gegenseitig.
Martin,daß du die XT im Beta-Kapitel als lahmen, unhandlichen, ruppigen Eisenhaufen bezeichnet hast, habe ich Martina gesteckt. Mach dich auf was gefaßt!
Du hast deine bloß nicht anbekommen, klar ist sie dann lahm und unhandlich. Sogar im Vergleich zu meiner VELOSOLEX