Kann ich sehr gut nachvollziehen!
Nicht, dass ich selbst Kinder hätte, aber ich bin der "Abenteuer-Onkel", der mit den Nichten und Neffen Dinge unternimmt, die sich die Eltern (mit gutem Grund, aus Bequemlichkeit, 'Bedacht'-samkeit oder Angst) nicht trauen würden.
Da schnitzt schon mal bei gelegentlichen Ausflügen meine 5jährige Nichte mit einem scharfen Messer eine Puppe aus einem stück Holz etc.
Und ich bete dabei, dass nix passiert - und wenn doch, dann hat jeder der Beteilgten (inkl. ich) das Recht, auf die Schnauze zu fallen. So iss Lebbe!
Dann rennt der 7jährige Neffe schon mal durch den kompletten 'Nostalgiezug', über schwankende Verbindungsbrücken im Freien zwischen den Waggons - und ich bete, dass nix passiert - und wenn doch, dann hat jeder der Beteilgten (inkl. ich) das Recht, auf die Schnauze zu fallen. So iss Lebbe!
Letzhin waren wir 3 beim Pilzesuchen im Wald:
Schöne Champignons (die mit Anisgeruch und rosa Lamellen) :-)
Parasolpilze, Birkenpilze u.dgl.
Daheim, bei den Eltern angekommen, wären die Schwammerln 'vorsichtshalber' im Müll gelandet, hätte ich sie nicht gerettet und daheim selbst verzehrt.
Und ... und ... und ...
Die selben Kinder saßen dann daheim sofort vor der Glotze uns anderen Tranquilizern, benahmen sich gewohnheitsmäßig so, als hätten sie den ganzen Tag nix anderes gemacht als sich linientreu in den störungsfreien Tagesablauf zu fügen.
Ich glaube, heute wird man als Eltern (aus verschiedenen Gründen) ängstlicher als deren eigenen Eltern es je waren. Und ich weiß auch, als "Onkel" redet man sich leicht, aber gibt es kein Verhalten dazwischen?
Stellt Euch mal vor, solchermaßen dauerhaft ruhig gestelle und 'behütete' Kinder kommen jemals in die Verlegenheit, selbst Erziehungsverantwortung übernehmen zu müssen.
Leben heißt halt nicht nur, schrittweise immer "fetter und sicherer leben", sondern auch in wachsendem Maße "dem Leben - und nicht nur dem eigenen - mit mit Verständnis und Gespür ins Auge schauen zu können". Mit verschiedenen Mitteln, die erlernt sein wollen. So früh und spielerisch, wie es geht, sonst klappt's nie.
Ob Gameboy, Handy, Terminlisten, Bring-In-and-Out-Service, Safety-first-and-above-anything als vorwiegender Tummelplatz dabei hilfreich sein können?
Da wird man auch später immer wen brauchen, der für einen alles regelt und sagt: "Braaav, tu nur, was ich Dir sage, dann ist's recht".
Den Weg dahin zu finden, dazu hatten wir (40+) die besseren Voraussetzungen.
gez. Orwell & Co.