wie sang HRK doch auf seiner letzten CD : ... wir sind die ersten alten leute die recht sind wenn sie sagen : wir waren besser, denn wir kommen aus viel besseren tagen, wir haben träume gehabt, egal wie wirr sie waren - ihr seit so elend amputiert ihr werdet nichts erfahren ... nichts ist so erbärmlich wie die jugend von heute ...
es ist schon was drann ... meine tochter (10) ist wirklich ohne vorherige planung nicht in der lage mit jemand anderen zu spielen ... die kinder von heute werden behütet bis zur lebensunfähigkeit und wenn sie dann 15 oder 16 sind und auf einmal einiges selber entscheiden müssen/wollen werden sie wahrscheinlich über alle stränge schlagen weil sie nie gelehrnt haben eigene fehler zu machen und mit den auswirkungen fertig zu werden ... und man kann nur wenig dagegen machen weil alle es so machen .... manchmal möchte ich kotzen
Früher war alles viel früher... Im Ernst: ohne mediale Reizüberflutung und "verinselte Lebensräume" konnte man sich auf die Entdeckung und "Eroberung" des sozialen Umfelds konzentrieren, wo es noch gewachsene und räumlich wie persönlich zusammenhängende (Infra)Strukturen gab - mit anderen Worten: alles schön übersichtlich und deshalb trotz anderer Gefahren gar nicht so riskant, wie wir´s in verklärter 60er Wild-West-Erinnerung gerne darstellen! War´s besser, war´s schlechter? Mir fällt zu beiden Seiten einiges ein. Es war anders - und trotzdem wiederholt sich manches, wenn man die eigenen Kinder groß werden sieht. Vieles macht mich auch traurig oder wütend, aber irgendwie müssen wir ja unseren Kindern was mit auf den Weg geben, was sie erleben und überleben lässt und was sonst so zu einem halbwegs sinnvollen (und wohl oder übel auch zeitgemäßen) Leben gehört... "Stell dir vor, es geht, und keiner kriegt´s hin."
klar gabs auch Nachteile. Aber als Kind ist das nicht aufgefallen. Wenn ich mich recht erinnere gabs in dem Häuserblock (ziemlich groß) einen Friseur, einen Gemischwarenladen, einen Metzger, eine Reinigung/Heissmangel, einen Bäcker. Angrenzend: ein Schreibwarengeschäft, einen Milchladen, eine Kohlenhandlung, einen Schuster und einen Schreibwaren/Spielzeugladen. Heute ist da noch ein Kettenbäcker und ein Blumenladen sowie ein Lidl. Da fällts auch nicht schwer zu überlegen wo die Arbeitsplätze geblieben sind .... "Damals" war nicht vorm Krieg sondern in den 60ern
ich gehörte damals zu den privilegierten Kindern, da mein Vater recht gut verdient hatte. Ich hätte keine Probleme die damalige Verteilung wieder einzuführen. Aber ich halte es mit Willi und Steve: es ist wirklich das meiste besser geworden....
Nostalgie ist deshalb so schön, weil es heute nicht mehr so ist
Ja, heute isses besser als früher, aber manchmal......manchmal....erinner ich mich auch gern zurück. bin zwar noch nicht steinalt, aber mit 37 kann man auch scho a bisserl zruckblicken.
Früher, als ich nochn Schulkind war, und in Schwabing inner schönen Altbauwohnung mit Ölöfen wohnte, ging ich nach der Schule immer zum Bäcker und holte mir Kaugummis und Süßkram, so für 25 Pfennig hat man schon ordentlich "Mäuse" oder "Colaflaschen" gekriegt, eine Breze kostete 12 Pfennige........Geld konnte man als Schulkind verdiennen, indem man "Zehnerln" spielte, Münzen an die Wand schmeissen, welche am nächsten an der Mauer liegenblieb, hatte gewonnen, je mehr mitspielten, desto mehr "Colafläschchen" warteten auf einen.
Wir trugen in den Siebzigern blaue Bomberjacken, doch keiner kam auf die Idee, einem anderen die Klamotten auszuziehen oder zu klauen. Messer und so`n Zeug gabs nur selten und wenn einer bei ner Bolzerei mal am Boden lag, hörte man auf. Treten gabs so gut wie nicht. Die Klassen teilten sich traditionell in 2 gegnerische Teile: die FC Bayern München Fans und die 1860 München Fans, was doch das eine oder andre mal für Touble aufm Schulhof führte.......
Dafür wurden noch viele Kinder aufm Schulweg überfahren, allein bei uns an der Schule in einem Schuljahrt gingen einaml 3 Kinder drauf!!! 30er Zonen gabs damals noch nicht, Tempo 70 in der Altstadt war normal.
Der Vater fuhrt noch einen schönen Heckflossenbenz, mit wunderschönem weißen Lenkrad und ließ den Sohnemann auch mal aufm Feldweg den schweren Wagen lenken, Kindersitze??? Wasn das???
Am Wochenende fuhr man zur Oma in den Garten und wurde von selbiger "abgefuttert", musste sich um nix kümmern und spielte in den Gärten mit den Nachbarskindern "Winnetou und Old Shatterhand", Gameboys und Computer gabs damals (GOTTSEIDANK) noch nicht.....
Ja so war des damals, wenn ich so n paar Jahrzehnte zurückdenk. Sind zwar eigentlich nur knapp 30 Jahre, aber es hat sich alles wahnsinnig geändert.
Sorry für das viele Geschreibsel, mir war grad danach.
Euch allen n schönen Tag in dieser modernen Welt.....
ich musste mit meinem Bruder im Alfa Spider mehrer Jahre auf der Ablage hinten mitfahren. Mein Vater war schon als Student so autogeil das er alles dafür geopfert hat. Also wurde im Alfa Spider einfach vom Sattler so eine Art Notsitz für zwei Blagen gemacht. Natürlich ohne TÜV, Gurt etc...meine Mutter hatte immer Angst das wir bei einer Vollbremsung wie im Comic aus dem Auto fliegen. Ist ja nochmal gutgegangen. Man muss schon sagen das man früher wirklich waghalsige Sachen gemacht hat ohne darüber zu reflektieren - wenns gut gegangen ist ist es im nach hinein lustig...aber es gibt halt auch viele die diese Unbekümmertheit mit dem Leben bezahlt haben oder verkrüpelt würden. Ich denk da z.B. nur an die vielen tödlichen Badeunfälle in Seen und Kanälen....wenn man früher in Flüssen wie der Aller (bei Verden) gebadet hat sind jedes Jahr ein paar ertrunken wegen der Strömung bzw. Strudeln. Da hilft einem manchmal auch nichts wenn man an sich ein guter Schwimmer ist...
In Antwort auf: Und was willst Du uns damit sagen?
wenn das auf meinen Beitrag zielte: die regionale Kleinstruktur des Handwerks und Handels stellte mehr Arbeitsplätze als die Flächenversorger heute zur Verfügung. Die Einkäufe des täglichen Bedarfs konnten zu Fuß erledigt werden und Schuhe waren kein Wegwerfkonsumartikel sondern wurden repariert wenn die Sohlen durch oder eine Naht aufgegangen war. Der soziale Mix innherhalb des Wohnblockgebietes war auch sehr ausgewogen, vom Arbeiter, Handwerker bis zum Bankdirektor wohnte da alles. Kleidung war unter den Kindern kein Statussymbol, das waren bestandene "Mutproben" und da waren schon ein paar Brecher dabei. Was mir jetzt beim Nachdenken negativ auffällt ist dass relativ viele Väter früh gestorben sind, das lag wohl an dem damals fehlenden Arbeitsschutz.
greetz
meine Halbschale hat gar kein ECE ....
Mr.Cyber
(
Gast
)
Beiträge:
12.11.2003 10:23
#25 RE:Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70 Jahren lebtest...
Ich glaube daß es heute einfacher ist und der Lebensstandart höher, aber nicht unbedingt besser. Aber die Werte haben sich ja auch verschoben und deshalb ist es vielleicht auch besser. Eigentlich lassen sich die Zeiten mit heute nicht vergleichen. Früher haben wir von der elektrischen Eisenbahn geträumt, heute träumen die Kids vom Handy...Nobbi Alles wird gut!
ich glaube das es auch einfach mit dem älter werden zusammenhängt und damit das alles so schnelllebig geworden ist. Spontanität und auch eine gewise Entspanntheit...so etwas will heute organisiert werden. Dazu kommt häufig eine gewisse - wie soll ich sagen...ökonomische Unsicherheit. Dann ist man meist häufig eingebunden in die Familie mit Frau und Kindern. Da ist einfach nix mehr am Wochenenden mit spontan weg fahren und ein Wochende rumsumpfen. Selbst sich mit Freunden treffen wenn sie nicht am gleichen Ort wohnen ist organisatorisch kaum machbar. Alles weit verstreut, keiner hat Zeit, Eltern nicht greifbar um auf die Kinder aufzupassen, man muss häufig am Wochenende noch für die Arbeit zuhause was machen etc... Dann ist es natürlich auch schwieriger sich am Wochenende aufzuraffen 1000 km abzuspulen um einen alten Kumpel in Hamburg zu besuchen. Das alles zusammen mit Familie etc....und dann kann man gerade ein paar Stunden zusammen klönen und zurück gehts. Schließlich sind da ja auch tausend andere Dinge die zu tun sind..und die W scharrt schon mit den Reifen in der Garage und will geritten werden
das man als erwachsener mit den ganzen zwängen und mit weit verstreuten freunden ein treffen organisieren muß ist ja das eine das war schon immer so ... aber da die kids nicht mehr in der lage sind wenn es draußen schön ist einfach raus zu gehen und zwei bis zehn freunde "rauszuklingeln" um zu spielen finde ich traurig
da wird spätestens am freitag für die ganze nächste woche geplant wer wo wann mit wem spielt und um 17:55 ist zuende weil um 18:00 was im fehrnsehen kommt was die eine sehen will aber die andere nicht, sorry das war füher anders und es war besser (womit ich nicht sagen will, das ich alles von früher wieder haben will)
muss ich dem Jörg in dieser Hinsicht hundertprozent recht geben. Heut verabreden die Kids sich per SMS und jeder Termin wird 20x diskutiert und geändert - die T-Com freut sich so ne Scheiß SMS kost schließlich auch so um die 20Cent.
Wir hatten früher deutlich weniger Kohle und ich finde dass uns das nicht geschadet hat. Wie soll so ein verwöhntes Addidas-Nike-Kiddi von heute mal mit Situationen wie geringem Lehrgeld, Arbeitslosigkeit etc. umgehen???? Das bringt Ihnen niemand bei.
Duck Dunn
P.S. nicht bös sein, aber ich denk, dene gehts viel zu gut!
tja..das mit den Kindern ist wohl wirklich so. Ich bin ja in so einem Minidorf in Westfalen aufgewachsen. Das war richtig geil. spätestens mit 13/14 Jahren hab ich alles so machen können wie ich es wollte. Nen Fahrrad (später ein Mofa) reichte aus um alle Freunde zu besuchen bzw. zu den allgemeinen Treffpunkten zu kommen. Hab mich nie gelangweilt und nur Fernseh geguckt am Abend wenn ich mal zuhaus war oder gemeinsam mit den Eltern am Sonntag die "Muppets" oder "Der Doktor und das liebe Vieh". Ansonsten war ich sofort nach dem Mittagessen unterwegs. Man konnte sich nahezu gefahrlos (ich meine jetzt menschliche Gefahr...zum Glück gibt's auf dem Land ja genug Schafe ) bewegen und viel Blödsinn machen ohne große Konsequenzen. Bei den Freunden zuhause konnte man spontan auftauchen, es gab immer was zu mümmeln und man konnte sogar die Eltern um Zigaretten anschnorren. Was die Reife angeht war man den Städtern bei weitem überlegen - die haben zwar immer das Maul aufgerissen aber ansonsten war das alles heiße Luft. Ich werd zumindest versuchen das meinen Kindern so ähnlich anzubieten..mit Garten, viel Freiraum etc...mal sehen ob die noch genauso daran Spass haben oder ob sie das zum Spucken finden....