Manne, ich glaube nicht das dich das wirklich "tröstet", aber bei uns im Westen ist es inzwischen ähnlich.
Bei uns wurden sämtliche Tarife mit Einwilligung der Gewerkschaften und des Betriebsrates unter dem Druck der Arbeitgeber ausser Kraft gesetzt.
Immer nach dem Motto "wenn ihr nicht mitspielt, machen wir eben zu".
Ich frage mich ernsthaft, was da der Schrei nach der 40-Stunden Woche soll. Alles wofür mal an sozialen Eruungenschaften gekämpft wurde, geht den Bach runter.
Und die Unternehmen verrechnen Ihre Gewinne mit angeblichen "Auslandsschulden" um keine Gewerbesteuern mehr zahlen zu müssen.
das Hauptproblem ist das alle Wissen das sich was ändern muß und das dafür gewisse Einsparungen bzw. Kürzungen dafür notwendig sind. Aber da es in Deutschland schon lange keine Solidargemeinschaft und viele im reinem Egoismuß leben (Der Straßenverkehr ist das beste Beispiel) "sollen die Kürzungen überall stadfinden nur nicht bei mir".
genau das isses. Garniert mit "die Unternehmen", "die Anderen" etc. und noch ein paar Geschichten aus dritter Hand wird alles zerredet. Klar gibts auch jede Menge eigener Erfahrungen, aber daraus zu Verallgemeinern führt zu nichts.
Notwendigkeit von Einsparungen & Kürzungen, Egoismus statt Solidarität, zu allgemeine Verantwortungs- und Schuldzuweisung (die "bösen" Unternehmer) - alles schön und gut, aber was genau soll uns das sagen ?? Die Frage ist doch nicht, ob Einsparungen erforderlich sind, sondern wem sie in größerem und kleinerem Umfang zugemutet werden können, und wer schon seit Jahren mit zunehmenden Belastungen zu kämpfen hat, die inzwischen auch schon bei mittleren Einkommen an die Reserven gehen - wenn denn welche vorhanden sind. Allein die (Selbstbeteiligungs-)Kosten für 3 Schulkinder (Buchgeldanteil gerade verdoppelt plus plus plus), die Eigenanteile beim Kieferorthopäden, die Teuro-Haushaltskosten (inzwischen bestätigt, d.h. doch nicht nur subjektives Empfinden)u.a.m. - hier etwas mehr, dort etwas weniger und da ganz unauffällig. Jede nicht eingeplante größere Rechnung bereitet zunehmend Kopfzerbrechen, die Politiker und Manager in oberen Sphären ganz offensichtlich nicht nachvollziehen können oder wollen. Besitzstandswahrung? Ich habe als alleinverdienender Familienvater mit BAT IVb keine Besitzstände, nur ein ausgleichendes W-Hobby und für alles andere an "Luxus" gar keine Zeit und Muße. Und darum gibt es für mich - trotz berechtigtem Plus an Eigenverantwortung - in der Tat "Andere", die mal dran wären, die sich vornehm zurückhalten oder aus der Solidargemeinschaft herausmogeln und -tricksen und den Hals nicht voll kriegen. Vorschläge?
Nichts für ungut, Stefan, aber das ist genau das Problem:
In Antwort auf: Und darum gibt es für mich - trotz berechtigtem Plus an Eigenverantwortung - in der Tat "Andere", die mal dran wären
Meiner Meinung nach hilft wirklich nur der "Rasenmäher", unter der Voraussetzung, dass es ALLE, aber wirklich ALLE trifft, vom Sozialhilfeempfänger bis zum Vorstandsvorsitzenden. Dann wäre sicherlich jeder bereit, auf 5% oder 10% seines Einkommens zu verzichten. Alles andere endet nur in Interessengeplänkel und Hin- und Hergeschiebe der Verantwortlichkeit, genau so, wie es Manne ? weiter unten geschrieben hat. Aber das wird wohl nur ein schöner Traum sein, denn es hat in unserer Republik schon immer gleiche und gleichere gegeben.
Der Problemhinweis ist okay. Es ging mir auch nicht um´s Ausklinken und nur auf Andere zeigen, sondern um die Differenzierung zwischen den schon länger belasteten Familien mit wenig Reserve (kaum bis gering steigende Einkommen versus zunehmende Mehrausgaben), die als Otto Normalos gar keine Chance haben, sich aus der gemeinsamen Verantwortung zu stehlen, und den privilegierten Besserverdienenden, die häufiger korrupt als sozial verantwortlich denken und handeln. Das mag nach sozialistischem Klischee klingen, aber man bekommt es doch täglich bestätigt, wenn man lesen, hören und sehen kann. "Alle, aber wirklich alle" (noch ein bisschen gestaffelt nach ihren Möglich- keiten) wäre ja okay, aber während der Sozialhilfeempfänger (wo´s natürlich ganz verschiedene gibt) gesetzlich vorgegebene Kürzungen hinnehmen MUSS, kann sich der Vorstandsvorsitzende mit seinen (auch gewerkschaftlichen!) Kollegen diverse "Ausgleichszahlungen" selbst genehmigen. Um nur ein Beispiel von vielen möglichen zu nennen. Es gibt einige Rufer in der Wüste (verschiedener Couleur), die absolut zutreffend feststellen, dass in der Tat REFORMEN nötig sind, dass die aktuellen Überlegungen und Vorschläge aber nichts mit diesem Begriff zu tun haben, sondern einfach nur konzeptionslose, kurzfristig gedachte Kürzungen sind, und zwar da, wo´s am leichtesten, nicht am sinnvollsten, durchzusetzen ist. Aber das nur nebenbei...
ist ganau das , was ich auch sage. Eine Voraussetzung ist allerdings dass auch an unserem Staatsgebilde gespart wird. Es kann auch nicht angehen, dass die EU ein Defizitverfahren gegen uns einleitet, wir aber trotzdem die größten Zahler sind.
Witz am Rande: War ein SPD Stand in der Fußgängerzone, mit sehr jungen Genossen besetzt. Waren für eine Vermögenssteuer. Ich hab mal gefragt wo es denn eine solche Vermögenssteuer gibt. Tja, die Antwort war genauso falsch wie im Fernsehen verbreitet: es gibt keine Vermögenssteuer im deutschen Sinn in England oder USA. Was dort höher besteuert wird ist vorallem Grund- und Hausbesitz. Was bei uns im Jahr vielleicht 300 Euro kostet, kostet z.B. in USA ca 3000 Dollar pro Jahr ..... Hat mir keiner der kleinen Politiker geglaubt .... klein fängt das nachplappern an
sorry Steve, aber das ist leere Polemik. Wenn du als Besserverdienender in der letzten Progression gelandet bist, geht die Hälfte deines Einkommens an den Staat. Wo dann da das "aus der Verantwortung stehlen" ist, kann ich nicht nachvollziehen.
Da muß eine(r) aber schon seeeeehr "besserverdienend" sein, um die HÄLFTE seines einkommens an den staat entrichten zu müssen, zudem noch ungeachtet aller abschreibungsmöglichkeiten und steuerschlupflöcher! Tatsächlich schlägt die progression am stärksten bei den leicht überdurchschnittlichen einkommen durch (und zu)...
Kein Sorry nötig, Toni, weil ich die "besserverdienenden" und korrekten Steuerzahler, die du anführst, gar nicht meine - die Bezeichnung ist wohl ungünstig gewählt, weil zu weit interpretierbar. Es sind aber auch nicht nur die Superreichen, die zig Möglichkeiten haben und nutzen (sogar "legal"), um ihren Gemeinschaftsobulus sehr klein zu halten, von diversen größeren und großen Firmen ganz abgesehen, die für jeden Minijob hofiert und begünstigt werden, auch wenn er nach 1 Jahr wieder wegrationalisiert wird. Auch wieder nur ein Beispiel. Und bei denen, die tatsächlich soviel Steuern zahlen (und dann immer noch gut schlafen können), besteht nicht immer, aber immer öfter die Neigung zu sagen: Ich habe meine gesellschaftliche Solidar- und Sozial- verantwortung zur Genüge erfüllt, lasst mich mit weiterem in Ruhe. Aber es geht nicht nur um Geld... Ansonsten kann in der Tat jeder (nach seinen Möglich- und Fähigkeiten) was tun, das ist aber oft gar nicht gefragt bzw. wird zu unflexibel gehandhabt. Ich wäre - und das war ja der Ausgangspunkt - durchaus bereit, auf Feier- oder Urlaubstage zu verzichten, wenn sich das knappe Familienbudget dadurch etwas absichern ließe. Auch wieder nur ein Beispiel. Ich fange gar nicht mit dem Thema Arbeitslose & Sozialhilfeempfänger an, wo ich häufiger die Praxis erlebe und das Gruseln kriege, mit welcher Realitätsverkennung Politiker oder andere Berufene ihre Patentrezepte verkünden (und eh wieder vergessen). Aber is gut jetz - wenden wir uns wieder anderen Themen zu.
...z.B. dem Thema, dass solche Diskussionen - ob bei Sabine Christiansen oder im W-Forum - anregend und frustrierend zugleich sind. Weil das Oberthema Staats- und Gesellschaftskrise und die dahinterstehenden Zusammenhänge dermaßen komplex und kompliziert sind, dass man immer nur über kleine Ausschnitte und selbst da nur oberflächlich diskutieren kann, weil es für jedes Beispiel ein Gegenbeispiel und für jede Meinung eine Gegenmeinung gibt, jede gut begründet und mit eigenen Erfahrungen belegbar und doch nicht der Weisheit letzter Schluss, weil es - wenn man viel mit unterschiedlichen Leuten, Lebens- und Arbeitsbereichen zu tun hat - keine absoluten Weisheiten, sondern nur subjektive Wahrheiten gibt, in sich schlüssig und dennoch wider- sprüchlich. Das macht das Motorradfahren so schön: Eine Kurve ist ein Kurve, und wenn ich zu schnell fahre, fliege ich raus. Dann gibt´s keine leere Polemik, sondern höchstens ´ne volle Poliklinik. Oder so.
grundsätzlich entspanne ich mich beim mtb fahren besser, man kann nicht ins Träumen geraten wie beim Moppedfahren, sonst trennt man sich ganz schnell vom bike. Fernsehdiskussionen schau ich mir nicht mehr an, es spiegelt zu sehr die politische Wirklichkeit wieder, es gibt kein "ja" und "nein" mehr, jedes Wort wird abgewogen, alle lügen gleich viel, ob nun alle paar Jahre die Rollen gewechselt werden oder nicht. Mag es mal sowas wie eine politische Kultur gegeben haben, ich hab sie nicht mehr erlebt und ich bin auch nicht mehr der Jüngste. Das Sparen wird zwar von "oben" her verordnet, "oben" wird aber nicht gespart. Was brauchen wir Eurofighter und A-irgendwas Transporter wenn Schulen und Kindergärten nicht genug Geld haben, wenn viele Altersheime menschenunwürdig sind. Hier im Städtchen wird das Rathaus für 25mio Euro saniert. Ein hässlicher 60iger Jahrebau. Das ist auf 5 Jahre die Hälfte des Bauetats der Stadt, wenig Protest, keiner teert und federt die Entscheidungsträger im Stadtrat. Manchmal könnte man schier verzweifeln, zum Glück gibts die Familie, die baut einen (zumindest mich :-)) immer wieder auf.
Das ist schon ganz richtg, ich würde sagen in der politik gibt es zu wenig leute die unternehmerich denken. Um das mit deinen worten zu erklären wenn ich eine kurve anfahre und nicht ordentlich druch komme, fahre ich die nächste ganz anders an und sie da es klappt.
Mann kann auch sagen es gibt keine plitiker mit rückrad mehr, die sich für die sache konsiquent einsetzen, weil sie sich keine feinde machen wollen, da man sonst keine spenden mehr bekommt oder gar abgewählt werden könnte.
Ab 1.1.2003 Spitzensteuersatz 47%, erreicht bei DM 102.276 / EUR 52.292,89
plus Soli natürlich. Hab ich grad von einer Steuerseite kopiert. Kommt mir jetzt zwar auch relativ niedrig vor, aber wird schon stimmen.
Abschreibungen und Steuerschlupflöcher sind doch Phrasengedresche. Um was Abzuschreiben musst du was kaufen/investieren. Bei den sogenannten Schlupflöchern ists genauso. Und wie sich die Schiffsbeteiligung, das Windkraftwerkprojekt oder wasauchimmer am Ende der Laufzeit bzw. beim Verkauf der Anteile steuerlich auswirkt, das kann keiner garantieren oder voraussagen.
Den ganzen Steuerwirrwarr, das Steuerrecht der 12 Bände, haben uns die "Fachleute" der Regierungen über Jahrzehnte hinweg eingebrockt. Eine Reform, die diesen Namen verdient, ist nicht in Sicht obwohl seit vielen Jahren "reformiert" wird. Reformieren hiesse neu schreiben, nicht dran rumbasteln. Jede Regierung hat das Steuerrecht für Ihre Zwecke gebraucht. Förderung von Wohneigentum, Ost-Investitionen, oder jetzt eben Ökoprojekte, die vollständige Liste wäre sehr lang. Von allem bleibt ein kleiner Rest zurück und die Steuerberater und ihre Genossenschaft lachen sich tot.