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Dieses Thema hat 31 Antworten
und wurde 1.365 mal aufgerufen
 W650/W800 Technik Bereich
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Ulf Penner Offline



Beiträge: 3.260

30.10.2024 21:31
#31 RE: Kupplung Antworten

Okay, Öl ist es nicht.
Das ist schonmal gut.
Es kann durchaus reichen, nur die Kupplungsfedern zu tauschen. Auch ein paar Unterlegscheiben reichen oft.
Aber wenn du da sowieso schon bei gehst und nicht so der Selbstschrauber bist, würde ich auch gleich die Reibscheiben tauschen.
Das ist kaum Mehrarbeit und du hast die nächsten 50.000 Ruhe.

decet Online




Beiträge: 7.818

vor 16 Minuten
#32 RE: Kupplung Antworten

Meine ganz persönliche Kupplungsgeschichte

Angefangen hat's vor 11 Jahren, als ich meine 30T km alte W800 bei Bruno Dötsch ablieferte, um ein paar Verbesserungen vornehmen zu lassen. Ich will nicht ins Detail gehen, aber die durchgeführten Maßnahmen ließen auch eine Verstärkung der Kupplung ratsam erscheinen. Leider konnte ich nicht mehr mit Bruno über alles reden, weil er unerwartet starb, als mein Motor noch halb fertig in seiner Werkstatt lag.

Mit einiger Verzögerung - die Familie Dötsch hatte verständlicher Weise andere Prioritäten - konnte ich mein gutes Stück dann von Carlo wieder zusammengebaut entgegennehmen. Alles prima, alles erfreulich, und ich bin jetzt fast bei 100T km angelangt. Allerdings fiel mir gelegentlich auf, daß die Kupplung nicht ganz sauber trennte. Man gewöhnt sich an alles.

Zwischenzeitlich mußte die Auspuffanlage, äh, "überholt" werden, was sich wohl irgendwie auf das Motordrehmoment im Drehzahlbereich um 3500 U/min auswirkte. Dann merkte ich, daß beim harten Beschleunigen in diesem Drehzahlbereich die Kupplung zum Rutschen neigte. Na ja, mittlerweile könnte die Kupplung vielleicht wieder ein bißchen Aufmerksamkeit vertragen.

Nach ein bißchen Suche in der Datenbank und ein bißchen Marktforschung besorgte ich mir ich einen Satz TRW MEF 143 Federn, die lt. Datenbank passen, und härter als die Serienfedern sein sollten. An einem Herbsttag zum Ende der W-Saison (als Wintermopped ist die Gummikuh besser geeignet) tauschte ich die damals von Bruno eingebauten Federn gegen die neu erworbenen aus. Zu meiner großen Enttäuschung war das aber nix, weil die Kupplung sich damit nicht trennen ließ. Also Rückbau.

Hab ich den Carlo angerufen, und der meinte, man müßte auf der Schraubenkopfseite ein bis zwei mm unterlegen. Das hab ich irgendwie gar nicht verstanden.

Und dann war erst mal Pause. Welche mit einem Plan für systematisches Vorgehen endete. Zuerst wurde gemessen. Tiefe der Aufnahmeschächte für die Federn im Kupplungsfederteller ist 23,7 mm, Hub des Federtellers beim Auskuppeln 1,9 mm.

Wie lang sind denn die Federn, wenn man sie bis zum Anschlag zusammengedrückt? Geh'n wir mal an den Schraubstock und probieren es aus:

Originalfedern 19,5 mm - verfügbarer Federweg 4,2 mm
Bruno-Federn 22,5 mm - verfügbarer Federweg 1,2 mm
TRW-Federn 24,5 mm - verfügbarer Federweg -0,8 mm UH-OH.

Oder vielmehr A-HA. Mit Brunos Federn trennt die Kupplung gerade mal so, und mit den TRW-Federn läßt sie sich gar nicht öffnen. Und dann fiel der Groschen. Natürlich, das hatte Carlo gemeint. Nach ganz wenig Kopfrechnen scheint unterlegen mit 3 mm richtig zu sein, das ergibt 2,2 mm freien Federweg für den notwendigen Öffnungshub. Also Scheiben 6 x 13 x 3 mm.

So kleine simple Drehteile konnte ich mit Hausmitteln herstellen, und dann wurde die Kupplung wieder mit den TRW-Federn zusammengebaut. Sieht doch gleich besser aus, alles passt, und trennen geht auch ohne Probleme. Odrrr? Mal sehen, ob meine erschlaffte linke Rentnerflosse das stemmt - ojojoj, nach ein paar Dutzend entschlossener Züge am Kupplungshebel spür ich schon im Handgelenk, daß das eine Männerkupplung geworden ist, mit der möchte ich nicht stundenlang im normalen Verkehr unterwegs sein.

Hmm… Zurückbauen? Aber dann rutscht sie ja wieder. Hmm…

Wie sagt doch der Volksmund:
"Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muß eben der Prophet auf seine alten Tage den Arsch in die Höhe heben."
Und wenn die Kupplung so verflixt schwer geht, muß eben die verweichlichte Kupplungshand ein bißchen auf Vordermann gebracht werden.

Als ich ein Kind war, gab's so Trainingsgeräte, die sahen irgendwie so aus wie Wäscheklammern in groß, aber wenn man heutzutage nach "Handtrainer" googelt, kommen irgendwelche futuristisch aussehende Foltervorrichtungen heraus, die wahrscheinlich sogar funktionieren, aber eigentlich hauptsächlich Plastikmüll sind.

Selbst ist der Mann, ich habe ja noch die ausgebauten Federn, und aus denen und einem Stück Besenstiel habe ich dann mal schnell einen einfachen Handtrainer gebastelt, mit dem werde ich über den Winter die linke Hand mindestens so weit ertüchtigen, daß sie genau so männlich kraftvoll zupacken kann wie die rechte.

Kraft.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Beim ersten Gebrauch dieses Trainingsgerätes stellte sich übrigens heraus, daß ich rechts etwa 50% mehr Kraft aufbringen kann als links, da ist es ganz gut, wenn ich der Linken etwas auf die Sprünge helfe.

Dieter (und immer fleißig trainieren!)

Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.

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