Da trägt das abgesägte Stück aber nichts zu bei. Problem allgemein ist, dass die Phasen für die Aufnahme des Schlüssels am Sechskant zu groß sind und nur eine kleine Fläche in der Tiefe vorhanden ist, da braucht es einen gut passendes Werkzeug. Keine Vielzahnnuss, sondern eine stramm sitzende Sechskantnuss ohne Phase, damit die Tiefe voll genutzt wird.
sicherlich kein Fehler sich zuerst die richtige Nuss zu besorgen bzw. anzufertigen, bevor man sich einen neuen Kettensatz kauft. Denn das was ich jetzt hier mitbekommen habe, ist alles andere als eine Normalität.
Zitat von onkeltom im Beitrag #19 ... ist alles andere als eine Normalität.
Thomas, hättest ruhig auch "Murks" schreiben können Aber das bestätige ich erst wenn der Tacho nicht mehr funktioniert weil der Vierkant zu kurz ist, schaun wir mal.
Und Schlagschrauber geht halt auch nur mit der passenden Nuss, und ohne stabilen Gegenhalter für das Ritzel sollte man den nicht einsetzen. Das Gehämmer auf der Getriebewelle kann evtl. im Inneren Schaden anrichten.
Ist hier jetzt echt die Rede von einem Schlagschrauber? Oder ist ein Druckluft- oder anderer Impulsschrauber gemeint?
Meine Meinung (schon öfter kundgetan): Wenn die verdammte Mutter nur mit solch schwerem Gerät gelöst werden kann, wurde sie zuvor zu fest zugeknallt. Und erzähle mir keiner, diese Mutter würde sich im Betrieb noch weiter setzen - schließlich ist da ein Sicherungsring drin, der ein Verdrehen der Mutter in beide Richtungen verhindert.
Die Mutter ist ab Werk so stark angezogen, dass sie wirklich nur mit einem Schlagschrauber oder einer Verlängerung von ca. 1,5 Metern gelöst werden kann. Die Werksangabe sind 125 Nm. Ich gehe davon aus, dass im Werk auch diese 125 Nm auch aufgebracht werden. Wenn sich eine Werkstatt später an diese Angabe hält, hat man natürlich beim nächsten Mal wieder das Problem der fest sitzenden Mutter. Ich ziehe die Mutter mit dem Knebel der Nuss ohne Verlängerung gut fest, sichere sie mit dem Blech und habe noch nicht erlebt, dass sie sich löst. Aber es ist jedes Mal so, dass ich zum Lösen wider die Verlängerung brauche. Anzugs- und Lösedrehmoment sind also nicht identisch. Das Sicherungsblech verhindert ja lediglich den Verlust der Mutter, aber allein durch das weiche Material des Sicherungsblechs hat die Mutter im Betrieb sicherlich die Möglichkeit sich noch ein wenig fester zu ziehen. Zumindest zeigt dies die praktische Erfahrung eindeutig. Obwohl auch ich davon ausgehe, dass ein Druckluftschrauber, da er ja nicht radial auf die Mutter wirkt, keinen Schaden am Lager erzeugt, ist mir die sanfte Lösemethode mit Verlängerung lieber - mal ganz davon abgesehen, dass in vielen Hobbywerkstätten ein Druckluftschrauber nicht vorhanden ist. Ich empfehle aber einen 3/4-Zoll-Knebel mit kurzer Verlängerung zur 27er Sechskant(!)-Nuss:
So ein Knebel ist 50 cm lang. Mit einem Stück Wasserrohr oder ähnlichem als Verlängerung des Knebels lässt sich die Mutter mit moderater Kraft und ohne Schläge lösen, und man kommt auch nicht mit dem Lima-Gehäuse in Konflikt.
Bei mir hat sich sie Mutter mal trotz Sicherungsblech einmal gelöst und dabei den Tachosensor zerstört. Aufgefallen ist das Ganze nur, weil der Tacho plötzlich ausfiel. Verlorengehen kann die Mutter wegen des Tachosensorhalters aber nicht. Ich hatte das Sicherungsblech nur an einer Kante umgebördelt. Seit dem mache ich das an zwei Stellen und über Eck. Dann brauche ich zwar jedes Mal ein neues Sicherungsblech, aber das ist es mir wert.
Zitat von Falcone im Beitrag #26Die Mutter ist ab Werk so stark angezogen, dass sie wirklich nur mit einem Schlagschrauber oder einer Verlängerung von ca. 1,5 Metern gelöst werden kann. Die Werksangabe sind 125 Nm. Ich gehe davon aus, dass im Werk auch diese 125 Nm auch aufgebracht werden. Wenn sich eine Werkstatt später an diese Angabe hält, hat man natürlich beim nächsten Mal wieder das Problem der fest sitzenden Mutter.
125 Nm sind also wirklich nicht die Welt und erscheinen mir absolut korrekt. Das bringt man mit einem 50 cm-Knebel nun wirklich gut auf. Die Zentralmutter des Hinterrads meiner Triumph wird mit 230 Nm festgezogen - da komme ich dann schon eher ins Schwitzen. Ist aber trotzdem noch gut mit einem ebenso langen Knebel zu bewältigen.
Wenn die Ritzelmutter bei Kawasaki im Werk also tatsächlich mit lediglich 125 Nm angezogen wurde, bringt man sie auch relativ einfach wieder auf. Falls man dazu tatsächlich einen Impulsschrauber benötigt, ist sie mit mehr als 125 Nm festgeknallt worden - viel viel mehr!
Ritzelmutter... da hab ich eine hübsche Geschichte aus 30 Jahre Werkstatt:
Kunde bringt ZXR750 zum Vergaser überarbeiten. Nach Arbeit natürlich Probefahrt. Dabei wird der Vergaser auch nochmal "gespült". Also quasi bei etwas höherer Geschwindigkeit immer wieder runterschalten mit geschlossenem Gas, damit die Benzinkanäle nochmal richtig durchgespült werden.
Was ich nicht wußte, daß der Kunde selbst kurz vorher noch einen Kettensatz drangebastelt hat. Bei der Probefahrt dann bei ca. 220 mal das Gas zu machen war dann wie eine kleine Ganzkörpermassage. Ein heftiges Rütteln quer durch die gesamte Maschine ließ mich schon eine lockere Ritzelmutter vermuten, nur war ich mir über das dauerhafte Vibrieren komplett durch die ganze Maschine nicht ganz schlüssig.
Da vergehen Sekundenbruchteile, die Dir wie Minuten vorkommen mit "Was tun?" - Bremsen kann schlagartig die Kette schlackern und das Gehäuse zerschlagen / Öl auf dem Hinterreifen. - Gas halten und warten was passiert / dumme Idee? - Kupplung ziehen und ausrollen lassen / dann blockiert die Sache noch leichter und es reißt nix durch
Hab dann als Lösung mal "gaaanz vorsichtig langsamer werden" gewählt mit der Hoffnung, daß es keinen großen Schlag macht und ich mit Rest100 noch ein "Rutscherchen" mache. Das ganze ging gut und nachdem wir die Kiste abtransportiert haben hab ich gleich mal den Ritzeldeckel runter gemacht...:
SP_A0177.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Demnach für mich immer mit Anzugsmoment...
Zum Öffnen dann immer eine lange (meist 27er) Nuß und Schlagschrauber bei gedrückter Hinterbremse und Leergang damit nix auf die Getrieberäder geht. Klappt zu 99% - für den Rest gibts Dynamit oder 5 Liter Benzin
Also ganz eindeutig erfordert das Lösen einer Schraubverbindung ein höheres Drehmoment als sie ursprünglich festgezogen wurde, das liegt am Losbrechmoment der Verbindung. Ich bin kein Inschenjör, schätze aber dass etwa 20 bis 30% mehr Kraft nötig ist.
Und zum Gegenhalten des Ritzels hab ich die 75mm lange kurze Verlängerung aus dem 3/8 Zoll Ratschenkasten genommen und an der Schwinge abgestützt:
IMG_1055.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zum festziehen (wenns so weit ist) halt andersrum:
IMG_1056.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Wellen- Sechskantnuss hab ich jetzt vorne plangedreht dass sie den Sechskant der Mutter besser packt.