Hallo, nach dem Ende der Winterpause sprang meine W 650 heute kurz an, lief aber sehr unwillig, nach meiner laienhaften Meinung aber nur auf einem Zylinder. Dann ging sie aus und es lief Benzin raus. Kam aus einem Schlauch, der aus Richtung Motor kommt, oben waagrecht verläuft und auf Höhe der Batterie endet. Außerdem lief Benzin aus einem Schlitz vom Luftfilterkasten. Wo sonst noch überall Benzin rauslief, kann ich nicht genau sagen. Alles ist naß, auch zwischen den Kühlrippen auf Höhe der Kopfdichtung. Das Ganze passiert, wenn der Motor sich dreht, oder auch so, in diesem Fall bei der Benzinhahnstellung PRI. Mein Handbuch finde ich gerade nicht, deswegen die ungenaue Beschreibung der Bauteile. Ich habe schon in der Datenbank geschaut, irgendwas hängt in einem Vergaser oder? Was kann ich tun? Grüße
Schwimmerkammerventil hängt bestimmt, Vergaser läuft über...Mal leicht mit dem Hammerstil auf beide Schwimmerkammern klopfen und hoffen das sich das hängende Ventil wieder schließt...
Zitat von Katzenklo im Beitrag #3welchen und wie fest?
an beiden und mit Gefühl...
Grüße PeWe
..."ich weis längst, daß ich nicht Motorrad fahren kann, dass muß ich niemanden mehr beweisen!"
Das Klopfen kann Erfolg haben. Meist ist es aber leider nicht so. Dann bleibt dir nichts anderes übrig, als die Vergaser auszubauen. Das ganze Problem ist in der Datenbank beschrieben, wobei ich inzwischen empfehle, wirklich die Vergaser auszubauen und nicht nur die Schwimmerkammern abzunehmen. Das Abnehmen der Schwimmerkammern ist ein elendes Gefummel und endet meist in vergnaddelten Schrauben (sie sind sehr weich). Der Ausbau der Vergaser dauert keinesfalls länger. Man kann die Gaszüge durchaus an den Vergasern lassen und hängt diese links neben den Tank, schraubt dann die Schwimmerkammern ab, löst die Nadelventile und reinigt deren Flanken.
Wenn sie dann wieder anspringt (was erst nur auf einem Zylinder geschieht, da nicht beide Schwimmernadeln gleichzeitig hängen) einfach starten und laufen lassen, bis der zweite spuckend und sprotzelnd Zylinder dazu kommt. Das muss allerdings innerhalb recht kurzer Zeit geschehen, sonst ist was faul.
Auch wenn ich mich wiederhole, es gäbe da eine sichere Anti-Inkontinenz-Methode nach der man(n) sehr ruhig schlafen kann...(das ist jetzt nicht zweideutig gemeint ) Im Herbst Vergaserreiniger in den Tank. 100 km fahren, volltanken, einmotten. NICHT den Sprit ablassen, sondern alle 5-6 Wochen mal im Leerlauf richtig warmlaufen lassen. Die harmlosen Winter haben oft milde Temperaturen die auch Starts mit Lithium-Batterien packen. Die Dichtungen von Oldies reagieren allergisch auf ausgetrocknete Dichtungen. Ist nicht nur meine Meinung. Und so ein Vergaserreiniger sorgt bei meinen Vergaser-Kandidaten immer wieder für feinsten Rundlauf sogar bei niedrigsten Leerlaufdrehzahlen. Also, so schädlich kann diese Methode nicht sein.
Nun ja, das Laufenlassen im Stand ist sogar sehr schädlich, da sich der Motor dabei nicht richtig erwärmt und sich Kondenswasser bildet, dass sich im Motor und im Auspuff absetzt. Austrocknende Dichtungen, die man auf diese Weise vermeiden könnte, gibt es an den W-Vergasern nicht. Was der Vergaserreiniger während der Standzeit bewirken soll, erschließt sich mir auch nicht. Diese Methode kann ich ganz und gar nicht empfehlen.
Danke Harde für den Tipp. Hört sich ganz gut an. Lässt du den Sprit mit dem Zusatz vorm Einmotten im Vergaser oder entleerst du den? Nach x-maliger Inkontinenz, wenn ich brav die Vergaser verschiedener Mopeds über den Winter geleert habe, bin ich es leid Vergaser auszubauen und zu reinigen und verkrustete Ventile wieder gängig zu machen - und grünlichen, angetrockneten Glibber am Boden der Schwimmerkammern rauszukratzen. Jede Wette das (oder ähnliche Verkrustungen) kleben auch an den Mini-Ventilen, die übrigens auch Mini-Gummielemente an der Spitze haben die austrocknen oder festkleben können. Kann aber sein, dass das bei meiner Honda CB500Four war. Ich hatte jedenfalls mal welche mit Gummispitzen.
Wäre doch sinnvoll dieses nervige Problem ohne Stress loszuwerden. Und solange das Öl gut ausschaut und der Auspuff nicht durchrostet seh' ich das sehr pragmatisch. Der Witz ist die Mopeds laufen auch gefühlt wieder besser nach der Rosskur...aber vor allem freu ich mich auf einen problemlosen Frühling.
Ach ja, nur so ganz nebenbei: Meine ziemlich neue Brunnenpumpe muss auch im Winter einmal im Monat laufen sonst frisst sie sich durch Korrosion und die Sicherung hauts raus. Das zu reparieren erinnert mich an die Vergaseraktionen. Braucht echt niemand. Harde, Zwischenstarts im Winter hast du keine gemacht, nehm ich mal an?
Und wider aller Experten und Raketen-Atomphysiker-Techniker Meinungen, ARAL V Power oder Shell Ultimate oder umgedreht, tanken, damit springt das Kratt auch nach dem Winter an. Selber mehrfach getestet und für gut befunden.
______________________________________________ Natürlich führe ich Selbstgespräche. Ich brauche von Zeit zu Zeit eine 2. Expertenmeinung.
Also ich weiß nicht ob hier einige vielleicht besondere Wetterphänomene im Winter haben oder was sonst so Einfluss auf das Mopped nimmt und natürlich ist es jeden freigestellt die Industrie durch Kauf von Zusatzstoffen zu finanzieren aber es macht (wie Falcone schon schrieb) nicht wirklich Sinn.
Meine Prozedur für das Einmotten der W ist seit 20 Jahren gleich - Vergaser entleeren,die Auspufftöpfe verschließen (mit Plastiktüten und Gummi wg eventueller Feuchtigkeit), Beutel mit Entfeuchtungsmittel an den Lenker gehangen und das ganze Mopped komplett in eine sehr große atmungsaktive Plane "eingepackt" (also wirklich rundum zu - nur der Hauptständer schaut raus). Die Batterie bleibt drin und hängt nicht an einem Ladegerät. Der Tank ist natürlich bis zum Anschlag gefüllt. Stehen tut die Maschine in einem Holzschuppen mit Gittertür - Luftzirkulation ist also gegeben.
Das Ergebnis: jedes Frühjahr das Mopped auspacken, Benzinhahn auf PRI, ein paar Minuten warten und max. 2x auf den Anlasser gedrückt und die Maschine läuft ohne Mucken. Die Batterie wird übrigens auch nicht nach dem Auspacken geladen. Die letzte Batterie (Auslieferungsbatterie) hielt 16 Jahre und wurde nur einmal sicherheitshalber geladen. Leer war sie da nicht. Die neue ist jetzt 4 Jahre drin und wird genauso behandelt
Also ich brauche keine Zusatzstoffe oder besondere Maßnahmen.
Dem schliesse ich mich zu 100% an. Führe das mit W650 EZ2000/35Tkm und ZRX EZ2002/63Tkm so durch. Choke nicht vergessen. Die W werfe ich mit dem Kickstart an. Was ist faul, wenn sie nicht startet? Der Kill-Schalter steht dann auf "aus"... Dann war es eben Sport.