Da mein, geliebter aber ohnehin schon etwas abgenudelter, Michelin-Hinterreifen mich beim Antritt der letzten Campingtour des Jahres mit einer spontanen Luftlosigkeit überraschte brauche ich einen neuen Satz Reifen. Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken nach Island zu fahren und da böte es sich an, es mal mit einem etwas Schotter-tauglicheren Ersatz zu versuchen.
Vom Einsatzprofil gefällt mir der Mitas E08 ziemlich gut, da der mit 80/20 On/Offroad im Gegensatz zu Heidenau und co halbwegs vernünftiges Handling auf Asphalt verspricht. Nur offenbar fährt den hier im Forum keiner. Liegt es daran, dass der in 130/80-18 nur mit Index "T" verfügbar und damit nicht legal auf der W650 zu fahren ist? Oder kann man so etwas eingetragen bekommen? Wie geht man in so einem Fall vor? - Ich gestehe ich habe von der rechtlichen Seite keine Ahnung, ich habe die Typbindung nicht austragen lassen und nehme einfach etwas mit Freigabe und hoffe dass es keinen Ärger gibt. Die kürzliche "Vereinfachung" im Gesetz hat ehrlich gesagt meine Verwirrung um das Thema nicht weniger gemacht...
Alternativ: was wäre eine ernsthafte Empfehlung für einen Tourenreifen, der auf Schotter etwas taugt ohne auf Asphalt und bei Nässe ein kompletter Holzreifen zu sein? Ich möchte nicht richtig Offroad fahren oder irgendwelche Flüsse durchqueren. Nur mal evtl. zwischendurch einen unasphaltierten Pass würde ich mir gern entspannt gönnen können.
Man kann nicht sagen dass ihn keiner fährt, aber vielleicht nicht in D.
Bei uns sieht man das nicht so eng, wir haben keine Reifenbindung. Da die W offiziell eine Höchstgeschwindigkeit unter 180km/h hat, war der Index T kein Problem.
Zitatwas wäre eine ernsthafte Empfehlung für einen Tourenreifen, der auf Schotter etwas taugt ohne auf Asphalt und bei Nässe ein kompletter Holzreifen zu sein?
Was spricht da deiner Meinung nach gegen den Heidenau K 60?
Den bringe ich weder auf der Straße noch auf Schotter an seine Grenzen. selbst bei Nässe ist der besser als TT und Co.
Bin ca. 30000Km damit unterwegs gewesen. Auch auf Schotter und sehr schlechten Straßen.
Ich stimme da Norbert zu. Lediglich auf sehr matschigen Straßen setzt er sich zu. Aber fährst du die? Und kann der Mitas das besser? Eher nicht.
Manche Prüfer zieren sich, einen Reifen mit einer niedrigeren Geschwindigkeitsklasse einzutragen. Im Grunde sollten die 190 km/H eines T-Reifens natürlich dicke ausreichen, aber der Prüfer muss halt entsprechend einsichtig sein. Ich gehe aber auch davon aus, dass sich auf Reisen, also außerhalb Deutschlands, niemand für den Index interessiert.
ZitatDie kürzliche "Vereinfachung" im Gesetz hat ehrlich gesagt meine Verwirrung um das Thema nicht weniger gemacht...
Dabei ist es wirklich ganz einfach geworden: Du darfst alle Reifen fahren, deren Aufschrift bezüglich Größe, Geschwindigkeitsindex und Lastindex der Eintragung in der Zulassungsbescheinigung entsprechen. Die Bindung ist weggefallen und muss auch nicht ausgetragen werden. Auch die Bauart der Reifen ist nicht mehr relevant.
Da ihr alle den K60 empfehlt, antworte ich mal an euch alle. Im Prinzip ist der auch ein Kandidat, allerdings überzeugt mich (auch mangels Erfahrung mit Stollenreifen) so ein radikales Blockprofil einfach nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf Asphalt der Bringer ist - nicht unwichtig, bei einem Reifen der zwar für eine bestimmte Tour angeschafft wird, aber danach noch seine 2-3+ Jahre "im Alltag" gefahren werden muss.
Punkt zwei: der K60 hat auch "nur" Index T - also muss der auch eingetragen werden oder nicht? Wie ist das Vorgehen? Ich ziehe ihn auf und stelle das Moped beim TÜV vor - und fahre, wenn der sich weigert, zum nächsten?
Ich hatte schon mehrere Sets K60 und ziehe dabei den Scout vor. Meiner Meinung nach ein guter Reifen für viele Situationen und dazu sehr langlebig. Mich stört allerdings der Lärmpegel vom Vorderreifen. Ich habe allerdings festgestellt, dass ich doch nur selten auf Schotter unterwegs bin und dann auch nur auf relativ "zahmem" Untergrund. Ich habe jetzt den 2.Set Conti TKC70 drauf und bin damit sehr zufrieden. Super Handling auf der Strasse und recht gutes Sicherheitsgefühl auf Schotter. Allerdings gibt es den Hinterreifen nur als 4.00-18. Bei uns in der Schweiz kein Problem.
Mit dem Index hast du natürlich recht. Ich habe mich darum einfach nicht geschert.
Auch wenn du möglicherweise sehr zurückhaltend unterwegs bist, wird auch ein Heidenau nicht "ewig" halten. Bist du sicher, dass du nach einer Reise noch so lange damit unterwegs sein wirst? Der K60 lässt sich aber auch auf der Straße durchaus flott und sicher bewegen, sogar bei Nässe. Ein reiner Straßenreifen guter Qualität hat allerdings eine klarere Rückmeldung und liegt auch ruhiger. Ich weiß allerdings nicht, ob der Mitas da besser ist, als der Heidenau. Dazu fehlt mir jetzt der direkte Vergleich. Da ich den Heidenau schon mehrfach auf langen Reisen bei unterschiedliches Wetterbedingungen eingesetzt habe (wie auch Norbert und ein paar andere), kann ich sagen, dass er sich gut eignet, haltbar ist und schlechtwettertauglich. Ich habe übrigens bei Reisen in Gebiete mit schlechten Straßen wie z.B. Norwegen oder Rumänien verstärkte Moto-Cross-Schläuche eingezogen. Sie geben ein zusammen mit dem dicken Profil ein Quäntchen mehr Sicherheit gegen einen Platten.
Zur Eintragung: Du machst es umgekehrt. Du fragst erst bei einer Prüfstelle nach, ob sie bereit sind, die Reifen mit dem geringeren Geschwindigkeitsindex einzutragen. Erst, wenn dir eine positive Einstellung signalisiert wird, kaufst du die Reifen, montierst sie und führst sie vor.
Zitat von Highzen im Beitrag #2Man kann nicht sagen dass ihn keiner fährt, aber vielleicht nicht in D.
Bei uns sieht man das nicht so eng, wir haben keine Reifenbindung. Da die W offiziell eine Höchstgeschwindigkeit unter 180km/h hat, war der Index T kein Problem.
Das ist beneidenswert. Mir ist auch vollkommen schleierhaft, warum eine Möhre wie die W nach Index H verlangt. Erzähl doch mal wie er sich fährt, taugt er auch bei Nässe?
Ich sehe gerade, der Mitas scheint eine M+S Kennung zu haben. Dadurch dürfte doch, wenn ich es richtig verstehe, mit Aufkleber im Cockpit der kleinere Index wieder genehm sein, auch ohne Weg zum TÜV?