Meine W650 Bj99 hat seit einiger Zeit folgendes Problem: Beim Beschleunigen und hochschalten vom 1. in den 2. Gang tourt sie bis ca. 3000rpm hoch und dann fällt die Drehzahl plötzlich wieder auf 2500-2000rpm runter um dann langsam wieder hochzutouren. Das passiert nur im 2.Gang. Alle anderen Gänge lassen sich problemlos ausfahren. Kennt Jemand diese Problem oder hat eine Idee woran das liegen könnte? Laufleistung sind ca. 60.000km. Es ist ein K&N Kit von Dötsch, Shark 2in1 und 14er Ritzel verbaut.
Zitat von Falcone im Beitrag GangsensorProblem(PeWe): Bei starken Beschleunigen / Vollgas nur im zweiten Gang stottert und ruckelt die W etwas. Gas kurz zurückgenommen und etwas sanfter aufgedreht und die Fuhre geht ohne Ruckeln vorwärts... Bei allen anderen Gängen zieht die Zicke kräftigst durch. Die Neutral-Kontrolllampe (grün) für den Leerlauf geht schon länger nicht mehr.
Problemeingrenzung (Falcone): Hört sich nach einer "Kontaktschwäche" am Gang-Sensor an. Die Leerlaufkontrolllampe wird vom gleichen Bauteil "bedient", das auch die Gangposition der Gänge 1 bis 3 an die CDI-Einheit meldet. Ist da Schmutz, Gammel oder eine Beschädigung am Werke, könnte es genau zu solchen Erscheinungen kommen.
Zuerst prüfst du jedoch die Steckverbindung des Gangsensorschalters unter dem linken Seitendeckel auf eventuellen Gammel. Es ist ein schwarzer Vierfachstecker unter dem linken Seitendeckel, der etwa rechts unten sitzt mit den Kabelfarben grün (Leerlauf) hellblau, blau/rot und gelb/grün.
Leider kommst du an das Teil nicht ganz so gut ran. Du musst die Ritzelabdeckung abbauen und den Kupplungsausrückmechanismus. Dann findest du unterhalb des Ritzels, das du wohl dranlasen kannst, und etwas vor der Achse des Schalthebels unter dem Schmutz (sorry, bei dir ist´s sicher sauber!) ein rundes schwarzes Kunststoffteil, befestigt mit zwei schwarzen Kreuzschlitz-Schrauben. Die Schrauben lösen und das Teil herausziehen. Achtung - Gummidichtring nicht verlieren! Den dazugehörigen Stecker, um das Teil völlig abnehmen zu können, musst du unter dem Seitendeckel abziehen. Nun schaust du, ob alle Kontakte noch in Ordnung und richtig blank sind Ob der Schalter noch funktioniert, kannst du auch recht leicht prüfen. Der Schalter funktioniert so, dass er immer mit Strom beaufschlagt ist, den er je nach Stellung des Kontaktes an der Schaltwalze im Getriebe an Masse abgibt und damit einen Stromkreis schließt. Den ausgebauten Schalter brauchst du daher nur auf Durchgang zu prüfen. In ein Kabel Strom "reingeben", dann muss der Strom an einem Kontakt wieder "rauskommen". So prüfst du alle vier Kontakte auf Durchgängigkeit durch. Kommt durch alle Kabel der Strom durch, ist der Schalter noch in Ordnung. Falls nicht, musst du ihn austauschen. Der kleine Pol am Schalter ist übrigens der Leerlaufpol (grünes Kabel), der auch am schnellsten verschmutzt.
Instandsetzung (Pewe): Es ist schon erstaunlich, wie viel Dreck sich in nur zwei Jahren in der Ritzelabdeckung ansammelt. Also erst mal mit einer Dose Kettenreiniger und einen harten Pinsel für klare, saubere Verhältnisse gesorgt. Der Kupplungsausrück-Mechanismus hängt an zwei M6er Schrauben und ist schnell weg geschraubt. Danach den Träger für den Tachogeber weg- und den Gang-Sensor losgeschraubt. Sieht eigentlich erst mal ganz in Ordnung aus und nur ganz geringer Schmutz und Schleifspuren im Inneren. Jetzt schnell mit dem Ohmmeter durchgemessen, Grünes Kabel am Stecker zum kleinen Leerlaufpunkt und siehe da kein Durchgang (unendlich Ohm)! Kurz vor dem ausgegossenen Teil konnte ich aber die grünen Leitung direkt am Sensor anstechen und hier noch 0 Ohm. Also Gang-Sensor zumindest bei der Leerlaufanzeige defekt, so brennt keine grüne Lampe. 1. und 3. Gang hat ebenfalls 0 Ohm, also voller Durchgang. Beim 2. Gang habe ich ca. 300 Ohm Widerstand gemessen, scheint also auch etwas nicht in Ordnung zu sein.
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Der neue Sensor ist heute in der Post! Schnell mal durchgemessen. Alle vier Schaltpunkte haben 0 Ohm, also einen reinen Durchgang, alles wieder zusammengefrickelt und die Leerlaufanzeige geht wieder. Zum fahren bin ich auf Grund des Wetters noch nicht gekommen.
Den "alten" Sensor hab ich mir mal vorgenommen. Er ist leider mit einer sehr harten Masse ausgegossen. Ich habe in paar kleine Löcher angebohrt und mit einen kleinen Schraubenzieher die Masse herausgebrochen, dabei ist das Gehäuse ganz zerbrochen. An den Fragmenten konnte ich aber erkennen, dass die Kabel einfach auf die Kontakte aufgelötet waren. Keine Elektronik oder sonstiges zu erkennen.
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Ich hab heute Nachmittag ca. 100km durch den Spessart gedreht und kann feststellen, dass das Ruckeln beim Beschleunigen im 2. Gang völlig verschwunden ist. Die Karre geht im 2. wieder ohne Probleme und die Neutrallampe brennt auch wieder. Problem behoben.