Liebe Gemeinde, auf der Autobahn macht die W ja w-enig Spaß, ein Windschild macht sie nicht schöner, und nach einem Tag auf Tour tut der HIntern weh. Also denke ich über einen Touren-Ergänzung nach: Soll günstig sein, stabil, Wind- und Wetterschutz bieten. Soll mich zügig von Berlin Richtung Harz oder Elbsandsteingebirge usw. bringen, dortihin wo es Kurven gibt (Mangelware in und um die Hauptstadt). Sehnsuchtsmaschine Africa Twin RD04... ? Der Traum meiner Jugend... Aber arg teuer für altes Eisen. Coole Alternative Transalp? Günstiger! Andererseits: Wie oft fahre ich über Schotterpisten oder im Sand? Unkaputtbar sind wohl beide, aber Geländetauglichkeit, die brauche ich letztlich doch nicht. Und so stoße ich auf ein Mototorrad, das ich bewusst noch nie gesehen habe, so unscheinbar ist es: Honda Deauville. Ebenfalls mit zuverlässigem V-Motor, immer mit Komplettausstattung, quasi Rentnerauto auf 2 Rädern, viele günstige Angebote mit wenig Kilometern. Vorteil: Die könnte meiner W nie den Rang ablaufen. Kennt jemand diesen "hidden champion"? https://www.motorradonline.de/test/top-t...lle.103354.html Fragt SaarLiner
Die Deauville im Motorrad-online-Beitrag ist noch eine ältere 650er. Die letzte Baureihe, deren Optik ich als recht elegant bezeichnen würde, hatte 700 ccm.
Vor gut zehn Jahren habe ich solch eine Deauville über runde 70 km probegefahren.
Manche schwören darauf, denn die Technik stammt noch von der unverkleideten NTV 650, ist damit altbewährt und kaum kaputtzukriegen.
Das Fahrwerk ist hervorragend. Die Spurtreue ist auch und gerade in langgestrecken Kurven ein Gedicht. Die Federwege sind zwar nicht die längsten, aber sie fährt sich recht komfortabel. Die Bremsen sind o.k.
Leider lässt die Verarbeitungsqualität mancher Exem- plare zu wünschen übrig - völlig honda-untypisch. Gebaut wurde die Deauville in Spanien.
Der Motor? Unter 4.000 Touren kommt er nicht in die Socken, darüber vibriert er sehr unangenehm. Allerdings sollen nur manche Exemplare diese Vibrationen erzeugen.
Außerdem habe ich die Deau als zu schwergewichtig empfunden, zudem mit einem zu hohen Schwerpunkt gesegnet. Die Koffer lassen sich nicht abnehmen. Man fährt also immer mit diesen Hamsterbacken herum. Die Kofferdeckel, die es in zwei Größen gab, machen keinen all zu stabilen Eindruck, jedenfalls kein Vergleich zu den Koffern von Krauser oder Hepco-Becker. Originell ist die ,Durchreiche' von einem Koffer zum anderen zwischen Hinterrad und Rücklicht. Dem Transport von Baguettes steht hier jedenfalls nichts im Wege.
Es ist vieles Geschmackssache, aber ich würde in jedem Falle die Honda NC 750 X vorziehen, denn das ist ein Motorrad aus einem Guss - alles in allem einfach perfekt und spielerisch zu fahren. Das einzige Manko in meinen Augen - sie hat keinen Kardan, aber das ist bei den heutigen Ketten bekanntlich nicht mehr so tragisch.
Eine Probefahrt mit beiden Kandidaten sollte hier in jedem Falle Klarheit schaffen.
Ich (mit der W) war mehrfach mit einem Kumpel und seiner Deaville auf Tour. Wenn ich vor Deiner Fragestellung stünde, würde ich da sofort Ja zu sagen, denn pflegeleichter und unverwüstlicher und saupraktischer geht's kaum. Wetterschutz: prima, Leistung, Verbrauch, Wartung... alles voll in Ordnung. Für kleinere oder größere Touren gibt es die Kofferdeckel in zwei verschiedenen Tiefen. Und wenn wir zusammen auf Tour waren, war immer noch ein Topcase dabei und frei, in dem man zwei Helme oder eine anständige Menge an Lebensmitteln oder, oder, oder unterbringen konnte.
Ich halte die Deauville auch für ein praktisches, bequemes und nahezu unverwüstliches Motorrad. Und für die armen Augen gibt es ja ganz, ganz dunkel getönte Brillen.
Grüße Falcone
ingokiel
(
gelöscht
)
Beiträge:
18.03.2019 18:08
#6 RE: Honda Deauville? W-as kommt für entspanntere Touren in Frage?
... dunkle Brille? Nicht nötig: Wenn ich drauf sitze, sehe ich sie ja nicht. Aber für alle Fälle werde ich immer Brillen zum Verschenken bereithalten. DAnke für die Einschätzung! SaarLiner
Zitat von Caboose im Beitrag #3Originell ist die ,Durchreiche' von einem Koffer zum anderen zwischen Hinterrad und Rücklicht. Dem Transport von Baguettes steht hier jeden- falls nichts im Wege.
... DAS ist endlich mal ein stechendes Argument! Bei mir als Frankreich-Freund wird das wohl den Ausschlag geben (Croissant statt Kardan! Sancerre statt Scottoiler!). Ebenso der direkte Vergleich von Nisiboy - danke Euch beiden! Wenn jetzt noch jemand kommt und sagt, dass er seine Plastikwanne mit Straßenzulassung loswerden will, kann es ja losgehen (Wettervorhersage: 16 GRad am Freitag!). LG SaarLiner
Wenn man lange Arme und ganz ganz kurze Beine hat, kann man wunderbar entspannt auf einer Deauville fahren. Ich hatte die Vorgängerin, die NTV 650. Super zuverlässiges Motorrad mit Kardan in solider Honda Qualität.
Auf einer Transalp sitzt man wesentlich bequemer.
Diese Moppeds sind halt was für Pragmatiker und nicht für Ästethen und Designpolizisten.