Na, ganz so ist es nicht: "Zudem muss jede Kutsche ein Kennzeichen haben, das Gefährt durch den Kutschen-Tüv, und die Fahrer brauchen einen Führerschein." In Deutschland wird gerne alles geregelt. Ich habe übrigens tatsächlich mal einen Kutschenführerschein gemacht. Pflicht war das nicht, aber unsere Kutsche wäre ohne nicht versichert worden.
Volki, darin liegt das Problem. Es sind persönliche Wahrnehmungen, Erlebnisse und Erfahrungen, die dazu führen, ob jemand ein bestimmtes Auto als Oldtimer wahrnimmt oder nicht. Wenn so ein Auto aus den 90ern normal im Verkehr auftaucht, wird man es in aller Regel nicht besonders wahrnehmen. Hat es aber ein H-Kennzeichen und fährt in einer Umweltzone herum, fragen sich dann auf einmal schon einige, wie das geht. Und damit sinkt möglicherweise die Akzeptanz auf breiter Front. Wir erleben ja tagtäglich, was es bedeutet, wenn jemand was hat und darf, was andere nicht haben. Der Neid flammt dann auf einmal auf. Früher waren es Mercedesfahrer mit Hut und eingebauter Vorfahrt, dann die rasenden BMW, derzeit sind es die SUV - und es wäre schön, wenn es morgen nicht die Oldtimer wären.
Wie viele der 30 jährigen Automobile sind denn noch auf der Strasse? Der Bestand wird immer mehr ausgedünnt.
Von daher sehe ich eher kein Problem. Warum aber muß -und von wem!-ständig eine neue Sau durchs Dorf getrieben werden? Weil ohne solch "Tamtam" wohl einige Personen ihr "Dasein" genommen wird. Dies scheint mir bei diesem Herrn von diesem ominösen "Oldtimerinteressenverband" der Fall zu sein. Man muß sich mal wieder in einer m.b.M. lächerlichen Form ins öffentliche Bewusstsein drängen.
Es gibt doch nun wirklich wichtigere Dinge.
Gruß Monti
„Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.“ Loriot
Nein, der Bestand wird von Jahr zu Jahr größer. Das ist ja das "Problem".
ZitatEs gibt doch nun wirklich wichtigere Dinge.
Alles eine Frage der Sichtweise. Und wenn so ein Thema erst mal im Raum steht, muss man auch damit umgehen. Diese Ansicht des ASC wird ja doch von einigen Oldtimerbesitzern vertreten.
Der Bestand an Oldtimern insgesamt wird wohl grösser, da auch der Bestand an Fahrzeugen generell in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, daß dann der ein oder andere Wagen eher die 30 Jahres Grenze überschreitet ist wahrscheinlich.
Aber wieviel Wagen überleben die 30 Jahre wirklich? Gab doch schon eine bürokratisch-politische Ausdünnung alter Fahrzeuge, auch "Verschrottungsprämie" genannt.
Gruß Monti
„Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.“ Loriot
Zitat von Luja-sog-i im Beitrag #36 Der Bestand an Oldtimern insgesamt wird wohl grösser, da auch der Bestand an Fahrzeugen generell in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, daß dann der ein oder andere Wagen eher die 30 Jahres Grenze überschreitet ist wahrscheinlich.
Aber wieviel Wagen überleben die 30 Jahre wirklich? Gab doch schon eine bürokratisch-politische Ausdünnung alter Fahrzeuge, auch "Verschrottungsprämie" genannt.
Gruß Monti
Als Mitte der Neunziger das H-Kennzeichen waren Fahrzeuge aus den Sechzigern und Siebzigern so gut wie verschwunden. C-Kadetten waren so selten dass sie schon wieder cool waren und in einem D Kadett fuhren wirklich bedauernswete Menschen rum. Der /8 Benz war aus dem Alltag verschwunden, der FIAT 124 vergessen, bei Alfa Romeos wurde angefangen aus Reperaturblechen ein neues Auto um die Fahrgestellnummer rum zubauen und mit Ausnahme von exotischen Luxuscoupes sah es bei anderen Herstellern nicht besser aus. Heute sieht man 2er Gölfe, Passat und W124 noch haufenweise im Strassenverkehr, selbst 164er Alfas fahren ab und an durch die Gegend. Keine Ahnung ob das der Umwelt ernsthaft schadet (Ausnahme MB 200D ) aber es sind schon mehr als früher.
Mein erstes Auto war ein Ascona B. Der war nach 12 Jahren durch. An mehreren Stellen. Unser Bulli war beim Verkauf volljährig und der A2 durfte schon Leichtkraftrad fahren, als er letztes Jahr ein neues Heim bekommen hat.
Mal ein paar Fragen zum Ablauf H-Kennzeichen:
Ich lasse vom TüV ein Gutachten ertellen. Muss ich dieses Gutachten unverzüglich bei der Zulassungsstelle vorlegen und die Papiere ändern lassen oder kann ich das eine gewisse Zeit in der Schublade liegen lassen?
ZitatIn den vergangenen zehn Jahren wuchs der Bestand von Oldtimern mit H-Kennzeichen stark an (+157 Prozent). Am Pkw-Gesamtbestand beträgt ihr Anteil jedoch lediglich 1 Prozent. Die Fahrzeuge sind im Durchschnitt gut 42 Jahre alt.
Und nun?
Bei den mit Elektronik vollgepfropften neuen Autos braucht ihr euch keine Sorgen machen, die erreichen im fahrbaren Zustand den Oldtimerstatus nicht!
Gruß Monti
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ZitatIch lasse vom TüV ein Gutachten ertellen. Muss ich dieses Gutachten unverzüglich bei der Zulassungsstelle vorlegen und die Papiere ändern lassen oder kann ich das eine gewisse Zeit in der Schublade liegen lassen?
Da in dem Gutachten nach §23 StVZO seit 1.3.2007 keine Änderung der BE mehr vorgeschrieben ist, bist du auch nicht mehr verpflichtet, das Gutachten unverzüglich der Zulassungsbehörde vorzulegen. Bei einem zugelassenen Fahrzeug klebt der Prüfer jedoch keine neue Plakette, weil du ja ein H-Kennzeichen bekommst und die Schlüsselnummer "98" in die Zul.Besch. I eingetragen werden muss. Anders ist es bei einem nicht zugelassenen Fahrzeug. In dem Gutachten ist ja zwingend eine HU enthalten. Du kannst das Fahrzeug also auch zeitversetzt anmelden, das Gutachten behält seine Gültigkeit. Wenn du es jedoch bei der Zulassungsstelle vorlegst und die HU-Frist ist bereits abgelaufen, müsstest du eine neue gültige HU vorlegen. Möglicherweise gibt es dann Probleme, weil der Sachbearbeiter so einen Fall nicht kennt. In der Regel wird ja ein solches Gutachten gemacht, um die Vorzeuge des H-Kennzeichens auch alsbald zu nutzen. Und um das H-Kennzeichen zu bekommen, musst du zur Zulassungsbehörde, die dann erst den neuen HU-Stempel aufklebt.
Zitat von Luja-sog-i im Beitrag #41Bei den mit Elektronik vollgepfropften neuen Autos braucht ihr euch keine Sorgen machen, die erreichen im fahrbaren Zustand den Oldtimerstatus nicht!
Das denke ich auch, die Elektronik wird im Laufe der Jahre immer anfälliger und irgendwann weiß niemand mehr die Programmierung irgendeiner Motorsteuerung und des ganzen Firlefanz drumherum. Zukauf-Sensoren aus dem Reich der Mitte wird man nicht mehr für Geld und gute Worte bekommen. Die Werkstätten blicken teilweise bei aktuellen Modellen nicht mehr voll durch.
Ein ganz großes Problem werden Kunststoffteile. Die bleichen durch UV-Strahlung aus und zerbröseln irgendwann.
Davon abgesehen: Wer will schon einen Nissan Juke mit H-Kennzeichen...?
Wir hatten das Thema ja schon. Gerade die Elektrik wird bei eventuellen Restaurierungen zukünftig die geringsten Probleme machen. Ein Bauteil auszulesen und ein viel kleineres ggf. leistungsfähigeres passend zu programmieren ist heute schon Alltag und stellt wirklich niemanden vom Fach mehr vor Probleme. Mechanische Bauteile hingegen wieder herzustellen ist schon jetzt das größere Problem, da zeitintensiv und teuer. 3D-Drucker werden es aber vermutlich richten - besonders im Bereich der Kunststoffe. Das "Problem" lässt sich aber insgesamt auf einen ganz einfachen Nenner bringen: Wo Nachfrage ist, gibt es auch eine Lösung. Schwieriger wird aber auf jeden Fall das Selbermachen.