Da wir, der Maggi und ich und noch ein paar andere gehört haben das es im Feb. in Norwegen kaum Mücken gibt, haben wir uns überlegt, da doch mal zu dieser Jahreszeit hin zu fahren.
Weil hier eine Menge Leute untrwegs sind, die schon mit dem Motorrad in Skandinavien unterwegs waren, habe ich sicher noch die eine oder andere Frage.
Für zwei Räder zu doof und für vier Räder zu arm und weil ein Trike nur etwas für Trucker ist, die den Motorradführerschein nicht geschafft haben, bleibt uns nur das Motorradgespann als Transportmittel. Da man ja nicht so viel Autan mitnehmen muß, bleibt da im Beiwagen eine Menge Platz für unnötigen Ballast.
U.a. dachte ich da an heiße und kalte Getränke. Hat jemand die Freimengen im Kopf?
Da würde ich mir mal keinen Kopf machen, wir waren ja schon öfter in Norwegen, bisher hat das keine Sau interessiert, daß wir das Auto mit Bier und Schnaps voll hatten. Kontrolliert wurden wir bisher auch nie. Bier kann man auch in Norwegen kaufen, das ist zwar teurer, aber da wir ja mit den Spargespannen unterwegs sind, kann man sich das gerade noch so leisten.
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Bier ist mir im Feb. zu kalt. Ich brauche da etwas, das nicht so schnell gefriert und das man auch heiß trinken kann. Am besten mit einem grünen Gesicht auf dem Etiket. Da könnten wir uns bestimmt unbeliebt mit machen.
Ob meine Erfahrungen heute überhaupt noch zutreffen, weiß ich nicht. Jedenfalls hatte ich damals (ist genau 40 Jahre her) Norwegen im Winter falsch eingeschätzt. Ich kannte ja nur unsere Winter. Die waren in den 70ern zwar auch noch kalt und schneereich, aber nicht sooo kalt und vor allem waren sie nasskalt. Also wurden die Klamotten nach Nässetauglichkeit ausgesucht. Cromwell war die erste Wahl, weil da die Brille zugfrei passte (was bei Jethelmen nicht gegeben war) und Integralhelme fielen sowieso aus, weil die von innen vereisen. Ansonsten Belstaff und das dicke Steppfutter aus den Ami-Parkas. Alles gut ausgepolstert mit Zeitungen. Wasserdichte Klamotten waren auf der Fahrt bis nach Kiel zwar noch angebracht, in Norwegen brauchte man sie nicht wirklich, denn die Kälte war trocken. Winddicht und warm ist wichtig. Das Wachs auf dem Belstaff brach bei der Kälte regelrecht. Auch war Restfeuchte in den Zügen von Bremse und Kupplung, die sofort gefror und die Züge blockierte, als wir in Oslo von der Fähre kamen. Die Gabel federte nicht mehr. Wir hatten ja in Norwegen eine deutlich weitere Strecke zurückzulegen, als ihr es vor habt. Und wir waren weit nördlicher. Das war aber wiederum nicht so dramatisch, denn wir hatten gutes Wetter (was allerdings Nachtemperaturen von bis zu -32° bedeutete). Die Straßen waren schneebedeckt, aber der war ebenfalls knischtrocken und bot gute Haftung. Gefahren wurde mit Trialreifen vorne und am Seitenwagen und Crossreifen auf dem Hinterrad. So etwa alle 50 Kilometer hielten wir an einer Tankstelle, um uns aufzuwärmen. Die Verabredung um Elf herum in Elverum wurde knapp eingehalten. Immerhin schafften wir rund 350 km am Tag. Morgens wurde zum Starten der Motoren das Öl angewärmt. Entweder abends rauslassen und morgens leicht angewärmt wieder einfüllen oder eine flache Dose mit brennendem Spiritus oder Benzin unter den Motor stellen. Etliche von uns trugen dennoch Erfrierungen davon, einem musste zu Hause dann sogar ein Finger amputiert werden. Also auf der Fahrt niemals irgendwo ein Stück haut rausschauen lassen! Erfrierungen bemerkt man erst, wenn es zu spät ist.
Aber mit heutigen Klamotten, Ölen, Scheibenbremsen, Teflonzügen, Reifen etc. wird das sicher nicht so wild werden, zumindest, wenn das Wetter mitspielt.
Ach ja: Alkohol nützt einem wenig, denn ich weiß eigentlich nicht, wozu man den braucht
Zitat von Falcone im Beitrag #9Auch war Restfeuchte in den Zügen von Bremse und Kupplung, die sofort gefror und die Züge blockierte, als wir in Oslo von der Fähre kamen. Die Gabel federte nicht mehr.
Passiert mir auch regelmäßig um diese Jahreszeit, wenn ich mit dem Töff aus der Waschanlage komme. Nach wenigen Kilometern Fahrstrecke funktionieren die Hebeleien nicht mehr ...
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Ich frage mich gerade, ob man einen "Winterreifen" unbedingt auf dem Beiwagenrad braucht?
Zitat von FalconeImmerhin schafften wir rund 350 km am Tag.
Das ist allerdings schon recht viel, die schafft man in Norwegen ja im Sommer kaum.
Wir waren auch schonmal im Februar in Norwegen, allerdings etwas weiter südlich. Geregnet hat es da in zwei Wochen gar nicht, geschneit aber auch nicht, nur in höheren Lagen. Kalt war es nur nachts, tagsüber meist so -5 Grad.
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ZitatIch frage mich gerade, ob man einen "Winterreifen" unbedingt auf dem Beiwagenrad braucht?
Unbedingt wohl nicht, aber wenn man sowieso mit wenig Grip zu tun hat, ist es vielleicht ganz gut, wenn das Beiwagenrad auch ein wenig führt und ggf. bremst.
Die 350 km wurden ja hauptsächlich auf der E6 zurückgelegt. Da rollt und friert es sich einfach so dahin .
Zitat von FalconeImmerhin schafften wir rund 350 km am Tag.
Das ist allerdings schon recht viel, die schafft man in Norwegen ja im Sommer kaum.
Auf der E6 geht einiges, wenn man gegen Ende des Urlaubs nach Hause will, sogar in 1,5 Tagen von den Lofoten nach Kristiansand. Bitte nicht nachmachen liebe Motorradfahrer.
Wir werden ja die meiste Zeit in den Bergen unterwegs sein. Da ist Gripp schon nicht zu verachten. Bei einem gebremsten Beiwagenrad würde ich auf jeden Fall etwas anderes nehmen als zu hause auf der Straße. Muß ja kein Immler sein. Ein K60 oder was anderes Stolliges tuts ja auch.
Ich werde meinen Beiwagenreifen wohl auch bespiken, da meine Bremsen immer auch den Beiwagen mitbremsen. Da ich das aber eh erst vor Ort mache, probiere ich dort erst mal was geht.
Ich gehe aber davon aus, das du mit der W und den schmalen Motorradreifen sicherlich besser aufgestellt bist als die Autoreifen Gespanne. Ich hatte mit Immlern auf meinem W Gespann fast immer bessere Karten als die schweren Gespanne mit Winterreifen oder Ketten.