...ist das der seitlich , neben dem Grimsel-Pass ?
Ne mal im Ernst: Genau DAS,
Zitateinen Golf II, der probeweise 400.000 km ohne Ölwechsel gefahren wurde
...was Martin berichtet, habe ich auch mal (ganz ähnlich) in einer Autou-Zeitschrift gelesen.
Messdistanz 100.000 km, ohne jeglichen Ölwechsel (immer nur nachkippen), mit anschliessender akriebischer Verschleiss-Messung. Es waren keine signifikanten Unterschiede zum parallel getesteten Golf (mit regelmässigen Ölwechseln) festzustellen !!!
Vermutlich, weil man den Filter eh regelmäßig ersetzen muss, damit er nicht zusetzt oder auf Bypass geht. Und wenn man schon ohnehin gerade schmutzige Finger hat ...
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Aber im Ernst: Was macht der da? Er lotet die Grenzen aus, schaut also, wann und unter welchen Bedingung die Lager zerstört werden. Dazu werden die Lager vermutlich an alle Grenzen belastet. Und dann stellt er fest, dass auch die Öle an ihre Grenzen kommen. Ist das auf die normale Nutzung in einem Motorradmotor übertragbar? Wohl nur ganz bedingt. Nicht nur, dass wir ja im Motor Gleitlager haben, auch wenn du die Lagerung des W-Getriebes in Kugellagern ansiehst, sind die ganz sicher nicht unterdimensioniert. Ganz fies unterstelle ich jetzt noch, dass eine Lagerfirma die Schwachstelle vielleicht eher beim Öl finden will als bei ihren Produkten. Ok, das war jetzt gemein. Auf jeden Fall ist der Sinn seines Jobs der, Schwachstellen aufzudecken. Und dabei hat er natürlich dauernd mit kaputten Lagern zu tun. Das prägt sicherlich.
Warum ich Öl wechsle? Weil im Motorrad eben nicht nur wie im Automotor (wie oben schon gesagt) nur Gleitlager im Einsatz sind, sondern das Öl auch durch Kugellager und die Getriebezahnräder stark belastet wird. Die Molekülketten der Additive werden so mit der Zeit zerstört. Und dass man den Ölfilter von Zeit zu Zeit tunlichst mal wechselt, ist sicher unbestritten.
Ansonsten ist das Thema ja in der Datenbank ausführlich behandelt.
Ich habe dazu noch eine Meinung: Die Spezifikation der aktuellen Motoröle richtet sich nach dem aktuellen Stand der Motortechnik, d.h. ein 2017er Öl muß mit 2017er Super high performance Motoren und deren Leistung, auch in Kupplung und Getriebe, zurechtkommen. Für eine 20 Jahre alte Konstruktion tuts aber auch ein Öl nach 1995er Art, das bei Weitem nicht so belastbar ist.
Ich bin doch im Frühjahr von meinem Auto unterwegs um Öl angebettelt worden, bin auch sofort zur nächsten Tanke gefahren, und die hatten 4 verschiedene Ölqualitäten, gestaffelt nach Baujahr des Fahrzeugs. Mein oller Passat brauchte nach dieser Skala das billigste Öl, mit einem höherwertigen wäre er auch nicht besser bedient, da die Belastung des Öls in Lagern und Zylinderschmierung einfach nicht so hoch war, damals in den 80er Jahren.
Motorradöl hat ja auch die Belastungsklassen JASO MA, MA1, MA2 - und die W verlangt laut Fahrer- und Werkstatthandbüchern die niedrigste Klasse JASO MA (oder besser, wenn's die billige Sorte nicht gibt). Will sagen: Wenn man MA2 eingefüllt hat, dann darf das ganz schön heftig altern, bevor's schlechter als JASO MA geworden ist. Nach meinem Verständnis ist das der Grund, warum Kawasaki die Ölwechselintervalle mittlerweile verlängert hat, weil ein 12000 km altes MA2 immer noch so gut ist wie ein frisches MA.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Also liegt die Wechselintervallverlängerung an der Verbesserung des Öls, wie ich bereits vermutend in den Raum stellte und nicht an einer vermutlich nicht mal stattgefunden Modifikation von Materialien im Motor der W800? Im Umkehrschluss können dann W650ler bedenkenlos das Intervall verdoppeln, wenn sie zum verbesserten Öl greifen? Ich werd' gleich erstmal 'nen bisschen Öl warmfahren gehen. Das Angebot der Sonne ist zu verlockend.
Hab heute nach drei Jahren und mehr als 50'000 km zum ersten Mal das Öl an meiner S1RR gewechselt. Und zwar nachdem das Ölschauglas plötzlich schwarz, kein Ölstand mehr ablesbar war und ich das bestimmte Gefühl hatte, das Öl laufe über den Bypass.
Deswegen gestern schnellstens die nötigen Utensilien bei Polo in Zürich besorgt (hab hier kein Werkzeug und auch sonst rein gar nichts vorrätig) und ab damit auf einen Hinterhofstellplatz. Karton drunter geschoben, Verkleidungsunterteil abgeschraubt, Ablassschraube vorgelöst, Ölauffangkanister hingestellt, Öl ablaufen lassen, Schraubendreher in Filter gestoßen, gelöst und abgedreht (der extra gekaufte Filterschlüssel passte nicht wirklich), sämtliche Löcher wieder verschlossen, Verkleidungsunterteil wieder dran geschraubt, Öl aufgefüllt, Motor kurz laufen lassen, Ölstand korrigiert und fertig. Ölflecken am Boden rasch mit Waschpulver und Wasser weggebürstet, mit Schlauch abgespritzt und wieder nach Hause gefahren.
Aber was ich eigentlich sagen wollte: Beim Losfahren hatte ich noch das Gefühl, die Schaltung gehe leichter, der Motor töne weicher und drehe leichter hoch. Nach wenigen Kilometer aber war ich mir sicher, dass das nur Einbildung und alles genau beim Alten sei. Das 50'000 km alte Öl hatte sich zwischen den Fingern keinen Deut weniger schmierig angefühlt als das neue. Die Geschichte mit den zerhackten Molekülketten halte ich für DAS Märchen vor dem Herrn ...
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Du wirst sie erleben, die Spätfolgen des verschlampten Ölwechsels. Es sei denn, sie stammen aus dem Bereich der Ölmärchen, die sich nicht bewahrheiten.
Einbildung ist auch eine Form von Bildung. Beim Ölwechsel und dessen Wirkung auf den Motor ist sie mir recht. Es ist der Glaube an das Gute daran darin.
Zitat von Serpel im Beitrag #29 Wie viele Kilometer gibst du dem Motor noch?
Du tust gut daran, ihn nicht mehr zu starten, er wird demnächst explodieren. Nichts Genaues weiß man nicht. Ich kann nicht aus Glaskugeln lesen oder gar die Sterne deuten. Höchstwahrscheinlich wird er's überleben.