Hallo zusammen, ich bin mittlerweile überaus zufrieden in meine erste Saison mit meiner "neuen" W800 gestartet. Seit dem Kauf letzten Dezember durfte ich durch eure Hilfe schon viel über die Technik rund um die W lernen und größtenteils auch schon anwenden. Nun habe ich eine weitere Frage die W betreffend. Im Gegensatz zu meinem vorherigen Motorrad erfolgt die Kühlung des Motors bei der W ja nur durch den Fahrtwind. Daher jetzt meine Frage, wie lange kann der Motor im Stand laufen ohne das Schaden nimmt. Ich denke da gerade an längere Wartezeiten an Ampeln oder im Stau. Ist es dann zweckmäßig den Motor abzustellen?
Naja, an Ampeln wohl nicht, außer man wohnt in Hannover. Beim Stau kommt es drauf an, wie lange man steht. Bei normalen Außentemperaturen dürften 15 min unproblematisch sein.
Es ist wegen der Abgase und des Spritverbrauchs auf jede Fall sinnvoll, den Motor abzustellen. Was bei vielen Autos bereist gang und gäbe ist, gilt natürlich auch für Motorräder. Aus Sicht der technischen Notwendigkeit ist ein Ampelhalt an einer Kreuzung auch im heißen Sommer unkritisch. Bei einem Stau oder vor einer Baustellenampel besteht wiederum kein Grund, den Motor laufen zu lassen. Bei Stop an Go hingegen kann es dem Motor schon mal zu warm werden, je nach Außentemperatur und vorheriger Beanspruchung des Motors. Hier kann es schon sinnvoll sein, rechts ran zu fahren und den Motor etwas zu schonen. Ein Ölthermometer ist in solchen Situationen ganz hilfreich. Oftmals hat man ja aber mit dem Motorrad die Möglichkeiten, sich aus solchen Situationen "herauszuschleichen".
In der Bedienungsanleitung der W800 steht: Motor nicht länger als 5 Minuten im Leerlauf laufen lassen um Schäden durch Überhitzung zu vermeiden Da ist sicher noch ein bisschen Luft nach oben aber bei heißem Wetter mache ich sie aus falls ich mal länger warten muss.
Am besten während der Fahrt zum nächsten Haltepunkt vorausschauend " segeln", dazu in den Leerlauf schalten bzw. Kupplung ziehen und das Motorrad im Fahrtwind abkühlen lassen. ;-)
P.S. Es geht doch nichts über rotglühende Krümmer beim Fahren in der Dunkelheit....
tatsächlich hat so ein luftgekühlter Motor hier eine Schwäche. Bei Schleichfahrt im Stau überhitzt der stark. Wenn du dann freie Fahrt hast, solltest du erstmal ein paar Kilometer warten, bevor du wieder richtig Leistung abrufst. Ich denke, daß hier auch der Hauptgrund für die niedrige Serienverdichtung liegt.
Und nochen Klugschiss: Entscheidend ist, dass die Kühlrippen stets ein kleines Lüftchen umweht. Das muss nicht sehr heftig sein, entscheidend ist, dass kein Hitzestau entsteht. Also entweder eine frische Brise oder mindestens Schritttempo. Einfach nicht ganz stehen bleiben über längere Zeit.
Wie gesagt vielen Dank für eure Antworten. Ich muss ehrlich gestehen über diese Problematik habe ich mir beim Kauf keine Gedanken gemacht... aber das dürfte auch kein großes Problem darstellen wenn man eure Ratschläge immer im Hinterkopf behält und umsetzt tut dies dem Fahrspaß keinen Abbruch.
Von im Stand den Motor vor sich hintuckern lassen halte ich überhaupt nichts.
Ich mach den Motor an, reguliere den Choke so das der Motor mit etwas erhöhter Leeraufdrehzahl läuft, Mache mir die Jacke zu, setze den Helm auf, ziehe die Handschuhe an und fahre mit verhaltener Drehzahl (ca. 3 - 3 1/2 tausend Umdrehungen) zügig los. Sobald wie möglich den Choke rein, langsam die Drehzahl steigern und nach 4 - 5 Kilometern kann Gas gegeben werden.
Bei der 650 habe ich es wie Mattes-do praktiziert. Die 800er mit ihrer Einspritzanlage und der Kaltstartautomatik lasse ich so lange warmlaufen, bis die Leerlaufdrehzahl von ca 1.700/min auf knapp unter 1.500 abgesackt ist. Tue ich das nicht, erhöht die Maschine nach dem Losfahren beim Gaswegnehmen und den ersten Stops die Leerlaufdrehzahl auf über 2.000. Mit dem relativ kurzen 'Warmlaufen' im Stand tritt diese Erhöhung danach nicht mehr auf und das Motorrad ist auf den ersten Kilometern angenehmer zu fahren.
Zitat............. Mit dem relativ kurzen 'Warmlaufen' im Stand tritt diese Erhöhung danach nicht mehr auf und das Motorrad ist auf den ersten Kilometern angenehmer zu fahren.