Ich stell’s mal hier rein, obwohl ich die Beobachtung nicht bei einer W gemacht habe, denn es ist allgemeine Motorradtechnik.
In Kurzform: Hängt die Leichtgängigkeit der Schaltung spürbar vom Motorölstand und/oder vom Alter des Öls ab?
Hab gestern einen Liter Motoröl nachgefüllt und seither geht die Schaltung deutlich spürbar leichtgängiger. Der Unterschied ist so groß, dass ich mir das nicht einbilde.
Jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht (so ganz sicher bin ich mir ja doch nicht ... )?
Ich würde das nicht von der Hand weisen. Ziemlich sicher merkt man es, wenn man deutlich unterschiedliche Ölsorten verwenden würde, z.B. erst ein 20er Einbereichsöl und dann ein 50er. So ein Schaltautomat ist ja auch nur ein Mensch und in zäher Pampe tut er sich nun mal schwer. Insofern ist es denkbar, dass allein frisches Öl schon eine Veränderung bewirken kann.
Bei dem Traktorgetriebe der W vermutlich eher weniger feststellbar.
Bei warmen Motor sollte aber kaum noch ein Unterschied merkbar sein und auch moderne Mehrbereichsöle sollten dem eigentlich entgegenwirken.
Finde, dass die Leichtigkeit der Schaltvorgänge bei der W und auch der CB möglicherweise neben den genannten Faktoren auch vom bedienenden Fahrer abhängt, wie wach, aufmerksam und sorgfältig er die Schaltvorgänge vollzieht. Daneben haben aus mir nicht ersichtlichen Gründen beide Getriebe ihre Eigenart, sich Gangpaarungen mal flutschiger, geräuschloser und smoother finden zu lassen und mal eben nicht. Das nehme ich als gegeben hin und kann mit diesem 'Eigenleben' gut leben bzw. fahren.
Bei meinen beiden Boxern auch, die waren immer schlecht zu schalten ...
Nein, die S 1000 ist ja nach dem Vorbild der W konstruiert und hat die beiden Getriebewellen direkt parallel zur Kurbelwelle laufen. Mit Öl am unteren Ende des Schauglases ließen sich die Gänge meistens nur gegen Widerstand einlegen, vor allem beim Runterschalten. Nun, mit Öl am oberen Ende des Schauglases, flutscht das wieder reibungs- und meistens geräuschfrei von einem Gang in den nächsten, so wie ich das eigentlich gewohnt bin. Muss dazu allerdings sagen, dass es sich noch um die Erstbefüllung handelt, und die ist inzwischen drei Jahre alt und hat 32'000 km auf dem Buckel.
Ich tippe eher darauf, dass das neu nachgekippte Öl besser schmiert als das alte. Tatsächlich dürfte es für die Leichtgängikeit beim schalten egal sein, ob das Getirebe nun in Öl badet oder nur damit benetzt ist. Gebrauchtes Öl verliert ja mit der Zeit an schmierfähigkeit (Ruß, Abrieb, Staub etc.) und muss irgenwann gewechselt werden. Wenn also plötzlich 1/4 Deines Öls wieder neu ist kann ich mir schon vorstellen, dass man das merken könnte.
Die von BMW verbauten Rotaxmotoren brauchen sehr wenig Öl, weshalb ich nicht beurteilen kann, ob das mit dem Ölstand zusamman hängt. Allerdings war die Schaltbarkeit des Getriebes nach einem Ölwechsel immer deutlich besser. Ich habe mal gelesen, dass die Molekülketten in einer Motor-/Getriebeeinheit regelrecht zerhackt werden. Vielleicht hängt es damit zusammen...
Bei meinem Boxer wußte ich oft nicht- fahr ich noch im 4.Gang, oder schon im 5. Um festzustellen, wer gerade am arbeiten ist, hat es genügt ganz leicht am Schalthebel nach oben zu ziehen. Lies sich der Hebel widerstandslos hochziehen, dann war der 5. drin. Konnte ich einen Widerstand spüren, dann war der 4. drin.
Irgendwann wollte ich die Schaltbarkeit verbessern und habe einen Getriebezusatz von NULON in die Schaltbox gekippt. Wenn ich dann nicht wußte ist es jetzt der 4. oder der 5., dann habe ich wie bisher immer versucht am Hebelwiderstand zu erkennen was Sache ist. War der 4. drin, dann hat es jedesmal geknallt und der 5. war- ohne Kupplung- drin, ohne dass ich etwas an der Fußspitze gespürt hätte.
Deshalb denke ich war auch bei deinem Moped die durch das neue Ol verbesserte Gleitreibung verantwortlich.