Du schriebst, daß die Guzzi eine Unfallmaschine gewesen wäre. Wäre ein Unfallschaden vorstellbar, den Du nicht gefunden hast, und der irgendwie beim Einfedern des Hinterrades etwas verzieht, wodurch die Bremse ein bißchen schleift oder...? Ich denk das gerade ins Unreine, ist nur so eine vage Idee ohne konkrete Ausformung.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Das war eine meiner ersten Überlegungen. Es gibt jedoch keine Spuren oder hinweise dafür im Bereich der Schwinge oder des Bremssattels. Zudem, so meine ich, müsste sich das dann eher in schräger oder sonstwie ungleichmäßiger Abnutzung äußern. Aber ich habe das auch insofern auf der Liste, als der Bremshebel leicht verbogen war. Trotzdem kann ich so recht keinen Zusammenhang zwischen einem spielfrei funktionierenden Bremshebel und einer schleifenden Bremse herstellen. Aber man weiß ja nie ... Denkbar wäre eventuell, dass der Bremshebel beim Sturz irgendwelche Kräfte in den Hauptbremszylinder eingebracht hat, die dort etwas ausgelöst/Beschädigt haben. Aber wieso dreht sich das Rad dann frei und die Bremse löst sich nach dem Betätigen wieder? Alles sehr rätselhaft. Das mit eventuellem Bremsen in eingefedertem Zustand werde ich mit Spanngurten vor dem Zerlegen mal simulieren.
Ich schlage vor, das ich das Motorrad nächste Woche abhole. Da bei deiner Kilometerleistung zu befürchten steht, das dich der zu erwartende Bremsbelagverbrauch in absehbarer Zeit in den finanziellen Abgrund reißen wird werde ich dir natürlich selbstlos zur Seite springen und mich um die umgehende Verwertung der Guzzi kümmern. Damit die Bremsanlage niemenden mehr ins verderben reißen kann, würde ich mich um ein Einschmelzen der selbigen kümmern. An den Kosten könntest du dich natürlich mit einem kleinen Obulus beteiligen.
Die hat leider noch Lieferzeit. Du weißt ja wie schwierig heutzutage die Verkäufer sind. Ich könnte dir aber solange eine gut funktionierende W Bremse anbieten.
Ja, allerdings sind die Scheiben auch dramatisch verfärbt. Das schließt Falcone bei seinen Scheiben aber aus.
@Falcone: Ich bin mir ziemlich sicher, dass du hinten einfach viel mehr bremst als dir bewusst ist. Nach all den Beschreibungen sind Fehler doch sicher auszuschließen.
Diese Vermutung liegt wirklich nahe und hat mich durchaus auch schon an mir zweifeln lassen. Aber ich habe gerade auf den letzten dreitausend Kilometern bewusst drauf geachtet und auch von Falconette bestätigt bekommen (Bremslicht), dass da nichts ist. Und bei keinem anderen Motorrad habe ich annähernd einen solchen Verschleiß. Ich bremse eher hinten zu wenig, eigentlich nur beim Anhalten oder auch mal in Serpentinen. Wie der zweite Belagsatz Metallberührung hatte, habe ich natürlich bis zum Abend hinten gar nicht mehr gebremst, was während der Fahrt gar kein Problem war. Lediglich beim Anhalten musste ich dran denken.
Nein, da war nichts. Ich hatte vorhin das Rad ganz nach oben gezogen. Das hat keinen Einfluss in irgendeiner Weise. Eigentlich klar bei einer hydraulischen Übertragung, trotzdem wollte ich sichergehen.
Ich habe heute morgen die Bremsanlage vollständig zerlegt und habe keinen ersichtlichen Fehler gefunden. Nun ist alles penibel gereinigt, alles auf absolute Leichtgängigkeit geprüft und ganz sauber wieder zusammengebaut. Die Kolben lasen sich mit minimalem Daumendruck zurückdrücken und auch die Flüssigkeit fließt, wie sie soll. Der Bremssattel gleitet ganz sanft auf seinem Halter. Beim Entlüften zeigte sich, dass ein nach unten zeigender Entlüftungsnippel wirklich nicht das Gelbe vom Ei ist. Konventionelles Entlüften geht nur bei ausgebautem Bremssattel, was die Sache nicht gerade erleichtert.
Nun wird sich zeigen, ob der Spuk jetzt vorbei ist, oder ob ich in ein paar Tausend Kilometern wieder blanke Beläge habe.
Es wäre mir lieber gewesen, wenn ich einen eindeutigen Fehler entdeckt hätte.