Hi zusammen, eben nach Anleitung aus diesem Forum bei meiner W650 mit erst 6.450 km die völlig abgenutzten Bremsbeläge vorne gewechselt. Dank der guten Beschreibung war ich in knapp 15 Minuten fertig (etwas Erfahrung von anderen Bikes liegt vor) Vielen Dank an alle!
Hab wie gesagt in Misano meine noch fast neuen vorderen Beläge innert weniger hundert Kilometer runter gebremst, so dass sie gewechselt werden mussten. War zuvor in der Quercia ums Haar wegen Bremsausfalls im Kiesbett gelandet. Überhitzung wegen zu wenig Belag auf den Platten. Waren zugegeben freilich Billigbeläge aus dem Suzuki-Sortiment. Sind bei der S 1000 aber immerhin acht Klötze, nicht nur zwei, wie bei der W.
1. In der Anleitung von Falcone steht, man kann mit Bremsenreiniger arbeiten. Dieser soll aber, laut einem meines Erachtens seriösen Youtube-Beitrag, die Gummiteile verspröden - stimmt das? 2. Um die Bremskolben zu reinigen müsste man diese eigentlich drehen, um an die Rückseite zu gelangen. Wie geht das?
Theoretisch ist das durchaus richtig: Die Lösungsmittel in den Bremsenreinigern können Kunststoffe und technische Gummis verspröden. Ich gehe aber davon aus, dass die heutigen Gummistaublippen in den Bremsen entsprechend ausgelegt sind, sodass sie resistent sein dürften. Belegen kann ich das aber nicht. Allenfalls kann ich feststellen, dass Staublippen an Bremsen von Fahrzeugen, die seit mehr als einem Jahrzehnt in meinem Besitz sind, noch keinen Schaden genommen haben - wobei so allerspätestens nach 20 Jahren wahrscheinlich ohnehin mal eine Generalüberholung der Bremsen mit neuen Dichtungen ansteht. Bei einer normalen Reinigung der Bremse kommt der Bremsenreiniger ja zudem nur mit den Staublippen in Kontakt, nicht mit den Dichtringen.
Und damit sind wir eigentlich auch schon bei der zweiten Frage: Um die Bremskolben rundherum wirklich gründlich reinigen zu können, wirst du sie herausnehmen müssen. Dabei kannst du dann auch den vorderen, inneren Rand der Bremszylinder reinigen, denn zwischen Kolben und Bohrung im Bereich vor den Dichtringen setzt sich ja auch gerne der Schmutz fest und man kommt nur schlecht ran. Wenn die Kolben draußen sind, nimmst du am besten auch die Dichtringe und Staublippen heraus und - wenn du es besonders gut machen möchtest - erneuerst du sie dabei auch gleich. Alle Metallteile lasen sich dann gut mit Bremsenreiniger reinigen, der so ja auch nicht mit den Dichtringen in Berührung kommt. Alle Gleitbereiche gleichmäßig dünn mit Bremspaste einstreichen, bevor du die Kolben wieder montierst. Dann hast du wieder für viele Jahre Ruhe, zumindest, wenn du nicht im Winter bei Salz fährst.
Wenn du dich scheust, die Kolben herauszunehmen, kannst du sie dennoch drehen, um rundherum heran zu kommen: Du drückst sie vorsichtig nur etwa 5 mm raus (entsprechend dickes Holz in die Bremszange legen), dann kannst du einen Streifen Leder drum herumlegen und sie vorsichtig mit einer Rohrzange packen und drehen. Wenn alles noch in Ordnung und gängig ist, geht das ohne weiteres. Geht es nicht relativ einfach, stimmt sowieso etwas nicht und du solltest die Bremse zerlegen, um die offensichtliche Schwergängigkeit zu beseitigen.
Tip: Ich reinige die Bremskolben mit einer alten Zahnbürste. Damit kommt man eigentlich überall und rundherum relativ gut heran.
Danke für die schnelle und sachkundige Antwort lieber Falcone. Ich filtere für mich heraus: Nimm eine alte Zahnbürste, dazu Bremsenreiniger und gut is!
Bremsenreiniger ist nicht gleich Bremsenreiniger! Für die Dusche von Gummiteilen bitte nur acetonfreien Bremsenreiniger verwenden (gibts z.B. bei Caramba). Der ist zwar etwas teurer, als die Billigplörre von den üblichen Verdächtigen, aber greift Gummi dafür garantiert nicht an!
Moin, zum Reinigen der Bremssättel bade ich selbige(unter weichem Bürsteneinsatz) in Motorradreiniger oder Geschirrspülmittel ... was nach dem Abspülen noch an festgebackenem Schmodder übrig ist wird mit einem beliebigen Kriechöl balsamiert und kann i.d.R. nach 1-2h Einwirkzeit mit Bremsenreiniger abgespült werden. Falls nötig poliere ich die zuvor etwas rausgedrückten Bremskolben "eloxat-und dichtringschonend" mit einem Lappen und Silikonöl. Paranoiker können danach gerne nochmal mittels Bremsenreiniger entfetten ...
... wobei ich beim Thema bin: Bremsenreiniger sollte eigentlich in "Bremsenentfetter" umbenannt werden, denn die in dem Fall gewünschte Reinigungswirkung geht nach meiner Erfahrung eher in Richtung vernachlässigbar?!
einen schönen tag, frohes fest und guten rutsch ... piko