Hallo, seit 2 Tagen habe ich ein Phänomen, das ich so nicht kenne. Die kalte W 650, Bj 2000 springt mit Choke gut an , nimmt dann aber sehr schlecht Gas an, bis zum Ausgehen. Zum Anfahren muss man recht hoch drehen und Kupplung schleifen lassen. Wenn sie anfängt warm zu werden und der Choke wieder draußen ist, läuft und zieht sie eigentlich ganz gut. Ziehe ich den Choke dann wieder ein wenig , geht sie beim Anfahren wieder aus. Vorher konnte man mit gezogenem Choke ganz gut fahren, die Leerlaufdrehzahl war halt hoch. Batteriekontakte habe ich gereinigt und gut fest gezogen. Synchronuhren habe ich drangehängt, beide gleich. Bekommt sie keinen Sprit ? Kennt das vielleicht jemand? Wenn Sie warm ist , läuft sie gut, Leerlauf ist ok und sie dreht aus . Danke schon mal für einen Tip
Dieses Problem ist mir bekannt und hat m.M. nach mehrere Ursachen. Aber der Reihe nach. Bei mir traten diese Probleme auf bei:
a) Vergasern mit hohen Kilometerlaufleistungen b) Vergasern die mal längere Zeit nicht liefen und dann wieder in Betrieb genommen wurden
Beobachtungen , die zur Problemeinkreisung dienen sind:
1)Ablagerungen hinter der Luftdüse (Einlasstrichter) 2)Das Phänomen verschlechtert sich im Lauf der Zeit immer mehr , bis der Motor im Chokemodus nur noch anspringt, wenn mann vorher 2-4 Pumpstösse ( Beschleunigerpumpe reichert an) gibt.
Vermutungen meinerseits:
1)Der Sprit ist wieder einmal schlechter geworden,d.h. der Anteil an leichtflüchtigen Bestandteilen im Sprit ist noch weiter reduziert worden. Dies machen die Kraftstoffhersteller regelmässig , da ihrer Meinung nach nur noch Einspritzer rumfahren und die benötigen diese Anteile nicht...
2)Eine weitere Komponente im Sprit , die diesen chemisch stabil hält , ist reduziert worden oder weggefallen. Begründung hierfür ist die Beobachtung meinerseits ,daß ein Vergaser , der nur 5 Monate ausgebaut war ,Ablagerungen übelster Art hatte,besonders im Schwimmernadelbereich und in kleineren Kanälen
3)Alle Vergaser waren natürlich schon etwas älter , es lies sich auch ein Verschleiss an den Membranen feststellen
4)der Fehler tritt besonders in der kalten Jahreszeit auf , d.h. das Chokesystem ,das ja ein eigenes , vom restlichen Vergaser unabhängiges darstellt , muss zwingend gesondert auf die unter 1)-3) benannten Vermutungen untersucht werden.
Und dann entsprechend instandgesetzt werden.....
Edith brüllt gerade aus der Werkstatt daß der Vollhorst über mir mal wieder von nix ne Ahnung hat & sich trotzdem wieder mal mit seiner Unwissenheit wichtig machen will. Aber sonne Kunden schickt das Arbeitsamt halt.
Den grundsätzlichen Überlegungen von Surfy zu Sprit stimme ich insofern zu, dass es auffällig ist, wie schnell das Startverhalten unwillig wird, wenn ein Motorrad auch nur einige Wochen steht. Das ist aber seit einigen Jahren schon so. Dass der Sprit in jüngerer Zeit noch schlechter geworden ist, kann ich nicht sagen. Er ist einfach schlecht.
Aber diese Erkenntnis hilft leider nicht bei der Problemlösung, allenfalls bei künftiger Problemvermeidung: Sprit sicherheitshalber vor längerer Standzeit ablassen.
ZitatDie kalte W 650, Bj 2000 springt mit Choke gut an , nimmt dann aber sehr schlecht Gas an, bis zum Ausgehen. Zum Anfahren muss man recht hoch drehen und Kupplung schleifen lassen.
Da würde ich als erstes mal davon ausgehen, dass zwar das Choke-System noch funktioniert, nicht aber der Leerlaufbereich. Kommst du durch Gas geben über das Leerlaufluftsystem hinaus, läuft sie ja demnach wieder. Ein verschmutztes Leerlaufsystem (Bohrungen, Düse) könnte der Fall sein. Das passiert aber selten bei beiden Vergasern gleich stark.
Aber mich beschleicht bei deiner Symptombeschreibung der Gedanke, dass du vielleicht einfach etwas ungeduldig bist beim Anfahren mit kaltem Motor bei den derzeit herrschenden Temperaturen? Könnte es sein, dass deine W ganz normal funktioniert, wenn du ihr etwas Zeit lässt, also nach dem Starten mit Choke mal eine Minute laufen lässt? Hast du das schon mal probiert?
Denn "wenn Sie warm ist , läuft sie gut, Leerlauf ist ok und sie dreht aus" zeigt ja eigentlich das alles in Ordnung ist. Und wenn der Motor warm ist, ist es ja wenig sinnvoll, den Choke zu ziehen.
Und "Synchronuhren habe ich drangehängt, beide gleich" bestärtkt mich darin, dass wirklich alles in Ordnung ist.
Ich gehe auch davon aus, das alles Paletti ist, wenn's kalt ist muß ich mein Gespann auch immer einen Moment im Standgas tuckern lassen, bevor es Gas annimmt.
das dachte ich am Anfang auch. Das Problem verschärfte sich trotz täglichen Einsatzes aber immer mehr und trat dann noch parallel bei einem anderen Vergaser auf. Irgendwann war es so schlimm , daß man nicht mehr anfahren konnte (klar daß ist das LL BZW TL-System) und dann war es soweit ,das der Choke ausstieg.
Ironischerweise läuft der Kübel , wenn der Motor warm ist, korrekt. Aber halt , ich vergass , bei der weiteren Verschärfung des Problems fing der LL an zu sägen. Und genau das ist der Grund , warum ich die Luftdüsen , bzw. die Kanäle dahinter im Verdacht habe...
Ich hatte das bei der W auch: bei tiefen Temperaturen lief sie nur mit voll gezogenem Choke an, ging aber sofort aus, wenn man nur ein bisschen zu früh oder unvorsichtig am Kabel gezogen hat.
Bei der Triumph mit dem gleichen Vergaser noch ausgeprägter. Nach dem Kaltstart erst ne halbe Minute mit voll gezogenem Choke aus dem Gröbsten kommen lassen, dann den Choke leicht zurück nehmen und gaaanz vorsichtig mit dem Gas hoch drehen.
War zuverlässig und immer so bei tiefen Außentemperaturen, obwohl der Vergaser/Choke vollkommen in Ordnung war.
Meinste , der springt nur aus Furcht jeden Tag an?
Und zu des nicht W-Fahrers Auslassungen: Wenn bei einer W alles in Ordnung ist , dann nimmt der Motor auch im eiskalten Zustand Gas an , er muss nicht erst minutenlang laufen.
Aaaalso, erst mal danke für die Antworten. Zugegeben, bei den Temperaturen bin ich nicht oft unterwegs.... Bevor ich also anfange, etwas zu suchen, das es vielleicht nicht gibt, lasse ich sie morgen mal ein wenig im Leerlauf vor sich hin tuckern und versuche es nochmal. Vielleicht bin ich ja einfach zu verwöhnt.
meine erste war damals ladenneu und konnte immer sofort "losfahren". Es sind einfach die Mankos des CVK's , die mit zunehmender Alterung immer mehr hervortreten. Ein Flachschieber hat diese Mankos nicht , der trampelt auch bei grösster Kälte im Leerlauf anstandslos vor sich hin und geht ohne "Vorwärmphase" lochfrei ans Gas. Der CVK ist einfach zu grenzwertig auf Magermix abgestimmt , sobald sich irgendwas an der inneren Peripherie ändert fängt das Ding an zu spinnen ,das es eine wahre Pracht ist!
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