Zitat von piko im Beitrag #9… 107000km übrigens auch immer noch das erste Blatt … ... Ersatz liegt zwar schon lange bereit, aber wozu wenn man nix sieht
Eigentlich klar! Zum Beispiel hat so ein 39er Kettenblatt 2.6 mal so viele Zähne wie ein 15er Ritzel - es dreht sich also nur 0.38 mal so oft wie das Ritzel. Dazu kommt, dass sich die Belastung durch die Kette ständig auf etwa 20 Zähne verteilt, beim Ritzel lediglich auf circa sieben Zähne.
Somit hängt die Lebensdauer des Kettenblattes nahezu einzig von der Längung der Kette ab. Wird selbige gewechselt, ehe die Fettfüllung der Glieder hinüber ist, gibt es bei modernen Dichtringketten kaum Längung, und das Kettenblatt hält im Prinzip ewig.
Da vermutlich kaum einer seinen Kettensatz so gut pflegt wie piko das macht, halte ich die Angabe von 107000 km für durchaus realistisch. (Ganz davon abgesehen, dass ich piko das natürlich auch ohne Begründung geglaubt hätte. )
Gruß Serpel
PS. Manchmal wundere ich mich, welcher Stuss kritiklos übernommen und weiter tradiert wird, wogegen Aussagen von seriösen Leuten mit nachweislich Ahnung ins Lächerliche gezogen werden …
Easywind, deine Frage macht nur Sinn, wenn du vor hast, Ketten zu wechseln ohne ebenfalls die Zahnräder zu wechseln. Machst du hingegen immer beides zusammen, so ist nach meinen Erfahrungen jeder Hersteller ausreichend, um ein Kettenleben lang zu halten. Ich weiß aber nicht, ob sich solche vermeintlichen Sparvorhaben wirklich lohnen.
Und an Serpels Beitrag sieht man mal wieder, wie weit Theorie und Praxis dann doch auseinanderdriften können. Ich finde es schon langsam drollig, wie hier auf Berufung von Berechnungen vermeintlich unumstößliche Tatsachen unter Ausblendung sich in der Praxis ergebender Umstände geschaffen werden, von denen jeder langjährige Motorradfahrer weiß, dass es halt nun mal ganz anders aussieht. Auch Ingenieure in der Entwicklung müssen halt manchmal erfahren, dass ihre Theorie dann über den Haufen geworfen wird, wenn ihr Produkt letztendlich vom Kunden unter Praxisbedingungen genutzt wird. Im Schweizer Elfenbeinturm wird z.B. nicht berücksichtigt, wie stark so ein Kettenblatt dem Schmutz ausgesetzt wird. Und da hilft auch keine intakte Fettfüllung der Rollen.
Außerdem: Warst du es nicht, Serpel, der mal schrieb, dass (vermutlich wider nur theoretisch) eine Kette genauso lang lebt wenn man sie pflegt oder wenn man sie nicht pflegt weil es einzig und allein auf die intakte Fettfüllung der Rollen ankäme? Demnach dürften doch alle hier völlig unnötig ihre Ketten wechseln. Denn wir lernen von dir ja: Es gibt im Grund keine Längung, ungleichmäßige schon gar nicht. Es gibt auch keinen Verschleiß am Kettenblatt (siehe Piko). Eine Kette muss man nicht pflegen. Kettenblätter halten länger als Ritzel. Ah ja.
Ich erlaube mir, eine Lebensdauer von 107000 km eines Kettenblattes nicht zu glauben. Und leider wird Piko auch kaum den Erweis bringen können, dass dem so ist, denke ich. Also muss man das so im Raum stehen lassen.
Puhhhh, ich lass die Kette immer drin und wechsel nur............ Nee Quatsch, wenn Kette neu dann Blatt und Ritzel auch mit wechseln. Das ist ja nun mal so alt wie Motorradfahren selber. Gesetz der Berge. Ausser du kennst Fa. Schlau&Berger aus dem W-Forum.
vielleicht ist es an dieser Stelle besser, nicht auf deinen Beitrag im Einzelnen einzugehen, sondern generell festzuhalten:
1. Durch die Dauerfettfüllung längen sich Dichtringketten lange Zeit und viele Kilometer erst mal fast gar nicht/kaum messbar (ausgenommen die ersten paar hundert Kilometer, bis sich das Material "gesetzt" hat). 2. Während dieser Zeit wird das Kettenblatt kaum belastet und ist seine Abnutzung vernachlässigbar. 3. Bemerkt man bei einer modernen Dichtringkette erstmals spürbare Längung, so ist diese hinüber (vermutlich weil die Dauerschmierung halt doch irgendwann zu Ende geht) und sollte schnellstmöglich gewechselt werden, speziell wenn Kettenrad (und Ritzel) geschont werden sollen. 4. Die Längung schreitet progressiv voran und kann und wird dann in den meisten Fällen ungleichmäßig vonstatten gehen. Während dieser Phase beginnt die eigentliche Abnutzung von Kettenrad (und Ritzel), da die Kette nicht mehr auf die Zähne passt. In diesem Zustand ist die Kette (nach meiner Definition) verschlissen, auch wenn viele lustig damit weiter fahren, weil der Einstellbereich hinten an der Schwinge noch längst nicht ausgereizt ist.
Aus dem letzten Punkt ergibt sich die unterschiedliche Einschätzung mit der ungleichmäßigen Längung. Jeder, der die letzten 5-10'000 km Lebensdauer aus seiner Kette raus quetscht, wird ungleichmäßige Längung erleben, allerdings auch weitgehend zerstörte Kettenblätter (und Ritzel). Bei entsprechender Pflege können die Dichtringe länger geschmeidig gehalten werden, so dass sie ihrer Aufgabe, das Fett zwischen Bolzen und Hülse zu halten, länger nachkommen. Dadurch können enorme Laufleistungen erzielt werden, ohne die Kette je zwischen zwei Reifenwechseln nachzuspannen. Dann fällt es auch nicht schwer, sich beim ersten Anzeichen signifikanter Längung von der Kette zu verabschieden und eine neue zu besorgen. In diesem Fall hält das Kettenblatt dann locker zwei Kettenleben lang.
Zitat von inha1 im Beitrag #19Nee Quatsch, wenn Kette neu dann Blatt und Ritzel auch mit wechseln. Das ist ja nun mal so alt wie Motorradfahren selber. Gesetz der Berge.
Das ist sicher richtig bei den alten Ketten, die sich von Anfang an gleichmäßig ungleichmäßig () längten.
So ist es ... ich kann mich z.B. nicht erinnern wann ich das letzte mal die Kette(n) "gespannt" hätte ... wenn das nötig wird sind sie hinüber.
Vermutlich wiederhole ich mich, aber ich bin ohnehin der Meinung die meisten Ketten(-Sätze) sterben weit vor ihrer Zeit ... ... und das schlicht aufgrund einer zu gut gemeinten bzw. zu hoch eingestellten Spannung?!
Zitat von FalconeUnd leider wird Piko auch kaum den Erweis bringen können, dass dem so ist, denke ich.
Was wäre denn da konkret erforderlich um den Record ins foreninterne Guiness-Buch einschreiben zu lassen ... reicht ein Foto des Blattes oder braucht's dazu noch Kassenbeleg nebst abgestempelten Fahrzeug-Wartungsheft???
Zitat... berücksichtigt, wie stark so ein Kettenblatt dem Schmutz ausgesetzt wird. Und da hilft auch keine intakte Fettfüllung der Rollen.
Da bin ich ganz bei dir, wenn Dreck dann Schmirgel ... ABER: mit korrekt angewandten HKS haftet eben (so gut wie!)kein Dreck an den Rollen.
Wustet ihr eigentlich, das man mit einem Accolade hinten locker 29000Km schaft?
Das bedeutet also für die meisten hier alle 14 Jahre einen neuen Hinterreifen. Da kann man sich auch für das eingesparte Geld einen neuen Kettensatz leisten. Oder ein paar Motorradprospekte.
Ich hab übrigens seit fast 100000 W Kilometern keine neue Kette mehr gekauft.
Zitat...kann man nicht behaupten, dass er ausschließlich theoretische Erfahrungen in Sachen Motorrad hat!
...zumal er ja schon einige Motorräder auch wirklich zerlegt hat. Da lernt man doch jede Schraube und einjedes sonstige, wichtige Bauteil kennen .
aus Serpels Profil:
ZitatDucati Monster 600 (zerlegt bei 11'000 km), BMW R 1150 RS (zerlegt bei 157'000 km), Triumph Scrambler (zerlegt bei 61'000 km), BMW R 1200 S (zerlegt bei 60'000 km),
Mit Beitrag #20 von Serpel kann ich durchaus weitgehend konform gehen. Trotzdem wird noch schmutzbedingter Verschleiß zwischen Rollen und Zahnrädern stattfinden. Und da nutzt leider auch HKS nichts, insbesondere, wenn Regenfahrten anstehen, wo das HKS nur unwesentlich länger haftet als andere Sprays (wenn überhaupt). Im Regen hat man leider eine dauernde Dusche von mit Straßenschmutz versetztem Wasser an den neuralgischen Stellen, die einer Kette schon ganz schön zu schaffen macht. Der Kettenschutz der W ist da ein schlechter Witz. Und HKS versagt dann auch bald.