"Sie werden gerade von der Autoindustrie verarscht!
Zitat von rainito im Beitrag #12Hä - habe ich jetzt einen Denkfehler? Deswegen ist Weiss billig und Rot teuer? Weil Rot nur einmal aufgetragen wird und Weiss 3 mal ( üngefähr)... und nachgearbeitet?
Jedes Kind weiß doch, daß Rot viel windschlüpfirger als weiß ist, ist also auch teurer. Stell Dir doch mal vor, Du wärst Fahrtwind und da kommt so ein weißes Teil angefahren, da würdest Du Dich doch auch sträuben aber wenn da so ein rotes Auto kommt, dann umschmeichelst Du es und lässt das Rot an Dir entlang gleiten.
Ich könnte mir vorstellen, daß die Normierung der Farben durchaus zu Kostenersparnissen führen kann.
Man stelle sich mal vor, welcher Aufwand betrieben werden muß, die Lackiererei von weiß auf rot umzustellen. Da muß ja alles sehr sauber sein. Läßt man nun die Standardfarbe zwei Wochen durchlaufen und stellt dann in schneller Folge auf Sonderfarben mit zwischenzeitlicher Reinigung umm, könnte ich mir so einen Aufpreis schönrechnen.
Viel schlimmer finde ich, daß ich bei meinen letzten Fahrzeugen nur noch aus einem festgelegten Farbkatalog von 6 - 8 Farben wählen konnte. Ist meine Farbe da nicht im Sortiment, ist sie vom Hersteller auch gegen Aufpreis nicht zu bekommen.
da muß ich mal gerade was zu schreiben, weil ich rein zufällig mit der Lackiererei von AUDI zu tun hatte.
Wir haben für die BASF in Bitterfeld damals eine Anlage zur Herstellung der Grundstoffe für die modernen, wasserlöslichen (sorry: wasserverdünnbaren) Lacke angeboten. Den Auftrag haben wir nicht bekommen, die PREUSSAG hat seinerzeit sowas von gar nix mehr auf die Reihe bekommen , aber das ist ja längst Geschichte . . . . .
Während der Angebotsphase haben wir uns gewundert, daß beim Kunden (also in dem Fall bei AUDI) eine Trockenluft für die Lackierung verwendet werden mußte, wie wir sie bisher nicht kannten. Ein Taupunkt von -70 °C war die Bedingung für das einwandfreie Aushärten des Lackes. Also praktisch wasserfreie Luft. Sonst sind Werte von -40 °C üblich. Man muß also schon etwas mehr, als nur einen Trockner für die Lackierstraße installieren.
Warum ? Ich habe dann gefragt, wenn doch sowieso Wasser im Lack ist, ist es doch egal ! Aber nein, durch Versuche ermittelt wird die ideale Verdünnung des Lackes festgelegt, sodaß beim Sprüvorgang die furztrockene Luft genau vorausberechnet soviel Wasser entzieht, daß der Rest des Lackes richtig haftet und innerhalb der vorgesehenen Zeit fest wird, ohne wegzulaufen. Die Anlagen sind so präzise, daß man fast auf das Gramm genau sagen kann, wieviel Lack ein bestimmtes Auto braucht.
So, aber langer Vorrede kurzer Sinn: wir (meine Kollegen) haben die Lackierstraße ansehen dürfen und man hat mir berichtet, daß die Lackierroboter bei Farbwechsel (also nächstes Auto) mal kurz das Köpfchen drehen und auf einen Spezialfilz einen Farbfleck in der Farbe des aktuellen und noch einen in der Farbe des folgenden Autos sprühen. Das dauert weniger, als eine Sekunde und schon geht das wieder weiter am Fließband.
Die Bewegungen der Roboter werden übrigens am Computer eingerichtet und Fachlackierer prüfen, ob sie es so tun, wie der Lackierer es von Hand machen würde. Entsprechend wird nochmal das Programm korrigiert. Es ist schon irre, was die schon vor fast 20 Jahren gemacht haben. Vermutlich gibt es heute schon wieder Verfeinerungen.
Übrigens: vor 50 Jahren hat mein Daddy SEINEN Mercedes im Werk abgeholt und ich durfte mit. Ich habe die Tauchlackierungen gesehen und habe schlecht geschlafen (als 6-jähriger) weil ich vor meinen Augen immer absaufende Autos gesehen habe . . . . . das hat mir Angst gemacht!
ZitatUm Weiss deckend auf zu bringen, ist mehr Farbe notwendig u. ggf. mehrere Anstriche nötig. Das gilt für Binderfarbe, Lacke, Glasuren.
Rot ist im Verhältnis Ergebnis/ Preis/ Qualität - die billigste, schnellste und meistens schlechteste Farbe
Mit Verlaub - diese Aussagen sind Quatsch.
Ich vergaß explizit auf die Nicht Klarlack Nachbehandlung hinzuweisen. Es kann allerdings sein, dass sich in der Farbenchemie in den letzten 25 Jahren auch etwas getan hat - entgegen der Aussage eines alten Maler- undLackiermeisters von vor 25 Jahren.
Und bei den alten Möhren aus den 80ern wenn die Laternenparker waren, war der rote Lack tatsächlich ganz schnell dumpf, wenn sie nicht ständig polierten.
Die heutigen Schachteln werden nicht mehr im Tauchbad gelackt, d.h. die Hohlräume werden nicht geflutet? Hmm, ist das nu gut oder schlecht?
Ist dieser wasserbasierende Lack denn wirklich mit einem Zweikomponentenlack vergleichbar? Kann ich mir nicht vorstellen..
Hatten die Besitzer der deutschen Nobelmarke nicht mit Rost an ihren Premium Automobilen zu kämpfen? War doch bei der Umstellung auf diese neuen Lacke, oder?
Gruß Monti
-------------------------------------------------- Kann Spuren von Ironie, Sarkasmus oder Zynismus enthalten. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie Ihren Verstand oder nutzen die Ignorier-Funktion.
-------------------------------------------------- Kann Spuren von Ironie, Sarkasmus oder Zynismus enthalten. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie Ihren Verstand oder nutzen die Ignorier-Funktion.