Eigentlich beginnt das ganze Thema ja bei der Frage, warum man ÜBERHAUPT spezielle Motorradkleidung anzieht. Neben flatterfrei und vielleicht wenigen anderen "kleinen" Gründen gibt es ja nur einen Hauptgrund: man will sich gegen die Folgen eines Sturzes schützen. Wenn man diesen Grund für sich ausschließt, braucht man nix spezielles und zieht das für die jeweilige Temperatur angenehmste an.
Aber wenn man sich sagt, ich könnte mal den Abflug machen, ausschließen kann man das nicht, dann macht die spezielle Kleidung nur dann einen Sinn , wenn sie schützt. Wirklich schützt. Und da kommt man mit den Sommerklamotten schnell in einen Kompromiss, der vielleicht so weit geht, dass man es gleich wieder sein lassen kann, mit der Spezialität und man was "Cooles" anzieht.
Nehmen wir Motorradjeans: die meisten haben nur an Knie, Hintern und ggf. noch Oberschenkel innen Kevlar oder vergleichbares. Wenn man mal so richtig über den Aspahlt zieht, ist das sicher besser als gar nix. Aber macht es Sinn, nur einige Teile des Beins zu schützen und "nur" der Rest ist, wenn's dumm läuft, bis auf den Knochen auf? Dazu kommen bei vielen Jeans - zwar Kevlar - aber keine ausreichend guten Nähte, so dass das Kevlar 10 Meter hinter mir (rausgerissen) auf der Straße liegt, inkl. Protektoren. Also kommt man, wenn man schon den Sicherheitsaspekt berücksichtigt, zu Jeans, die komplett mit Kevlar ausgekleidet sind (inkl. entspr. Nähte), Wie z.B. die Rokker. Die ist immer noch angenehmer als die meisten Textilhosen, aber mit Luftdurchlässigkeit ist da nix mehr oder sagen wir mal kaum mehr was.
Deshalb hoffe ich auf die abriebfeste Textilhose, mit "Belüftung".
Um mir jetzt noch selbst zu wiedersprechen: Bei dem ganzen Sicherheitsgedanken glaube ich aber auch, dass - zwar schützende - aber zu warme Kleidung gefährlicher sein kann, als der Kompromiss. Verursacht durch nachlassende Konzentration und ggf. agressivere Fahrweise bei aufgeheiztem Körper und genervtem, mürbe gegartem Gemüt.
Ich habe eine Lederhose aus sogenanntem Cool Leather. Ich wollte es zuerst auch nicht so recht glauben aber diese Hose kann man auch bei recht hohen Temperaturen noch sehr gut tragen und Lüftungsschlitze hat sie auch. Vielleicht eine Überlegung wert.
@ Falcone Soweit muss man es nicht gleich treiben.
Ich meinte den nicht zu unterschätzenden Chill- Effekt, der tagsüber bei wahrlich warmen Wetter nicht weiter ins Gewicht fällt. Abends und Nachts, auch da wird gefahren, kann es ganz schön erfrischend werden, so dass eine luftdurchlässige Hose für eine Abkühlung der besonderen Art sorgt, auf die ich nicht so stehe.
Wenn mir eines beim Motorradfahren wichtig ist, neben "1000 anderen Dingen", so ist es eine wind-(und wasser)dichte Klamotte, da, wo ich es für angebracht halte. Weil ich nicht immer vorausahnen kann, wie sich das Wetter mit seinen vorkommenden Kapriolen verhalten wird und nicht nur um'n Block fahre, habe ich gerne beides in einem. Luft und nicht Luft.
Nehmen wir Motorradjeans: die meisten haben nur an Knie, Hintern und ggf. noch Oberschenkel innen Kevlar oder vergleichbares. Wenn man mal so richtig über den Aspahlt zieht, ist das sicher besser als gar nix. Aber macht es Sinn, nur einige Teile des Beins zu schützen und "nur" der Rest ist, wenn's dumm läuft, bis auf den Knochen auf? Dazu kommen bei vielen Jeans - zwar Kevlar - aber keine ausreichend guten Nähte, so dass das Kevlar 10 Meter hinter mir (rausgerissen) auf der Straße liegt, inkl. Protektoren. Also kommt man, wenn man schon den Sicherheitsaspekt berücksichtigt, zu Jeans, die komplett mit Kevlar ausgekleidet sind (inkl. entspr. Nähte), Wie z.B. die Rokker. Die ist immer noch angenehmer als die meisten Textilhosen, aber mit Luftdurchlässigkeit ist da nix mehr oder sagen wir mal kaum mehr was.
Das stimmt so nicht ganz,weil die Luftdurchlässigkeit sehr wohl gegeben ist!
Hi Dunn, Letztlich sind wir auf einer Linie: wenn' s heiß ist, kann zuviel kleidungstechnische Sicherheit kontraproduktiv sein, wenn ich dadurch zuviel Hitze in mir trage . Und dann fahre ich auch "leschärer".
Das heißt aber nicht, dass es schön wäre, was zu haben, was beidem gerecht wird.
Dass man die Risiken auf dem Motorrad wirklich kalkulieren kann, glaube ich aber nicht. Man kann aufpassen, mit der Blödheit der anderen rechnen usw., aber gegen den Steinschlag in der Rechtskurve etc. gibt's nix. Man muss halt auch Glück haben. Ich meine, den Großteil der km fährt man ehrlicherweise in dem Gefühl, was richtig saudummes wird mir nicht passieren. Anders würde man auch bescheuert und es machte keinen Spaß. Oder wie Falcone vor kurzem irgendwo schrieb, dann kann man gleich im Bett bleiben.
Die Hose hab ich auch. Mir hat es gefallen, dass sie nicht auf den ersten Blick wie eine Motorradhose aussieht. Bin damit jetzt 2 Wochen in Südfrankreich gewesen. Also, der hit war es nicht. Vor allem, wenn man mal absteigt und durch die Städtchen bummeln will. Dann wird es echt heiss in der Hose, und der Knieschutz hat mir immer das Schienenbein aufgescheuert. Fürs nächste Jahr will ich mir was leichteres zulegen, hab aber noch keine Idee.
Ähnliche gilt übrigens für die Jacke. Ich habe mir eine Bull-IT Roadster Jeansjacke zugelegt, sieht cool aus, ist es aber nicht. An der Ampel in der Mittagssonne schwitzt du dich blöd und wenn man mit 80 über die Landstrichen gurkt ist sie auch noch zu warm.
Zitat von reinholdK im Beitrag #53 Ähnliche gilt übrigens für die Jacke. Ich habe mir eine Bull-IT Roadster Jeansjacke zugelegt, sieht cool aus, ist es aber nicht. An der Ampel in der Mittagssonne schwitzt du dich blöd und wenn man mit 80 über die Landstrichen gurkt ist sie auch noch zu warm.
Hi,
also für die ganz heißen Tage habe ich eine Jacke von Vanucci. Die hat an allen relevanten Stellen (also Rücken, Ellebogen, Schulter) Protektoren, und ist aus sehr leichtem Material. An den Ärmelinnenseiten und an den Körperseiten ist nur ein Netzartiger Stoff verarbeitet - d.h. der volle Fahrtwind bläst dich so richtig durch (deswegen auch nur in der wirkliche heißen Jahrezeit zu fahren aber da ist es echt erfrischend. Leider scheint es die Jacke nicht mehr zu geben - jedenfalls habe ich sie nicht mehr im Louis-Angebot gefunden.
Komischerweise schwitze ich in der schweren pferdeledernen Marlon Brando Aero Leathers weniger als in jedweder belüteten Plastejacke. Dazu kommt, daß das Jacket top belüftet ist, unter den Achseln, Ärmelreißverschlüße und last not least der offene V-Rockerkragen.
Nicht ganz billich, aber ne Anschaffung fürs Leben.
ZitatAn den Ärmelinnenseiten und an den Körperseiten ist nur ein Netzartiger Stoff verarbeitet - d.h. der volle Fahrtwind bläst dich so richtig durch (deswegen auch nur in der wirkliche heißen Jahrezeit zu fahren aber da ist es echt erfrischend. Leider scheint es die Jacke nicht mehr zu geben - jedenfalls habe ich sie nicht mehr im Louis-Angebot gefunden.
und wieder sind wir bei den jacken mit herausnehmbarer Membrane - z.B. Vanucci - Okovango (da weiß ich, dass es gut funktioniert). Membran raus; Lüftungsreissverschlüße auf ( 2x je Ärmel, 4x auf der Brust und 2x hinten) - und der Effekt ist derselbe, wie mit der speziellen Sommerjacke - ZISCHHHHHHHHHHHH - herrlichste belüftung, direkt auf dem Körper.
Ja, Skoki, das stimmt. Die Odenwaldtour mit Temperaturen bis 39 Grad (am Freitag) hat es bewiesen: Solange Kühlung durch Fahrtwind überhaupt noch möglich ist, ist eine Textiljacke mit herausnehmbarer Membran und gut gemachten Lüftungsöffnungen eine feine Sache. Textiljacken sind nun mal luftdurchlässig. Mit Membran geht man darin allerdings ein, die verhindern die Luftdurchlässigkeit.
Dennoch habe ich für den Sommer eine luftdurchlässige Mesh-Kombi. Die sitzt halt noch ein wenig besser, denn Textilkombis müssen ja alles können, also auch noch passen mit Membran, Futter und dickem Pulli. Hat man nun nur noch ein T-Shirt drunter, dann ist es mit der Passform und dem korrekten Sitz der Protektoren nicht mehr soweit her, auch wenn sich Bein- und Ärmelweite bei guten Kombis verstellen lassen. Meine Sommerkombi ist knapper geschnitten. Es muss aber mindestens 25 Grad warm sein, sonst wird es einem bald ziemlich kühl darin.
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht (oder ich kenne sie nicht).
Hat schon mal einer so eine Kühlweste ausprobiert?
Das zugrunde liegende System habe ich dieses Jahr öfter bei großer Hitze angewandt, indem ich meine Motorradkleidung einfach naß gemacht habe. Für etwa 15 Min war eine angenehme Wirkung da.