-------------------------------------------------- Kann Spuren von Ironie, Sarkasmus oder Zynismus enthalten. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie Ihren Verstand oder nutzen die Ignorier-Funktion.
Über Brachflächen fahren, würde ich tolerieren, über bestellte Felder würde ich auf Seiten des Landwirtes sein.
Aus dessen Sicht war das übrigens so:
"Nach getaner Arbeit habe ich den Trecker kurz am Feldrand abgestellt, um dortkurz zu pinkeln und um meine Schippe aufzusammeln, die mir dort bei der Arbeit wohl vom Trecker gefallen war. Als ich so sinnig pinkelnd die Gegend betrachte, höre ich hinter dem Trecker Motorengeheule, was ich nicht zuordnen kann. Schnell um den Trecker gerannt, schauen, ob der Treckermotor vielleicht gerade eingeht.
Als ich um den Trecker komme, die Schippe in der ausgestreckten Hand reflexartig hinterherziehend, rast mit Affenzahn ein Motorrad knapp vor meinen Füßen lang. Den Zusammenstoß kann ich gerade verhindern. Leider folgt die Schippe am langen Arm der Bewegung und kann nicht so abrupt gestoppt werden, so daß sie leider das Motorrad trifft, mit dem ich hier auf privatem Grund nicht rechnen konnte und mußte.
Bedauerlicherweise geht der Fahrer dabei zu Boden, ebenso ein Stück weiter der zweite Motorradfahrer, den ich erst jetzt bemerke.
Als ich zu diesem eile, um nach ihm zu sehen, springt der auf und fährt der völlig überraschend davon.
Erst jetzt bemerke ich stark pulsierenden Schmerz in meinem rechten Arm, den ich kaum noch bewegen kann, vermutlich durch die schlagartige Belastung beim Auftreffen der Schippe auf das Motorrad, das die Schaufel kaputtgefahren hat.
Auch sehe ich jetzt, daß meine Schaufel beim Auftreffen auf das Krad des ersten Fahrers wohl abgebrochen ist, zumindest habe ich noch ein Reststück des Stiels in der Hand. Ich gehe erstmal in die Knie, um den Schmerz zu ertragen und den Arm abzutasten.
Derweilen richtet der erste Fahrer ebenfalls sein Motorrad auf und fährt davon, ohne sich um mich zu kümmern.
Ich beantrage also, die Fahrer wegen Hausfriedensbruch, zumindest fahrlässiger Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung zu belangen. Ferner fordere Ich Schadenersatz für das zerpflügte Feld sowie die zerbrochene Schaufel und ein angemessenes Schmerzensgeld für meinen verletzten , rechten Arm sowie den daraus resultierenden Verdienstausfall. (...)
Daß der Bauer aufgebracht war, kann ich verstehen. Die Vorgeschiche ist ja leider nicht bekannt, und es war vielleicht nur das letzte Tröpfchen, das das Faß zum Überlaufen brachte.
Er hätte allerdings auch "verhältnismäßig" reagieren können. Wenn's nicht zum ersten Mal passiert ist (wovon ich ausgehe), könnte er ja mit dem Handy knipsen und die Burschen anzeigen und privatrechtlich auf Sanierung des Flurschadens verklagen. Die Bauern sind technisch ja nicht so hinterm Mond, wie manche zu glauben scheinen, und ohne GPS fährt kaum noch ein Knecht auf den Acker.
Ich habe das (allerdings in England) auch mal so erlebt, daß wir auf einer Wanderung einen näheren Blick auf ein besonders interessantes Rindvieh in einem abgezäunten Pferch werfen wollten (schottisches Highland oder Galloway war's, wenn ich mich recht erinnere), und sehr schnell stapfte ein recht robust aussehender Herr im Blaumann auf uns zu, sah mir ins Gesicht und sagte "You're trespassing, you know."
Wir hatten dann ein gutes Gespräch, weil ich ihm glaubhaft machen konnte, daß die Wiese außerhalb des Pferchs nicht ohne Weiteres als Privatgrund erkennbar gewesen wäre, und er sagte, daß er schon viel Ärger mit Campern gehabt hätte, aber wir wären ja ehrbare Spaziergänger, und sollten uns doch bitte jetzt ohne Streit von seinem Grund und Boden verkrümeln.
Ganz ohne Haue und Schaufel. Geht doch.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Ja, als Spaziergänger kann dir auch ein Landwirt folgen und dich ansprechen, denen haut er bestimmt keine Schippe entgegen, die Spaziergänger richten auch bestimmt nicht einen solchen "Flurschaden" an, aber so einem/zwei wildgewordenen Crossmaschinen mit den darauf befindlichen Fahrern in ihren Schutzausrüstungen und behelmten Köpfen , denen kann er wohl nicht so schnell folgen, die geben einfach mal Gas und lassen ihn bedröppelt stehen, nachdem sie den Acker zerfurchten. Da kann er gar nicht anders als "Alois C4" Ausführungen anführen.
Gruß Monti
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Zitat Er hätte allerdings auch "verhältnismäßig" reagieren können. Wenn's nicht zum ersten Mal passiert ist (wovon ich ausgehe), könnte er ja mit dem Handy knip sen und die Burschen anzeigen und privatrechtlich auf Sanierung des Flurschadens verklagen. Die Bauern sind technisch ja nicht so hinterm Mond, wie manche zu glauben scheinen, und ohne GPS fährt kaum noch ein Knecht auf den Acker.
Aber hätte man durch die Fotos die Fahrer eindeutig identifizieren können, so unter ihren Helmen? Anhand der Nummernschilder weiß man ja immer nur, wer der Halter ist....
Zitat von Zephyr im Beitrag #19Über Brachflächen fahren, würde ich tolerieren, über bestellte Felder würde ich auf Seiten des Landwirtes sein.
Aus dessen Sicht war das übrigens so:
"Nach getaner Arbeit habe ich den Trecker kurz am Feldrand abgestellt, um dortkurz zu pinkeln und um meine Schippe aufzusammeln, die mir dort bei der Arbeit wohl vom Trecker gefallen war. Als ich so sinnig pinkelnd die Gegend betrachte, höre ich hinter dem Trecker Motorengeheule, was ich nicht zuordnen kann. Schnell um den Trecker gerannt, schauen, ob der Treckermotor vielleicht gerade eingeht.
Als ich um den Trecker komme, die Schippe in der ausgestreckten Hand reflexartig hinterherziehend, rast mit Affenzahn ein Motorrad knapp vor meinen Füßen lang. Den Zusammenstoß kann ich gerade verhindern. Leider folgt die Schippe am langen Arm der Bewegung und kann nicht so abrupt gestoppt werden, so daß sie leider das Motorrad trifft, mit dem ich hier auf privatem Grund nicht rechnen konnte und mußte.
Bedauerlicherweise geht der Fahrer dabei zu Boden, ebenso ein Stück weiter der zweite Motorradfahrer, den ich erst jetzt bemerke.
Als ich zu diesem eile, um nach ihm zu sehen, springt der auf und fährt der völlig überraschend davon.
Erst jetzt bemerke ich stark pulsierenden Schmerz in meinem rechten Arm, den ich kaum noch bewegen kann, vermutlich durch die schlagartige Belastung beim Auftreffen der Schippe auf das Motorrad, das die Schaufel kaputtgefahren hat.
Auch sehe ich jetzt, daß meine Schaufel beim Auftreffen auf das Krad des ersten Fahrers wohl abgebrochen ist, zumindest habe ich noch ein Reststück des Stiels in der Hand. Ich gehe erstmal in die Knie, um den Schmerz zu ertragen und den Arm abzutasten.
Derweilen richtet der erste Fahrer ebenfalls sein Motorrad auf und fährt davon, ohne sich um mich zu kümmern.
Ich beantrage also, die Fahrer wegen Hausfriedensbruch, zumindest fahrlässiger Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung zu belangen. Ferner fordere Ich Schadenersatz für das zerpflügte Feld sowie die zerbrochene Schaufel und ein angemessenes Schmerzensgeld für meinen verletzten , rechten Arm sowie den daraus resultierenden Verdienstausfall. (...)
Ich weis zu wenig über den Hergang. Da will ich mir noch keine Meinung zu bilden. Allein die vielen Sympathiepunkte die der Bauer selbst hier im Forum bekommt lassen aber erahnen, wie segensreich die Aktion der beiden Motorradfahrer für den allgemeinen Ruf wieder einmal war.
Den Bauern sitzt wegen versuchtem Totschlags in Untersuchungshaft und hat eine vollstreckbare Freiheitsstrafe zu erwarten. War es das wert, um den Moppedfahrern mal zu zeigen, wo der Hammer hängt?