Hallo liebe Forumianer! Ich nutze die aktuellen Erlebnisse mal wieder dazu einen Thread zu starten. Ab und an hatten wir die Erste Hilfe ja schon mal zum Thema...
Ich finde, dass dieses Thema ein sehr wichtiges Thema ist. Wie einige ja gerade jetzt aktuell wieder gesehen haben, kann es jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde passieren. Man steht plötzlich einem Ereignis gegenüber, dass man nicht planen kann und schon gar nicht erwartet hat. Aus einem rosigen Moment heraus, steht man plötzlich in der Kacke.
Und nicht immer hat man das Glück, einen Arzt, Rettungsassistenten oder Top ausgebildeten Ersthelfer neben sich zu haben.
Ich würde mich sehr freuen, diesen Thread so zu führen, dass man auf schwafeln und rumgedödel verzichtet. Das Thema ist einfach viel zu ernst. Und ich denke, durch Eure Meinungen und Erfahrungen kann dies ein sehr wissensreicher Thread werden, den jeder von uns in seinem Alltag nutzen kann.
Zum aktuellen Vorfall: Wie war es für die Beteiligten? Habt ihr in der Situation funktioniert? Erste Hilfe hatte ein jeder von uns in der Fahrschule. Hoffentlich später auch noch mal in einem Auffrischungskurs...ich weiß. Machen die wenigsten. Das Unglück passiert immer nur den anderen oder im Fernsehen.
Ist natürlich Quatsch. Es müssen noch nicht einmal die Unfälle auf der Straße sein. Die meißten Unfälle passieren immer noch im Haushalt. Oder wie ist es gar mit Herzinfarkt oder Schlaganfall? Wie sind die Symtome. Jeder aber auch wirklich JEDER sollte diese Anzeichen deuten und danach handeln können!
Der Ersthelfer ist das wichtigste Glied in einer Rettungskette. Als erstes immer den Eigenschutz beachten. Bei Verkehrsunfällen die Unfallstelle weitläufig absichern. Nicht das da noch jemand reinrauscht. Bei Personenschaden Meldung unter 112. Kommt durch den Ersthelfer schon eine falsche oder schlechte Meldung zur Rettungsleitstelle, kann das gesamte Rettungssystem nicht funktionieren. Das fängt schon mit dem Wissen der richtigen Telefonnummer für den Rettungsdienst an. Ganz klar in D die 112.
Nicht erst die Polizei unter 110 anrufen. Die muß dann erst einmal weiter verbinden. Und zwar zur Rettungsleitstelle/Feuerwehr unter 112.
Genau auf die Fragen der Rettungsleitstelle antworten. NICHT auflegen. Die Rettungsleitstelle hat IMMER das letzte Wort.
Und so weiter, und so weiter...
Also, was haltet ihr davon? Wollen wir hier mal Verhaltensmaßnahmen beschreiben? Oder ist das alles "oller Tobak" und ihr wißt wie es richtig laufen soll?
Von mir aus eine ganz klare Unterstützung. Und danke, dass Du das Thema aufgreifst.
Ja, es ist wichtig. Ich habe im letzten Jahr einen Kurs gemacht, der speziell für Motorradfahrer ausgeschrieben war. Was uns der Kursleiter (übrigens ein total netter Motorradfahrer) als erstes erklärt hat, ist, dass wir, wenn wir das Gelernte vielleicht irgendwo mal anwenden müssen/können, es aller Wahrscheinlichkeit nach in der Familie oder am Arbeitsplatz ist. Und das sollte man sich vor Augen halten, dass man mit einem Aufwand von einem Tag Lernen in netter Gesellschaft sich Wissen aneignet, mit dem man definitiv Leben retten kann.
Am eindrucksvollsten fand ich eines seiner Beispiele, bei dem ein junger amerikanischer Football-Spieler vor den Augen von zigtausend Zuschauern mitten auf dem Spielfeld verstarb, nur weil niemand da war, der wusste, was zu tun ist und es auch tat.
Wenn Rendsburg zu weit sein sollte, macht er das Training (bei adäquaten Räumlichkeiten) auch in Hamburg.
Was auch immer ich zu diesem Thema beisteuern kann, tu ich.
Sehr gute Idee!! Danke für das Thema! Kann man echt nicht oft genug machen. Wenn man sich überlegt, das nach 1-2Jahren das meiste leider wieder vergessen hat. Oder wer weiß noch wie man mit Dreieckstuch umgeht oder einen Druckverband anlegt, ohne die Extremitäten abzuschnüren?? Oder woran erkannte man noch schnell einen Schlaganfall??
Hallo, tolle Idee. Das Thema ist wirklich wichtig und vergessen ist vieles schnell.
Aber vielleicht sollten wir dann erst mal abgrenzen, wie umfangreich das werden soll.
Entweder eher als "Sofortmaßnahmen am Unfallort" als kurzfristige Erstversorgung - oder als Art "Erste Hilfe", also erweitert - mit Handhabung von Dreieckstüchern, Schienungen usw.
Als mein "mittlerer" den Führerschein gemacht hat, hab ich zusammen mit ihm den Kurs gemacht, inklusive richtiges Helmabnehmen und so. Ist aber auch schon wieder was her.
Hallo Ziro, deine aktuellen Erlebnisse hast du aber fein verschwiegen...
Vor zig Jahren, ich war Beifahrer kurz vor Ostern... es war warm.. Da fahren wir so in Richtung nach Hause auf einer Nationalstrasse...
70 Zone, ein konformes Motorrad kommt uns entgegen und in Fahrtrichtung betrachtet kommt von links ein Oppa aus einer Strasse...
Wie im Traum sah ich nur ein Männchen in die Fahrerseite des Benz knallen ( So staubig irgendwie) und mit einigen Rollen flog der Fahrer geschätzte 20 m über den Benz..... Die Landung hatte ich nach einem harten Monteurstag gar nicht mitbekommen, da bremste Lars der Fahrer schon voll ab, sah mich an und schrie: Los, wir müssen helfen... Mit dem Wort SCHEISSE bin ich dann dahingerannt...
Blinkerkram und jedwedes Material lag breitgestreut herum, andere Autos fuhren erstmal normal weiter, als ob nichts wäre..
Das Ledermännchen lag auf dem Rücken, den Kopf im Integralhelm verpackt,noch in seiner Fahrtrichtung, einen kleinen Tagesrucksack auf dem Rücken...
Ich zippe das Visier nach oben und erkenne ein Menschengesicht.. Grosse Augen.. Kurz den Körper betrachtet, soweit alles i.O... naja, ein Bein war etwas anders, Oberschenkel gebrochen aber alles ohne Blut und kein Knochen schaute hervor... Ich habe mich kurz vorgestellt und die Sachlage ruhig erklärt in meinem siffigen T-Shirt mit der Aufschrift " Sociedad Alcoholica"
Ab nun, nur zum Hereinversetzen, habe ich eine gute halbe Std wie ein Hund neben der Frau-wie es sich herausstelle, gekniet...
Erklärt, dass es ein Unfall war und eigentlich alles gut ist und sie einfach nur ein gebrochenes Bein hat...ALLES WIRD GUT! Nebenbei mal die Handschuhe ausgezogen, Jacke aufgemacht...
Die Dame(Knappe 40?) lag verdammt bequem und sagte nur: Nich den Helm abnehmen, ich habe Angst....
Ich sach: Null Problemo, Solange du Fit bist und atmest, sitze ich hier nur rum... Tja, dann haben wir so rumgeschnackt, selbstredend hatte ich alle Regungen Ihrerseits auf dem Schirm.. Zwischendurch kam die Omma Beifahrerin vom Oppaunfallverursacher und sagte, dass ihr doch alles so unendlich leid tue... Leider wollte sie Kumpelmässig immer am Oberschenkelbruch tatschen, was ich direkt ablehnte und ihr sagte, Sie möge sich auf immerdar verziehen.... Oppa Verursacher, Ü. 80 sass ,wahrscheinlich noch heute, wie eine Mumie in seinem Benz..- Geschockt- na klar-....
Der Lars Fahrer hat den Verkehr geregelt in der Zeit...und fragte irgendwann nur kurz: Wie lange dauert das denn noch?
Ich sach: Na, DU hast doch angehalten, keine Ahnung, soll mal der Rettungswagen kommen usw..
Leider kamen nicht die Retter sondern irgendwo bei Osnabrück Dick und Doof als Erste an... Wie im Comic... Mit fast Fuffzich Sachen rauschten sie über die Unfallstelle und irgendein Fragment flog an mir vorbei beim bremsen... Das gab es seit einer guten halben Stunde wegen dem Cop Lars nun gar nicht....
Ich erklärte kurz den Sachverhalt und der erste Satz vom Langen war: Erstmal den Helm abnehmen....
Ich sagte, dass die Frau das aber nicht möchte, sie atmet gut und ist soweit gut drauf und wir warten mal nun alle auf den Notarzt.... Er sagt: Doch, das muss und Sie haben doch keine Ahnung...
Ich sach: Ach, SIE haben die Ausbildung und die Halsmanschette pp dabei oder was? Die Frau will das doch aber gar nicht....
Der Lange wollte mich wegätzen, aber mit dem richtigen Hemd und den Sommertattos blieb ich weiterhin wie ein Hund neben der armen Frau...
Nach gefühlten 4 Stunden aber wohl doch nur 8 Minuten später kam dann ENDLICH mal der Kackrettungswagen...
ICH sagte dem Team etwas von Oberschenkel und dasse Angst mit dem Genick hat... D und D standen nur dumm rum und der Lars war immer noch der beste Hilfscop....
Ein kurzes Gespräch zwischen Opfer und Team und Direktemang wurde eine Aufblasbare Manschette der Frau um den Hals gelegt und alles ging fast schon Chirurgisch ab...
Als Resüme weiss ich eins: Selbst wenn ich Blut kotze, D und D sollen sich aus allem heraushalten, sonst eventuell Genickbruch....
Das mit dem Navi habe ich bei Norberts Sturz auch das erste Mal genutzt. Beim TomTom einfach eine Taste "Hilfe" drücken und es wird dir der genau Standort in Schrift und exakten Koordinaten angezeigt. Man braucht es nur ablesen und am Telefon durchgeben. Toll.
Ich hab mich im Nachhinein gewundert, wie bei Friedos Unfall in mir alles wieder hochgesprudelt ist. Was jahrelang in der hintersten Kammer des Gehirns rumschlummerte. Meinen Erste Hilfe Kurs für den Führerschein hab ich '83 gemacht. Danach natürlich immer mal wieder drüber gesprochen und was über das Thema gehört... Ich glaube ich hab vieles richtig gemacht. Allerdings war Friedo ansprechbar, unter den Lebenden und hat selber vieles machen können so dass es für mich im wesentlichen um Herbeiruf der Rettungskräfte, Sicherung des Unfallorts und Beobachtung von Friedo ging.
Klar kann und soll man das auffrischen. Aber wer gut aufgepasst hat kriegt auch nach richtig langer Zeit vieles wieder hin.