Ich habe ein ca. 50 qm großes Gartenstück von Forsythien, Ahornbäumen und anderem Gestrüpp befreit und ca. 50 cm tief alles ausgebudelt und umgegraben. Nun würde ich auf der Fläche gern anfangen, einen Nutzgarten anzulegen. Zum Anfang mal ein paar Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Erdbeeren ... Dadurch, dass ich dieses ganze Wurzelwerk entfernt habe, „fehlt“ jetzt natürlich eine ganz schöne Portion Erde. Meine Nachbarn haben mal ausgesprochen schlechte Erfahrung gemacht mit einem gekauften Mutterboden, aus dem innerhalb weniger Wochen alles mögliche wucherte nur nicht das Ausgesäte. Außerdem kann ich das Gartenstück nur mit der Schubkarre erreichen, eine komfortable Anlieferung fällt also aus.
Frage 1: Wenn ich in das Loch „halbgaren“ Kompost schmeiße und dann ca. 25 cm hoch die (relativ sandige) Ursprungserde draufpacke, ist das ein vernünftiger Untergrund für das Gemüse oder ist die Gefahr zu groß, dass der alte Kram sprießt? Frage 2: Sollte ich, um das Gemüse auch ernten zu können, düngen? Wenn ja, womit? Reicht Gartenkalk vom Discounter oder muss es unbedingt Markenware mit Guano sein?
Für Tipps und Anregungen zur Aufzucht wär ich dankbar, weil ich auf dem Gebiet bisher keine eigenen Erfahrungen gemacht habe (außer, dass Zitronenmelisse sich von Jahr zu Jahr verdoppelt und dass Brombeerbüsche auf ewig meine Erzfeinde sind...
Rezepte für tolle Gemsüzubereitungsarten nehm ich gern in nen halben Jahr.
Wer mal ne Tour nach Hamburg im Sinn hat, kann sich auch gern vor Ort ein Bild verschaffen.
PS: Die Wohnzimmerfensterbank mit vorgezogenen Pflänzchen entwickelt sich prächtig...
Zitat von Nisiboy im Beitrag #3Hab' ich von meinem Vater:
...
Willst Du ein Leben lang glücklich sein, werde Gärtner.
...das erzähl ich heut abend dann mal meinem Lieblingsgärtner, wenn er nach Sonnenuntergang mit schmerzenden Schultern und Knien nach Hause kommt. Die W guckt er dann nochmal aus der Ferne an und verspricht "Aber am Sonntag, da drehen wir ne Runde, wenn keiner mehr nach dem Gärtner schreit!"
Nee - son Garten is schon nett!
sonnige Nordlichtgrüße
Caro
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt! (Einstein)
Zu 1: Mische die vorhandene Erde mit den halbfertigen Kompost gut durch und fülle damit dein Loch. Ggf. noch ein paar Säcke gute Gartenerde aus dem Baumarkt drunter mischen....
Wenn du einige Zeit "Unkrautfrei" bleiben willst, decke den Boden danach mit einem Unkraut-Vlies ab. Mach da Löcher rein wo du deine Jungpflanzen setzen willst und pflanz die da rein.
Zu 2: Durch die Kompostbeigabe brauchst du erstmal nicht düngen, das übernimmt der Kompostanteil der Mischung. Später dann geziehlt mit Blaukorn düngen.
PS: Besorg dir auch gleich etwas Schneckenkorn sonst ist deine erste Aussaat schnell abgefressen...
Grüße PeWe
"...Ich fahre so langsam, dass man mich nicht blitzen muss – mich kann man malen!"
Wir hatten und damals einen Esel gekauft. Da gab es immer kostenlosen Dünger.
Die Gemüsegartenzeit habe ich als die finanziell verlusstreichste und arbeitsintensivste meines Lebens in Erinnerung. So´ne fingerdicke Karotte kostet da schon schnell mal 5 Euro, wenn man die Zeit mit bedenkt. Aber die Schnecken freut´s und man ist ja Tierfreund. Viel Spaß und viele tolle Erfahrungen wünsche ich dir.
1. zuerst decke ich ( bei kleinen Flächen ) alles ab, schwarze Baufolie, alte Pressspanplatten, Teppich oder so ähnlich, da ist dann fast alles Unkraut tot, aber ein kleines Bodenleben hat sich schon entwickelt, 2. dann pack ich dick Rinderdung drauf ( hole ich in der Rinderzucht mit Hänger, Lieferung würde ein W50 voll 50.- Euro Kosten, der Mist ist umsonst, nur freundlich fragen,) den lass ich einen Winter verrotten, 3. da du sandigen Boden hast, wird sich dieser sofort verbessern, durch den Mist hast du ein sehr reges Bodenleben, das lieben die Würmer usw., 4. dann als Starkzehrer, der Boden ist ja bestens gedüngt, Kartoffeln drauf, 5. nach den Kartoffeln hast du besten Boden für dein Gemüse, immer gut Gartenabfälle/Kompost im Herbst drauf, den Rest macht dein Bodenleben,
so sieht das dann aus, ( Bildausschnitt ) Gartenwege festrampeln, Rindenmulch und paar Platten drauf, fertig.
das ist die Methode für faule Gärtner, ohne großes umgraben und so, allerdings habe ich wieder zu Rasen "umkultiviert", mähen ist noch leichter und man wird ja auch alt.
Gruss und viel Spaß SP
Angefügte Bilder:
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Ja, danke für die Tipps, das klingt doch ganz vernünftig. Gartenvlies, das werd' ich mir mal besorgen.
Und Rinderdung würde sich zwar gut machen, aber wie ich den auf mein Gartenstück bringen soll, ist noch die Frage.
Dass das aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll ist, kann ich mir schon gut vorstellen, aber das ist ja auch ein Hobby, genau so unvernünftig wie Motorradfahren, aber macht eben Spaß und kann man sich auch schönreden, wenn man es denn will.
Zitat Und Rinderdung würde sich zwar gut machen, aber wie ich den auf mein Gartenstück bringen soll, ist noch die Frage.
Deswegen sind Pferdeäppel besser. Die kannst du in einen Kübel schaufeln, im Auto transportieren und mit der Schubkarre zu deinem Garten bringen. Sie stinken auch nicht gar so arg.
Zitat von Nisiboy im Beitrag #3Hab' ich von meinem Vater:
Willst Du einen Tag glücklich sein, sauf Dir ein'.
Willst Du eine Woche glücklich sein, schlachte ein Schwein
Willst Du einen Monat glücklich sein, nimm Dir eine Frau
Willst Du ein Leben lang glücklich sein, werde Gärtner.
Moin,
dieser Spruch hing auch bei meiner Mutter überm Schreibtisch. Er stammt aus China, soweit ich weiß. Meine Mutter hatte Nutz- und Zierpflanzebau studiert und mein Vater Garten- und Landschaftsbau. Sie haben sich auf der Hochschule kennen gelernt.
Ich bin selbst zwar kein Gärtner, nur Gärtnerssohn, aber ich geb mal als Tip: fang mit Kartoffeln an, da ist das Erfolgserlebnis nicht so gefährdet. Ach ja, und . . . Unkraut ist dazu da, gejätet zu werden. Auf die Hacken in die Hocke und los geht's. Kriegt man Übung drin, ist irgendwann halb so schlimm. Gedüngt haben wir nur selten, gegen die Schnecken gabs versenkte Bierfallen - das geht auch mit Kölsch ganz prima.
Übrigens hat meine Frau Doktor irgendeine undefinierte Aldi-Saat in den Boden getan und da sind jetzt jedes Jahr ganz prima Äpfel dran .
Also das hat schon was.
Gruß
Wännä
(der früher lieber die Landmaschinen kaputt repariert hat, als sich mit Natur zu beschäftigen)
Zitat von Wännä im Beitrag #13Ich bin selbst zwar kein Gärtner, nur Gärtnerssohn, aber ich geb mal als Tip: fang mit Kartoffeln an, da ist das Erfolgserlebnis nicht so gefährdet. Ach ja,
Ach ja. Ich hatte vor Jahrzehnten eine Ranch im Burgenland, als die Kinder noch klan waren. Die Karotten sind gewaxen wie gestört, detto die Paradeiser. Von dem anderen Zeugs san höchstens ein paar Pflanzerln aufgegangen, zu ernten gabs nicht viel.
Die Erdäpfel haben allerdings Milliarden von Erdäpfelkäfern sehr gut ernährt. Wenn ich am Wochenende raus kam, war von den Stauden nur mehr das Gerüst da. Ich war der intelligenteste Bauer des gesamten Burgenlandes. Im Herbst hab ich eine Handvoll winziger Erdäpfel ausgegraben. Aus denen konnte ma Mikrochips machen.