Sonne, salzfrei. Die Gelegenheit, schnell unsere beiden Zephyre trocken vom Wohnnort in die Werkstatt zu bringen. Erst die 1100er, hübsch kurvig an der Spree entlang, die 15 Kilometer sind im (Tief-) Flug vorüber.
Dann die kleine 550er, diesmal über die öde , gerade Landstraße. Das Ding will drehen, also mal ausgefahren, dann nach Ortschaften mal richtig in kleinen Gängen gejubelt, das macht Spaß, giert nach mehr.
Der Zielort kommt in Sicht, nochmal eben 10000 drehen, dann abbremsen, Ortsschild und ein behäbig brabbelnder Pickup vor der Rechtskurve in den Ort. Ich lasse ausrollern und nähere mich dem gemächlichen Pickup.
Plötzlich ankert der im Kurvenscheitel der nicht einsehbaren Kurve und steht fast.
Ich bin etwas aus der Übung, Vollbremsung vorne + hinten in Schräglage, vielleicht links außen vorbei, falls der Abstand nicht ganz reicht?
Da geht der Blinker links an.
Ich begreife: Dieses hirnlose Arschloch will links abbiegen, es muß also jemannd entgegenkommen. Ausweichen nach links wäre ein sicherer Treffer mit dem Gegenverkehr. Es wird eng, aber links hätte es jetzt schon geklappert.
Jetzt alle Register, voll bremsend nach rechts ziehen und auf Haftung hoffen. Es reicht, rechts durch. Brabbelnd zieht der Blödmann ab. Wozu blinken, wenn man in 1,5 Tonnen Blech hockt?
Ich bin gut unter Strom und überlege kurz, dem Hammel kurz nachzusetzen und ihm ein paar fröhliche Schmähunngen aufzusagen. Weiß eh, wo der hin will. Aber blau auf´m Bau, was solls?
Ich nehme es als Jahreseinstandswarnung und betrachte mich als jetzt als feuergetauft und unverwundbar. Ist doch auch hübsch.
Zitat von Zephyr im Beitrag #1Ich begreife: Dieses hirnlose Arschloch will links abbiegen, es muß also jemannd entgegenkommen. Ausweichen nach links wäre ein sicherer Treffer mit dem Gegenverkehr. Es wird eng, aber links hätte es jetzt schon geklappert.
Jetzt alle Register, voll bremsend nach rechts ziehen und auf Haftung hoffen. Es reicht, rechts durch.
Die Situation kommt mir bekannt vor. Weil ich gerade im ungünstigsten Augenblick angebraust kam, blieb nur noch eine Notankerung mit gleichzeitigem Ausweichmanöver.
Zitat von Horsty im Beitrag #5Klingt für mich nach Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit.
Da das sicher auf mich zielte, dazu dies:
Ja, ich war zu schnell für die Situation. Aber warum? Man bedenke, welche Bremswirkung so ein Motor eines Pickups hat, wenn der einfach nur Gas wegnimmt und/oder herunterschaltet. Das bekommt man nämlich hinter dem Wagen nicht mit, solange man auf ein vermeintlich fahrendes Fahrzeug aufläuft und solange der Fahrer nicht wenigstens mal kurz die Bremsleuchten aufflackern läßt. Steht der dann fast, muß er bremsen, damit bei Automatik die Karre nicht weiterrollt.
Erst dann merkt man, was Sache ist. Formal "nicht angepaßte Geschwindigkeit", real einfach nur eine Falle, die im Falle korrekter Blinkerbenutzung keine gewesen wäre.
.....die Geschwindigkeit jederzeit, so anzupassen, daß man innerhalb Sichtweite stehen kann. Bei unübersichtlichen, einspurigen Straßen gilt die halbe Sichtweite. . . .
(Da war irgendwas, als meine Tochter Führerschein gemacht hat )
Beim Motorrad gibt es aber so was wie den "Spaßfaktor". Die ersten 100'000 km empfindet man den auch beim gewöhnlichen Rumzuckeln mit 50 PS. Auf den nächsten 100'000 km muss man dann schon etwas mehr Gas geben, um noch was dabei zu spüren, und ab 500'000 km schließlich hilft nur noch Herbrennen auf dem Rundkurs.
Zitat .....die Geschwindigkeit jederzeit, so anzupassen, daß man innerhalb Sichtweite stehen kann. Bei unübersichtlichen, einspurigen Straßen gilt die halbe Sichtweite. . . .
Habe ich gemacht, allerdings nicht mit "halber Gichtweite" gerechnet. Man wird ja nicht jünger, gelle?