Zitat der "einmalige" Käfer hat ein designvorbild in den USA
Eines? Zu der Zeit war der Buckel einfach "en vogue". Da sahen doch viele so aus. Man konnte sie kaum auseinanderhalten - höchstens noch am Kühlergrill
Noch nie gab es eine solche Vielfalt sehr eigenständig gestalteter Autos wie heute. Wenn man die nicht auseinanderhalten kann, liegt es nicht an den Autos, sondern am Betrachter selbst.
Früher war die Menge der unterschiedlichen Autotypen einfach weitaus überschaubarer, man konnte sich die charakteristischen Merkmale viel leichter merken. Das verklärt so manches.
Ich musste als Kind zum Beispiel abends immer beim Bauern Milch holen gehen. Das waren so etwa 500 Meter entlang einer Hauptstraße. Ich konnte die gängigen Autos im Winterhalbjahr schon an der Position der Scheinwerfer erkennen, wenn sie entgegen kamen.
Zitat Früher war die Menge der unterschiedlichen Autotypen einfach weitaus überschaubarer, man konnte sich die charakteristischen Merkmale viel leichter merken. Das verklärt so manches.
Seh ich auch so, die japanischen Autos hatten kaum Bedeutung, und ein VW war entweder ein Käfer oder ein Variant oder ein Bus.
Aber mal zu den Ersatzteilen: wenn ich sehe, was heute für Einzelanfertigungen von Teilen ausgegeben wird, um einen Oldtimer am Laufen zu halten, dann denke ich, daß man später auch für Geld so ungefähr alles bekommen wird. Vielleicht sind es nicht mehr die originalen Motorsteuerungen, sondern von Computerspezies programmierte Chips von Conrad Elektronik oder so . . . aber zum Fahren wird man ein heutiges Auto immer wieder bekommen - wenn das entsprechende Grundwissen da ist, sogar ohne Dokumentationsvorlagen.
Frage ist nur, wie sich die heutigen Autos dann ins automatisch geführte Städteverkehrssystem (GSVS) einfügen lassen, so ganz ohne Lenkautomatik, ohne zentrale Parkplatzzuweisung und ohne elektronischen Abstandhalter/-bremser. Da wird auf die Fahrer viel Arbeit zukommen, mehr, als nur das Getriebe zu schalten ! Er wird ständig aus dem Fenster schauen müssen .
Genau, Wännä. Da werden eher die Probleme zu finden sein. Deswegen warne ich ja auch immer davor, Oldtimer als Wertanlage zu sehen. Wenn man sie nutzt, derzeit Spaß damit hat und sich an ihnen erfreut, ist es ok und es ist eine nette Beigabe, dass sie im Wert etwas steigen, auch wenn man gerne unterschlägt, dass sie auch laufend Geld kosten. Aber einfach hinstellen und auf Wertzuwachs hoffen ist noch riskanter, als in Aktien zu gehen. Die Chance, dass die Weltwirtschaft weiter wächst, sehe ich als deutlich höher an, als dass in 20 oder 30 Jahren noch Oldtimer einen solch hohen emotionalen Stellenwert haben wie heute. Was ist, wenn sich das Blatt mal wieder wendet und Induvidualverkehr allgemein und alte Kisten im besonderen überhaupt nicht mehr dem Mainstream entsprechen, es weder Lobby noch Interesse dafür gibt?
mein Bruder lagert gerade den 19 Jahre alten Golf meiner Mutter ein. Er bekommt einen warmen, trockenen Unterstellplatz und soll dort ein Schläfchen halten. Mein Bruder tut das nicht, um später damit reich zu werden, sondern weil er sich einfach davon nicht trennen kann, das Auto aber auch nicht mehr fahren möchte.
Schaun wir mal, was in 20 Jahren ist. Vielleicht ein Unikum, vielleicht auch nur Abfall - wer wollte das heute sagen?
Gerade lief auf Pro 7 GALILEO. Die Sendung hatte das Thema: Verschiffung von Altautos von Hamburg nach Afrika. War sehr interessant was da so passierte. Auf jeden Fall haben die jedes Auto wieder zum laufen bekommen
Das sagt der Falcone doch nur, damit er günstigst an die Schätzchen herankommt und dann lagert er sie ein! Je weniger die Karren sammeln, dasto teurer werden sie in Zukunft.
Ein Fuchs, dieser Falcone...
Gruß Monti
------------------------------------------------- "Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten - wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit." George Orwell:1984
Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken! Erich Kästner
Mein Vater hat eine 18 Jahre alte C-Klasse in rostfreiem Bestzustand (und das ist bei der Baureihe 202 selten geworden) mit gerade mal 100.000 KM auf dem Tacho. Nie Kurzstrecke gefahren, nie Winterbetrieb. Er hat mit dem Auto zwischen ca. April und Oktober so 1-2 mal im Monat einen kleinen Ausflug gemacht (ca. 100 KM) und 2 mal im Jahr ist er in seine alte Heimat nach Braunschweig gefahren (hin- und zurück 1200 KM. Im Winter war das Auto abgemeldet. Und natürlich das ganze Jahr in einer gut belüfteten Garage gestanden. Also sozusagen allerbeste Voraussetzungen für ein langes Autoleben.
Jetzt kann er aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr fahren. Dieses Jahr habe ich den Wagen einmal im Monat bewegt, damit er keine Standschäden bekommt. Er überlegt aber nun, ob er den Wagen im Frühjahr überhaupt wieder anmelden soll.
Alternative 1: Verkaufen. Bringt allerdings maximal 1500 - 2000 EUR, und wenn dann ein 18-jähriger die Karre abgreift und erstmal tieferlegt und Löcher für die Boxen raussägt, dann bricht ihm das Herz. Alternative 2: Abmelden und einmotten. Aber bis er als Oldtimer interessant wird, vergehen nochmal mind. 10 Jahre. In der Zeit kriegt er Standschäden, deren Beseitigung sicherlich richtig teuer wird, und dann ist es uninteressant. Alternative 3: Weiter wie bisher, d. h. er zahlt ca. 600 EUR jährlich für Steuer und Versicherung, ohne daß er etwas davon hat. Und ich bewege den Wagen ab und zu, damit er keine Standschäden bekommt.
Im Moment tendiert er zu Alternative 3. Aber wirtschaftlich ist das natürlich nicht. Und gerade bei einem knapp 20-jährigen Auto, noch ohne viel Elektronik, könnte man ja an sich von einer Wertsteigerung in den nächsten 10 Jahren ausgehen. Aber alleine schon die laufenden Kosten ohne Reparaturen etc. fressen das sicherlich wieder mindestens auf.
Ich weiß, ich könnte ihm den Wagen abnehmen und selber im Alltag fahren. Hab ich auch schon darüber nachgedacht. Nur ist mir ein Stufenheck-Auto einfach zu unpraktisch. Und wenn ich ihn im Alltag (auch im Winter) fahre, dann bleibt er auch nicht mehr lange rostfrei und dann ist auch wieder Mist.
Oldtimer fahren ist eine Liebhaberei. Ich würde das als Hobby sehen, wenn ich es mir leisten könnte, wüßte ich einige reizvolle Autos. Und im Winter einen billigen Alltagswagen. Aber verdient ist daran normalerweise nix, im Gegenteil.
was ja oft vergessen wird: für die wirklichen Oldtimer als Schnäppchen wird kaum etwas bezahlt. Die Scheunenfunde dürfen nichts kosten, sonst ist der Gag weg.
Die superrestaurierten Fahrzeuge stehen dann für richtig Asche in der Zeitung, aber bis dahin ist ein langer Weg.
Gruß
Wännä
Zephyr
(
gelöscht
)
Beiträge:
14.10.2013 06:16
#43 RE: Wird das Auto von HEUTE ein fahrbarer Oldtimer werden können
Allerdings sind die legendären Scheunenfunde oft eben oft auch nur Scheunenfunde : Ein Haufen Alteisen. Es folgen ein, zwei Jahre Drecksarbeit, Beschaffung und Nachfertigung von Teilen. Am Ende steht ein mehr oder weniger gelungenes Fahrzeug, je nachdem, wieviel Arbeiten man an Profis vergeben hat. Denn niemand kann alles perfekt alleine.
Rechnet man dann die Kosten im Verhältnis zum Marktwert, bleibt für die aufgewendete Zeit oft schon kaum noch was.
Es ist daher oft sinnnvoller, ein bereits restauriertes oder original erhaltenes Fahrzeug für den angemessenen Preis zu kaufen.
Alternativ ein Mittelprächtiges (den 3 er Zustand), das man dannn in laufendem Betrieb optimiert. Kostet zwar auch, mann kann aber sofort fahren und nach Lust, Laune und Zeit aufarbeiten.
Zitat Und gerade bei einem knapp 20-jährigen Auto, noch ohne viel Elektronik, könnte man ja an sich von einer Wertsteigerung in den nächsten 10 Jahren ausgehen.
In diesen 10 Jahren hast du schon mal 6000 Euro allein an Unterhalt bezahlt. Ist TÜV da eigentlich schon mit bei, oder sind das bis dann noch mal 500 Euro? Sprit und ein paar Inspektionen oder auch Reparaturen sind auch noch nicht mit drin, und neue Reifen brauchst du auch mindestens ein mal. Das Auto wird ich also in den 10 Jahren mindestens 10.000 Euro kosten. Und jede Wette, der Wagen ist in 10 Jahren nicht so viel mehr wert.
Ganz nüchtern betrachtet: Weg mit der Kiste! Aber die Emotionen sprechen halt eine andere Sprache. Ich kann dich deswegen eigentlich gut verstehen. Vernünftig ist es aber nicht und man sollte es sich auch nicht schönreden wollen.
Ist das Halten eines Fahrzeugs -nüchtern betrachtet- generell "sinnvoll"? Was geschähe, wenn man alle nicht wirklich benötigten Fahrzeuge auf einen Schlag hin abmeldete?
Jessas, der Monti wieder...
Gruß Monti
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