Zitat von Wännä im Beitrag #15Die Federsteuerung auf Deinem Beispiel könnte funktionieren - muß aber nicht. Ich hab in meiner Zeit eins gelernt, die "Lenkung" des Vorderrades muß extrem leichtgängig sein, sonst liegt das Modell gleich auf der Nase.
Die Bausätze sind natürlich so ausgelegt, dass es funktioniert.
Und zwar im Prinzip genau so wie beim "echten" Motorrad: Die Steuerung gibt nur den Impuls - wie des Fahrers Arm zur jeweils falschen Seite, woraufhin die Feder in der Lenkstange die automatische Korrektur des Lenkeinschlags zur richtigen Seite erlaubt. Die natürlichen Kreiselkräfte eines so kleinen Modells, die das in Verbindung mit der Lenkgeometrie bewirken, werden dabei in der Regel unterstützt von einem (im Hinterrad eingebauten) Gyro-Element.
Auf dieses Gyro-Element müssen wir beim "großen" Motorrad leider verzichten ...
Pit - darüber haben Wännä und ich uns schon seitenweise in diesem Forum ausgetobt.
Und ich hab dabei von Wännä einiges gelernt. Unter anderem, dass der Kreiseleffekt zur Stabilität eines Fahrrads längst nicht den Beitrag liefert, der ihm gemeinhin zugeschrieben wird. Dazu sind die Massen der Laufräder zu gering und ihre Drehgeschwindigkeiten üblicherweise zu klein.
die Fahrradlenkundnichthinfliegdynamik kann man ganz ohne Kreisel herleiten. Das tolle, die Räder halten sich sogar dran. Ein bißchen Nachlauf am Vorderrad und los gehts.
Wir, die Fahrer, merken das nicht. Wir haben es gelernt, ohne Physik zu studieren.
Allerdings - und da hab ich meinen Wissensstand zwischenzeitlich aufgefrischt - sind die Kreiselkräfte dafür verantwortlich, dass der Schwerpunkt des Zweirads fortwährend, kontinuierlich und selbständig ausbalanciert wird. Und zwar nicht direkt, dadurch, dass sie das Zweirad in der Senkrechten "festhalten" (wie gemeinhin fälschlicherweise angenommen wird), sondern indirekt, dadurch, dass sie das Vorderrad (automatisch korrekt) lenken. (Aus diesem Grund fällt ein Zweirad mit zugeschweißtem Lenkkopf nach wenigen Metern immer um, egal wie schnell es sich bewegt.)
Das tun sie nicht nur beim Motorrad, sondern auch beim Fahrrad ab so ca. 20 km/h. Wenn der Fahrer alles alleine tun müsste, wäre Zweiradfahren eine ziemlich mühsame Angelegenheit.
Serpel, dann sind wir uns doch eigentlich einig. Außer natürlich man kloppt die Fahrwerksgeometrie kaputt indem man hinten eine Dickwurst draufzieht, die im MOTORRAD als "cooler Schlappen" bezeichnet wurde - dann mußte mit der Brechstange lenken.
.................................................. Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)
Pit, ein quer darüber liegendes Rad gleich den Gyroeffekt nicht aus. Es bewirkt bei Kurvenfahrt lediglich ein Nickmoment um die Querachse des Motorrads, das sich bezüglich der Fahrdynamik kaum bemerkbar machen wird. Und wie Wännä geschrieben hat: Ein Fahrrad ist auch vollständig ohne Gyroeffekt fahrbar. Zwar mühsam und nicht ganz einfach, aber es geht.
Zitat von Pit aus Detmold im Beitrag #17Bau mal ein zusätzliches Rad drüber querliegend ein, das den Gyroeffekt ausgleicht. Happy landings.