Nach der ätzenden Vergaserschrauberei an der W kam ich heute erst kurz vor zwölf los. Auf'm Monte Baldo war ich in diesem Jahr noch nicht. Also wurde es höchste Zeit. Ich hatte mir vorgenommen, nicht nur wegen der kurzen Novembertage, oben einen Kreisel zu drehen und wieder über Brentonico - Mori - Torbole zurückzudüsen. Hatte ich immer schon mal vor, und den Großteil der Strecke vor Caprino finde ich nicht so aufregend. So bin ich kurz nach der Bocca di Navene in Richtung Avio abgebogen. Traumhafter Herbst, unbeschreiblich!
Heute bekommt sie ein paar Streicheleinheiten in Form neuer Bremsbeläge. Obwohl das Wetter schon wieder zu einer Tour lockt. Aber das lasse ich lieber. Es gibt noch zuviel zu tun, bevor wir hier für dieses Jahr Feierabend machen.
sempre su due ruote .......quelle del SKIROLL oggi Passo Branchetto 1590 mt temperatura aria + 22° ore 13 strade asfaltate nuove e liscie come un biliardo , ottime per on the road , sole e caldo sino al 25 nov , ma solo in montagna, pianura, nebbia fitta e smog
Buongiorno allerseits! Gestern wars wieder soweit. Der Monte Baldo rief, und das depperte US-Photobucket zeigt die alten Bilder nicht mehr. Also ein guter Grund, mal wieder den Giro zu fahren. Rein vom Fahren her ist mir diese Runde gar nicht sooo sympathisch. Es ist eher eine Sightseeing-Tour. Am Anfang gehts - mir - zu flott, zum Schluss, bzw. auf der Gefällestrecke runter nach Castello ist es sinnvoll, piano piano zu fahren. Und mittendrin verbieten die unübersichtlichen Kurven der schmalen Straße eine zügige Fahrweise. Wegen des immer noch strammen Touri-Verkehrs bin ich erst mittags gestartet. Heute hatte ich Dusel und konnte ohne Schleicher bis Riva durchrollen. Ursprünglich wollte ich ein winziges Sträßchen nehmen, das direkt in Torbole auf den Monte Baldo führt. Dann ging mir doch ein bisschen die Muffe, weil dieser Weg wirklich nur hauchdünn bei Google Maps dargestellt ist. Auf dem Rückweg beim Lidl in Torbole kam ich allerdings ins Gespräch mit zwei Radlern, die meinten, dieser Weg sei weitestgehend asphaltiert. Also nächstes Mal!
Also gehts den üblichen Weg über Torbole - Nago - Mori rauf nach Brentonico. Alles eher W-Geläuf, wo man durchaus flott rauf 'brennen' kann. Super ausgebaute Serpentinenstrecke. Die W blieb aber im Stall, bzw. in der Garage. Warum in die Ferne schweifen, wenn die Gute steht so nah ... Ich hatte mich für die XBR entschieden.
Blick zurück auf Brentonico
Seltsam anmutender 'Haarschnitt' des Bergs. Beim Näherkommen erklärt sich der Schnitt: Skigebiet.
Jetzt wirds allmählich uriger. Frei laufende Kühe, die aber zum Glück berechenbar sind.
Es wird deutlich kühler, eh klar. Hier oben herbstelt es bereits etwas. Es kommen die beiden obligatorischen Touri-Stops Refugio Graziani )danke, Stephan!) und Bocca di Navene. Man muss schon einen ganz klaren Tag erwischen, um diesen leider einzigen Blick auf das Westufer gut ablichten zu können. Bocca di Navene
Unterwegs ist die Hölle los. Ein Pulk von 60 bis 70 Mountain Biker(innen) kommt mir entgegen. Ansonsten Rennradler, Wanderer, Autos und viele Kradler. Ich bewundere immer die Rennradler, die sich jeden Berg rauf arbeiten und dabei oft ein Lächeln auf den Lippen haben.
Von der SP 8 biege ich hinter Cambrigar rechts ab, weil ich schon immer mal eine Alternativstrecke in Richtung Caprino fahren wollte. Die war früher jedesmal gesperrt. Außerdem hatte ich die Strecke vor Caprino immer als eher fad in Erinnerung, und kleinere Straßen gefallen mir grundsätzlich besser. Mangels Karte wusste ich allerdings nicht, wo ich landen würde. Ich landete erst mal hinter einem Kuhabtrieb. Und bis ich die Kamera gezückt hatte, wurde ich bereits von Dosen und Kradlern sozusagen stehend überholt.
Als die Straße etwas breiter wurde, ließ der Bauer uns mitten durch die Herde knattern. Urig! Auf Tuchfühlung mit den glücklichen Kühen.
Ich landete in Spiazzi. Hab eben geguckt: Man kann noch weiter auf einer schmalen Straße in Richtung Caprino knattern. Nächstes Mal! Und dann vorbereitet!
Allmählich ändert sich das Bild völlig.
Kirche in Cazzon:
In Caprino Vernoese uffbasse, dass man die Strecke nach Lumini erwischt. Auf meiner ersten Baldo-Tour war mir das leider nicht gelungen, und es ging auf langweiligen Straßen geradeaus in Richtung Garda. Caprino - Lumini ist dagegen ein feines kurviges Sträßchen. Genau nach meinem Geschmack!
Nach Lumini gehts rauf nach Prada und dann weiter auf einer abenteuerlichen Strecke runter nach Castello (Brenzone).
Kein reiner Lustgewinn, jedenfalls nicht für mich. Auch nicht für den Mountain Biker, der sich bergauf quälte. 20 % sind schon 'ne Hausnummer! Ausgerechnet in der kritischsten Ecke kam mir ein SUV entgegen. Aber glücklicherweise fuhren wir beide sehr langsam, und ich kam ohne Blessuren an dem Fettwanst vorbei (ich meine das Auto, den Fahrer konnte ich nicht erkennen).
Waren es 20 Kehren? Oder 21 - egal. Piano piano war die Devise. Und ich war froh, als ich wieder Häuser sah und das Sträßchen allmählich zur Straße wurde.
Bei einer richtig guten Ora kann man von Campione aus die ehemalige Gefangeneninsel umrunden. Rechts am Rand Cassone mit der legendären Pizzeria ARIL.
Dieses Dorf kannte ich auch nach 50 Jahren Lago-Erfahrung noch nicht.
Die Rückfahrt über Malcesine, Campagnola, Navene - was unser Surf-Spot für über 30 Jahre war - Tempesta, Torbole und Riva verlief trotz des Verkehrs entspannt. Riva selbst ist in der Saison dicht. Da muss man Geduld aufbringen. Auf der Gardeana in Richtung Limone wurde mal wieder gearbeitet. Ich lief auf einen Stau auf und fuhr an ihm vorbei, von lautem Gehupe eines vermutlich Deutschen begleitet. An der Spitze des Staus angekommen sah ich einen Baggger auf der Gardesana rangieren. Der war aber gleich fertig, man zeigte mir (nur mir!) die grüne Kelle und ließ dann erst mal den Gegenverkehr passieren. So muss das ! Der Huper muss sich schwarz geärgert haben. Aber: Andere Länder - andere Sitten.
Soulie, wenn Du so kleine versteckte Sträßchen suchst - kennst Du die Strecke von San Francesco an der Westflanke des Monte Baldo entlang nach Borago? Sehr Einsam mit vielen Spitzkehren.