Zitat ...dann haben sie telefoniert und O.K. bekommen...
Also dasselbe wie bei uns - im Rettungsdienst sind die Einsatzgebiete und anzufahrenden Krankenhäuser abgesteckt wie die Straßenblöcks in Chicago zu Al Capones Zeiten ... wenn man Glück hat, findet man aber auch schonmal jemanden, der sich Mühe gibt, dem Patienten seinen Wunsch zu erfüllen .
Zitat ...mitfahren wäre nicht sinnvoll gewesen...
Da haste Recht - erstens lassen die (bei uns jedenfalls) eh nie Angehörige hinten im Wagen mitfahren (außer bei Kindern), und ansonsten lungerst Du nachher ohne Fahrzeug im Krankenhaus 'rum und kommst da nicht mehr weg . Ganz wichtig auch, für mit dem Auto (oder Motorrad) begleitende Angehörige: denen vor der Abfahrt nochmal zu erklären, daß sie sich die Ruhe antun sollen, und nicht wie die Geiseteskranken versuchen sollen, mit dem Rettungsfahrzeug Schritt zu halten. Oft fährt das nämlich nicht deshalb mit Blaulicht, weil es so schrecklich eilig wäre, sondern einfach nur, um zügig und ohne große Geschwindigkeitswechsel und Streß voran zu kommen - ist sinnvoll für den Patienten. Ich hab' es aber schon erlebt, das Angehörige wie bekloppt auch über rote Ampeln versuchen dran zu bleiben, ohne Rücksicht auf Verluste, weil sie ja schließlich dazu gehören und nicht daran denken, daß die anderen Verkehrsteilnehmer das nicht so sehen ... O.K., sind manchmal Ausnahmesituationen, da kann man nicht immer auf den gesunden Menschenverstand hoffen - um so wichtiger, daß man denen das vorher erklärt (man entwickelt ja mit der Zeit einen gewisse Menschenkenntnis und kennt auch irgendwann seine Pappenheimer ... )!
Zitat ...ein paar medizinische Tipps austauschen...
Ich möchte hier niemanden zu nahe treten, ist ein sensibles Thema, und ich erzähle ja auch jedem, welche Erfahrungen ich (bzw. meine Frau) mit chronischen Erkrankungen gemacht haben (die kam z.B. sehr gut mit dem Wasserbett für ihren Rücken klar, und täglich Morphin nehmen, hört sich erstmal schlimm an - war aber ein Segen für sie, um überhaupt eine gewisse Lebensqualität zu erlangen ), und ein Austausch ist nicht verkehrt für die Meinungsbildung und Entscheidungsfindung. Schlimm dagegen sind die Leute, welche irgendwo was gehört oder gelesen haben, und die einem dann irgendwelche Therapien wärmstens ans Herz legen und später beleidigt sind, wenn man das nicht ausprobiert hat . Jeder Fall ist anders, und da braucht's immer individuelle Ansätze!
Als Außenstehender kann man leider nur traurig gucken und alles Gute wünschen ...
"Frustration ist Erwartungshaltung minus Realität." Hans-Joachim Watzke
Ja, Pele, da hast du sicher Recht, denn das mit dem Hinterherfahren erinnert mich an meine erste "Punktesammlung". Ich war damals 18 und bin in einer Kurve mit dem Motorrad (Supermax) weggerutscht, weil ein Stoßdämpfer ausgelaufen war. Meine beifahrende Freundin rutschte in den Straßengraben und klagte über Rückenschmerzen. Da die Erinnerung an den Erste-Hilfe-Kurs noch recht aktuell war, schickte ich einen Autofahrer zum nächsten Bauernhof, um nach dem Rettungswagen telefonieren zu lassen. Hinter diesem fuhr ich dann mit dem Motorrad her, das bei dem Sturz kaum Schaden genommen hatte. Und natürlich wurde ich dabei in einem Dorf geblitzt: 3 Punkte! Und wegen fahrlässiger Körperverletzung durch den Unfall bekam ich noch mal 5 Punkte. Toll, 8 Punkte an einem Tag gesammelt. Das war schon sehr lehrreich. meine Freundin hatte zum Glück nix außer einer Prellung.
Souline meint, das Tal der Tränen sei durchschritten. (O.K. Nicht ihr Wortlaut ) Zumindest fühlt sie zeitweise Lücken zwischen dem Dauerschmerz. Sie ist begeistert von der Freundlichkeit und Kompetenz der Ärzte hier. Wobei sie - aber das sagte ich bereits - dieser Zunft sehr skeptisch gegenüber steht. Aber sie scheint auf dem Weg der Besserung zu sein. Man hat ihr reichlich Medikamente mitgegeben, auch Morphine. Nachdem sie im Gespräch erwähnt hatte, dass sie Hebamme sei, gewissermaßen auch vom Fach. Außerdem hatte sie jahrelang als OP-Schwester gearbeitet. Die Fahrt gestern nacht war aber nicht ohne. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Quälerei auch bei mir Spuren hinterlässt. Jedenfalls war ich froh, als wir gegen Mitternacht wieder hier waren. Und jetzt freue ich mich, wenns wieder aufwärts geht mit ihr! Die Nachbarinnen nehmen regen Anteil. Es ist wie in einer Familie.
Wobei wir wieder beim Thema wären. Heute wird zwar nicht geballert, aber heute muss ich nicht mehr fahren, da hab ich mal so'nen Sizilianer geköpft. Na ja, sagen wir, entkorkt. Und ich sag euch - diese Mandelkekse, in den Roten getunkt ... Leider war ich heute vergeblich bei meinem Hoflieferanten vorgefahren. Ella mit Gepäck-Zusatzträger und Seitentasche ausgestattet. Zwanzig Tüten wollte ich horten. Keine einzige hab ich gefunden. Also immer mal wieder vorbeischauen ...
Bevor ich mich nicht bevorratet habe geht gar nix (zurück)! Diese Kekse ... egal ob zum Tee (am besten um five o'clock) oder später zum Roten. DER Hammer!