Hallo Forum- sagt mal...rein so aus Interesse... wie wirken sich eigentlich verschiedene Radgroessen und -breiten auf das Fahrverhalten aus?
Breitere Raeder brauchen fuer die gleiche Kurvengeschwindigkeit mehr Schraeglage...soviel weiss ich... aber warum hat zB die GS800 so ein riesiges Vorderrad und wieso hat zB. die Multistrada so Schubkarrenraederchen? Habt Ihr da eine Idee?
Je größer ein Rad ist (Durchmesser) desto höher seine Kreiselkräfte. Gut für die stabilität, schlecht für die Handlichkeit. Je schwerer ein Rad ist, desto höher seine Kreiselkräfte (siehe oben). Zusätzlich sorgen große ungefederte Massen für schlechteren Fahrkomfort und beim Bremsen und Beschleunigen geht ein gewisser Teil zusätzlich für die höhere Massenträgheit drauf. Je breiter ein Reifen ist, desto unhandlicher gebärdet sich die Maschine und desto mehr Schräglage ist für die Kurvenfahrt nötig. Trotzdem hat es bei starken Sportmotorrädern gerne breite Reifen, weil ein breiter Reifen einen großen Latsch und somit viel Kontakt zum Asphalt ermöglicht.
Warum also große, kleine oder breite Räder Verbauen?
Große, schmale Räder (insbesondere vorne) sind wichtig für die Geländegägigkeit. Deshalb hat eine GS große Räder (wie jeder weiß, wird die in erster Linie auf Schotter oder im Matsch bewegt ). Kleine Räder sorgen für Handlichkeit (deshalb haben SuMos kleinere Räder als Enduros). Die Multistrada hat eigentlich keine sooo kleinen Räder, die ist nur Scheiße groß. Breite Räder werden verbaut, weil Breitreifen in sind. Sonst braucht man die im normalen Straßenverkehr kaum. Wie bei den Dosen.
Quintessenz: Die Hersteller bauen die Räder ein, von denen sie meinen, dass sie an den Moppeds gut aussehen und die zum angestrebten Handling passen. Wenn es um nix als normales Fahren auf Asphalt ginge, dann hätten alle Moppeds ein ähnliches Format wie die W drauf, nur halt mit leichten Alu-Rädern statt dem schweren Speichengefrickel. Darum geht es aber nicht primär.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt so zu sehen, wie sie ist.
Zitat von DünnlingDie Hersteller bauen die Räder ein, von denen sie meinen, dass sie an den Moppeds gut aussehen und die zum angestrebten Handling passen ... etc.
Es gilt bei der Radgröße und Reifenbreite - ähnlich wie bei der (Reifen-)Gummimischung - einen zum hauptsächlichen Einsatzzweck passenden Kompromiß zwischen Haftung, Geradeauslauf, Abrolleigenschaften sowie "Handling" zu finden ... insofern ist es sicher nicht ausschließlich eine modische Erscheinung aktuelle Motorräder auf breitere Schlappen zu stellen ... analog zur Motorleistung halt.
Die relativ schwachbrüstige W breiter zu bereifen wäre allerdings eher kontraproduktiv ...
Stimmt Piko, aber... Wenn ich sehe in welchen Leistungs- und Geschwindigkeitsbereichen die aktuellen 600er und 1000er meist gefahren werden, dann würden die allesamt vorne mit einem 110er und hinten mit einem 150er auskommen. 90 bzw 130 wären vielleicht wirklich zu schmal, aber nicht viel.
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Ja sicher ... mit der "Modeerscheinung" hast du doch auch recht ... die Hersteller orientieren sich halt auch an den Tuningmaßnahmen ... und da steht die Reifenverbreiterung ja vielfach gleich an erster Stelle. Breite Schlappen sollen analog zur Brülltüte wohl Stärke und Dominanz ausdrücken ...
Zitat Große, schmale Räder (insbesondere vorne) sind wichtig für die Geländegägigkeit. Deshalb hat eine GS große Räder (wie jeder weiß, wird die in erster Linie auf Schotter oder im Matsch bewegt ).
große Räder sind nicht generell geländegängiger, aber sie verschwinden nicht so schnell in Löchern und bieten deshalb mehr Komfort und wenn die Ausrichtung der Löcher schräg zur Fahrtrichtung sind besseren Geradeauslauf.
ich könnte mir vorstellen das ein breiter Rollerreifen nicht so tief einsinkt wie ein schmaler 21er enduroreifen und wenn der rollerreifen dann noch grobstollig ist hat er sogar traktion
Und ich könnte mir vorstellen, dass ein 12" Rollerrad, das 5 cm tief einsinkt deutlich mehr Probleme machte, als ein 21" Enduro Rad, das 7 cm einsinkt...
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