ich meine mich ganz gut daran erinnern zu können, das die Suzi RV 50/90/125 am Strand praktisch unschlagbar waren und die RV 125 auch als einzige damals Sylt erreicht hat als MOTORRAD damals mit zwei "echten" Enduros und eben der RV durchs Watt gefahren sind. Die anderen sind abgesoffen.
Zitat von Dünnling im Beitrag #2Ich versuch's mal ganz einfach:
Je größer ein Rad ist (Durchmesser) desto höher seine Kreiselkräfte. Gut für die stabilität, schlecht für die Handlichkeit....
Moin,
so geschrieben ist es aus meiner Sicht etwas zu einfach.
Ein großes Rad hat größere Kreiselkräfte (bzw. -Momente), wenn es sich gleich schnell dreht, wie ein kleines. Tatsächlich läuft aber bei gleicher Geschwindigkeit ein kleines Rad schneller um, als ein großes. Und die Kreiselwirkungen sind eine Funktion der Drehgeschwindigkeit zum Quadrat.
Anders gesagt, ein kleines Rad entwickelt höhere Fliehkräfte und Kreiselmomente, als ein großes. Generell ist das weniger erwünscht, im Geländer schon erst recht nicht. Da ist das schmalbereifte, große Rad leichter zu führen.
Kleine Räder lassen sich stabiler bauen, es ist einfacher, große Beschleunigungs- oder Bremskräfte zu übertragen. Das ist aber weniger als Grund zu sehen, sondern eher als Trend.
Im Prinzip könnte jeder Hersteller das gleiche verbauen, aber wo wäre die Vielfalt? Wenn ich im Test lese : "die neue sounso kommt auf 16"-Rädern daher, was ihr ein geducktes, lauerndes gibt . . . . " usw. usw., dann gehe ich mal davon aus, daß auch Modetrends sowas mitbestimmen.
Langhuber oder Kurzhuber - da kann man auch endlos drüber diskutieren und wird nie fertig.
Haben wir uns schon mal über Kufen/Schwimmer/Skier unterhalten? Die haben keine Kreiselkräfte!
Gruhuuuß Monti
"Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns herum immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist."
J. W. Goethe
"Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten, vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk und es gnade euch Gott."
Zitat von electro wie wirken sich eigentlich verschiedene Radgroessen und -breiten auf das Fahrverhalten aus?
Inzwischen sind wir im wesentlichen, mit sich in der Theorie ganz wunderbar dargestellten Kreiselkräften angelangt und einige wenige denken dabei an
Zitat von montcorbier im Beitrag #23 Haben wir uns schon mal über Kufen/Schwimmer/Skier unterhalten?
Dabei haben wir das doch schon mal diskutiert: (Anm. der Verfasserin: die hier gewählten Reifenbeispiele treffen natürlich gar nicht für die W zu )
Zitat Auf z.B. eine 6 Zoll Hinterradfelge können drei verschiedene Reifenformate (190/50, 190/55, 180/55) aufgezogen werden, von denen jedes gewisse Vor- und Nachteile hat.
Soviel zum Ausgangspunkt. Gerne werden ja auch Reifentests in diversen Motorradzeitschriften vor dem Kauf eines neuen Reifens mit herangezogen und man kann sagen, dass
Zitat Redakteure vom theoretischen Aufbau eines Reifens und der Wirkungsweise der Reifengeometrie auf die Fahrphysik überhaupt keine Ahnung haben. Dass ein Reifen zum Beispiel im Neuzustand überhandlich ist, damit er gegen Ende seiner Lebensdauer überhaupt noch einigermaßen fahrbar ist
Nur langsam keimen solche Überlegungen in den Testberichten auf.
Zum Ansatz eines Vergleichs bleibt festzustellen:
Zitat Der 190/55 z.B. besitzt im Gegensatz zum 190/50 (!) einen ganz anderenQuerschnitt: er ist bei gleicher Breite (190 eben) viel runder und dadurch höher als der 50er.
Zitat Das merkt man gleich beim Aufsitzen...
... das soll jetzt hier aber nicht weiter ausgeführt werden, sonst schweift ihr wieder ohne Ende ab (und bei Reifen hört der Spaß ja bekanntlich auf! Also weiter:
Zitat Während der 50er bei moderaten Schräglagen das Gefühl des Fliegens vermittelt, dafür bei größeren Schräglagen aber instabil wirkt (Anm.d.V.: nicht instabil ist!), ist es beim 55er eher bodenständig, und er lässt sich sportlicher fahren, da er sich in Schräglage besser kontrollieren lässt. Beide 190er vermitteln aber irgendwie ein souveränes Fahrgefühl - jeder auf seine Art
Auch wenn ich eher befürchte, dass das vielleicht auch nur psychologisch beding sein könnte!
Zitat Der 180/55 scheint auf jeden Fall sportlicher zu sein, allerdings auch ein wenig "kippelig".
Aber was bedeutet kippelig eigentlich?
Zitat Beim Einlenken wirkt die Lenkkraft bekanntlich entgegen der Drehrichtung des Lenkers. Beim Auslenken umgekehrt. Irgendwo dazwischen muss sich also ein Punkt befinden, wo keine Kraft wirkt. Dieser Punkt kommt beim 180er erstaunlich früh, so dass man in der Kurve selbst den kurvenäußeren Stummel drücken muss. Erfahrungsgemäß dreht sich das aber mit zunehmender Abnutzung des Profils um, und das geht erfahrungsgemäß erstaunlich schnell.
So, das war doch mal der ernsthafte Ansatz einer Antwort auf die Frage:
Zitat von electro wie wirken sich eigentlich verschiedene Radgroessen und -breiten auf das Fahrverhalten aus?
(Zumindest in Bezug auf die Reifengrößen!)
Der Kreis - und damit seine darin herrschenden Kräfte - hat sich geschlossen!
und würde man einen solche deutlichen Unterschied spüren, dann wärs klar und jeder würde nur entsprechend seiner Facon mit großen oder mit kleinen Reifen unterwegs sein.
Aber es ist nicht so, immer wieder gibt es Verblüffungen, daß sich etwas handlicher fährt, als man gedacht hätte.
Zitat Und die Kreiselwirkungen sind eine Funktion der Drehgeschwindigkeit zum Quadrat.
Wie kommst du denn darauf?
Im (idealisierten) Fall konstanter Fahrt und konstanter Kippbewegung des Motorrads gilt für das Drehmoment am Lenker
M=J*w1*w2,
wobei J das Trägheitsmoment des Vorderrads, w1 seine Drehgeschwindigkeit und w2 die Winkelgeschwindigkeit der Kippbewegung ist. In diesem Sinne hängt M also linear von der Drehgeschwindigkeit ab, nicht quadratisch.
Deine Frage (ich greife sie hier gerne nocheinmal auf)
Zitat von electro im Beitrag #1wie wirken sich eigentlich verschiedene Radgroessen und -breiten auf das Fahrverhalten aus?
führt dazu, dass du dich mit den folgenden Theorien:
Zitat von WännäUnd die Kreiselwirkungen sind eine Funktion der Drehgeschwindigkeit zum Quadrat
oder
Zitat von Serpel im Beitrag #26 Wie kommst du denn darauf?
Im (idealisierten) Fall konstanter Fahrt und konstanter Kippbewegung des Motorrads gilt für das Drehmoment am Lenker
M=J*w1*w2,
wobei J das Trägheitsmoment des Vorderrads, w1 seine Drehgeschwindigkeit und w2 die Winkelgeschwindigkeit der Kippbewegung ist. In diesem Sinne hängt M also linear von der Drehgeschwindigkeit ab, nicht quadratisch.
auseinandersetzen darfst. Wobei beide Herren in ihren Formeln und Formulierungen lediglich die Radgröße aber nicht die Radbreite berücksichten, wie mir scheint. Somit haben beide natürlich nur im Ansatz recht, geben aber sozusagen auf halber Strecke auf... mo sogn..... oder so !
Die Reifenbreiten wurden dabei nicht berücksichtigt. Darüber muß noch jemand einen Erguß bringen.
Was mich persönlich im Moment viel mehr interessiert, ist, wie sie die Breite einen Absatzes auf das Gehverhalten einer schönen Frau auswirkt. Ich bin der Ansicht, daß das wissenschaftlich noch gar nicht so recht beleuchtet wurde. Wenn ich meine Frau Doktor in ihren neuen Schuhen sehe, scheint mir die Physik zum Teil überlistet zu sein .
Vielleicht mal zum Hintergrund meiner Frage: Ich bin - wie mancher hier weiss- Produktgestalter von Beruf. Nun ist mein Boss aus Amiland zu Besuch und hat mir den offiziellen Auftrag erteilt, zusammen mit meinem Team ein elektro--Motorrad zu entwerfen, welches wir dann als 1:1 Modell umsetzen und in unserem Firmenfoyer ausstellen. Dabei geht es nur am Rande um die tatsaechliche Form- auch ueberaus wichtig ist die gesamte user interface konzipierung welches definiert, wie ich als Fahrer das Produkt bediene, erlebe & erfahre. Auch moechte ich einen Schwerpunkt darauf legen, wie der elektrische Antrieb Auswirkungen auf die Produktsemantik und somit das gesamte Erscheinungsbild haben kann.
Ich stehe noch ganz am Anfang- erste Skizzen sind aber gemacht, und ich denke, es kristallisiert sich eine Art vollverkleideter Landstrassenflitzer mit relativ schmaler und grosser Bereifung heraus (daher meine Frage). Ich stelle mir einen fest installierten Akkupack und eine austauschbare Reservebatterie vor- Teile der Anzeigen sollen per Laserprojektion aud die Strasse projeziert werden- abhaengig von der Blickrichtung...
Die Firma bei der ich arbeite, hat in der Vergangenheit schon mehrmals Motorradkonzepte veroeffentlicht- gerade letztens erst wieder - wobei immer wieder zu sehen war, dass der Designer, der das ganze entwickelt hat, meist selbst noch nie auf einem Motorrad gesessen hat. Diesmal soll das Ganze sehr Realitaetsnah werden, und trotzdem eine grosse visionaere Kraft ausstrahlen. Ich halte Euch auf dem Laufenden!