Als ich zuletzt mit der W die Elbfähre Glückstadt <-> Wischhafen benutzt hab', da bin ich die ganze Zeit auf der W sitzen geblieben, weil mir immer der Hauptständer beim Versuch, sie aufzustellen, wegglitschte (hatte geregnet und war naß).
"Man muß realistische Ziele haben, das hilft enorm im Leben." Jürgen Klopp
An manchen Stellen vorne auf der Fähre sind die Bodenbleche auch noch etwas gebogen, sodass man den Bock auf den Hauptständer stellt, geschätzt ca. 10 cm Luft zwischen Vorderrad und Boden hat und man dann ganz toll wippen kann.
Für's nächste Mal: Die Strecke Richtung Lübeck hätte man etwas spannender gestalten können. Sogar mit Kurven und „Bergen“.
O.K., beim nächsten Mal werde ich das allwissende Forum befragen.
Und weiter geht's
7. Tag, 06.05.2012, Lübeck - Graal-Müritz, 210km

Bevor wir unsere Zelte abbrechen, machen wir erst noch einen kleinen Abstecher zum Marzipanspeicher in Lübeck, ein Traum für jeden Marzipan-Connaisseur. Und da ich so überwältigt war von dem Angebot habe ich total vergessen Fotos zu machen. Nachdem wir dort ein bißchen eingekauft haben, zum Glück konnte man ja auf dem Motorrad nicht so viel mitnehmen, habe ich versucht uns aus Lübeck rauszulotsen, was mir aber irgendwie nicht recht gelungen ist, wir sind erstmal eine Stunde in und um Lübeck herum gekreist bis wir unsere Richtung gefunden haben. Auch an diesem Tag war es schweinekalt und wir mußten öfter mal anhalten um uns aufzuwärmen. Interessanterweise standen dort überall die Mandelbäume in voller Blüte, die bei uns zu dem Zeitpunkt schon verblüht waren.
 Aufwärmpause in Kalkhorst
Zwischendurch forderte der Kuchenmagen mal wieder sein Recht ein und wir kehrten in einem Café an einer Mühle ein in dem wir eine leckere Marzipantorte und Kaffee zu uns nahmen, der uns auch wieder half uns aufzuwärmen. Hinter dem Café gab's auch ein Wildgehege, die Tiere hatten aber scheinbar keine Lust sich zu zeigen und weilten ganz hinten im Gehege.
 Wildsuchbild
 Kleiner Abstecher zum Ostseebad Rerik
 Blick von der Dünenstraße vom Ostseebad Rerik
Mal wieder ziemlich durchgefroren schafften wir es bis Graal-Müritz wo wir in einem netten Hotel unterkamen, eigentlich hatten wir uns als Ziel Usedom gesetzt aber wir hinkten unserem Zeitplan etwas hinterher und da wir noch nach Berlin wollten beschlossen wir an diesem Abend am nächsten Morgen in Richtung Berlin aufzubrechen.

400m hinter dem Hotel lag ein wunderbarer Sandstrand, zu dem wir nach dem Abendessen einen kleinen Spaziergang machten und wurden mit einem sehr schönen Sonnenuntergang belohnt.
Der nächste Morgen war recht grau und es nieselte leicht, zusätzlich war es auch noch ziemlich kalt, der Nieselregen hörte kurze Zeit später auf, die Kälte aber blieb. Ich hatte noch einen kleinen Schlenker am Meer entlang eingeplant, der sich aber als 60km langer Reinfall erwies, man fuhr auf einer stark befahrenen Straße hinter dem Deich entlang und sah vom Meer nichts. Die Fahrt an diesem Tag war recht unangenehm, es war kalt und es gab keine Sonne, in der man sich bei Stopps wieder hätte aufwärmen können, man kühlte recht schnell aus und so fuhren wir auch recht bald mal wieder ein Café an um uns aufzuwärmen.
 Der Blick auf die Moppeds mußte sein
 Nettes Café in Bad Sülze
 Zum Glück war die Dunkelheit noch nicht herein gebrochen...
 In diesem hübschen Schlößchen kann man heiraten
 Bewacht wurde es von diesem kleinen Racker
Unser Wege führte uns weiter über die Mecklenburgische Seenplatte und wir kamen letztendlich wieder einmal recht durchgefroren in Neustrelitz an, wo wir in einer kleinen Pension unterkamen, die direkt am See liegt, sodaß wir nach dem Abendessen einen schönen Spaziergang am See entlang machen konnten.  Pension am Zierker See
 Abendstimmung am Zierker See
 Chinesischer Pavillon, 1821 als Wäschespülhaus errichtet
Zitat Irgendwie kann ich mich an deinem Reisebericht nicht so recht erfreuen.
Nur kein Neid.
9. Tag, 08.05.2012, Neustrelitz - Berlin Spandau, 143km

An diesem Tag ging's dann auf nach Berlin, die Temperaturen waren endlich wieder angenehm, es macht schon wesentlich mehr Spaß, wenn man nicht frieren muß. Da die Etappe heute nicht so lang war, bummelten wir gemütlich in Richtung Berlin. Wir wollten da meinen Schwager besuchen, der aber in Berlin Mitte wohnt und wir wollten auf keinen Fall nach Berlin rein fahren, also empfahl uns Ullas Bruder nach Spandau zu fahren, da man von dort mit der S Bahn bequem nach Berlin rein fahren kann.
 Kleine Rast in Himmelpfort
Ulla wunderte sich warum ich plötzlich am Straßenrand stehen blieb, meinen Photoapparat zückte und in die Luft photographierte, das Storchennest hatte sie gar nicht gesehen.  Storch in Blumenow
Im Restaurant "Zur scharfen Kurve" wurde der Kuchenmagen gefüllt, das Etablissement war ganz witzig, weil es dort allerhand Getier zu bewundern gab.
 Eine der wenigen scharfen Kurven, Velten
 Zum Glück keine Schnappschildkröte
 Affiges an der scharfen Kurve
Angekommen in Spandau suchten wir erstmal das Hotel auf, daß uns Ullas Bruder rausgesucht hatte, das Zimmer lag im 15. Stockwerk. Während der Zimmerpreis noch ganz o.k. war, mußten wir für einen Tiefgaragenstellplatz pro Motorrad und Nacht 8 Euro berappen. Dann gab's auch noch Probleme mit der Tiefgarageneinfahrt, wir fuhren die Rampe runter blieben vor der Schranke stehen und ich versuchte mit der an der Rezeption ausgehändigten Karte die Schranke zu öffnen, was aber leider nicht funktionierte. Ein vollgepacktes Motorrad in einer recht steilen Schräge abzustellen erweist sich als nicht gerade einfach, mir gelang es aber doch und so wetzte ich zur Rezeption wo man mir eine andere Karte aushändigte die dann funktionierte.  In der vorletzten Reihe lag unser Zimmer, der Ausblick war traumhaft.
Nachdem wir uns eingerichtet hatten fuhren wir mit der S Bahn zum Alexanderplatz, wo uns Ullas Bruder abholte, den Abend verbrachten wir dann beim Spanier und stopften uns den Bauch mit Tapas voll.  Der Berliner Fernsehturm
10.Tag, 09.05.2012, Berliner Zoo, 0km
Diesen Tag verbrachten wir im Berliner Zoo, wo es allerhand Merkwürdiges zu sehen gab.
 Kopflose Giraffen
 Badende Spatzen
 Tote Otter
 Komische Vögel
 Schlafbären
 Keine Ahnung wie diese Tiere heißen, sie bewegten sich aber kaum.
11. Tag, 10.05.2012, Berlin Spandau - Wirringen, 328km

Da für die nächsten Tage eine Wetterverschlechterung vorhergesagt wurde, entschieden wir uns an diesem Tag ein möglichst lange Strecke zu fahren um die nächste Etappe nicht zu lange in evtl. schlechtem Wetter fahren zu müssen. Wir fuhren recht zügig und machten nur wenige Stopps, unter anderem in Tangermünde.
 Tangermünde I
 Tangermünde II
In der Gegend um Hannover wollten wir uns ein Nachtquartier suche, was sich recht schwierig gestaltete, die meisten Unterkünfte hatten geschlossen, teilweise für immer, nach langem suchen, wir waren schon 50km weiter gefahren als geplant fanden wir in Wirringen ein Hotel, das eigentlich geschlossen hatte, man nahm uns aber trotzdem auf, nur Frühstück gab's keins. Wir waren die einzigen Gäste im ganzen Hotel, was irgendwie unheimlich war, erinnerte mich irgendwie an Shining, darum verbarrikadierten wir auch unsere Tür ordentlich, damit Jack Nicholson auf keinen Fall rein konnte. Wir hatten einen Carport für unsere Motorräder, der auch nötig war, in der Nacht gewitterte es recht heftig und es kam auch ordentlich was runter.
Am nächsten morgen bekamen wir zumindest einen Kaffee, sodaß wir zumindest nicht mit ganz leerem Magen los mußten. In einem der nächsten Orte fanden wir eine Bätzgerei oder Meckerei, wo wir uns ein belegtes Brötchen kauften und dann machten wir uns auf die vorletzte Etappe unserer Reise. Als der Kuchenmagen sich meldete, der wird auch immer früher wach, fuhren wir über eine kleine Straße zur Ortmühle, einem kleinen, abgelegenen Gasthof. Hatten wir am Morgen noch relativ schönes Wetter, zog es sich so langsam zu und während wir unseren Kuchen mampften, fing es richtig schön an zu regnen. Das wollte auch scheinbar so schnell nicht wieder aufhören, also stülpten wir die Regenklamotten über und machten uns wieder auf den Weg.
 Blick von der Terrasse der Ortmühle
Zum Glück war es nicht so kalt und es gab auch keinen Dauerregen sondern nur hin und wieder Schauern, so daß wir unser Tagesziel erreichten. Wir hatten aber wieder das Problem eine Unterkunft zu finden, in Davensberg wurden wir dann aber fündig und wir wurden trotz unseres versifften Aussehens aufgenommen.
13. Tag, 12.05.2012, Davensberg - Uedem, 161km

An diesem Tag war das Wetter wieder besser, aber es war auch wieder ganz schön kalt, wir spulten die 161km relativ unspektakulär ab und kamen am frühen Nachmittag rechtzeitig zu Kaffee und Kuchen bei der Schwiegermutter an, die an diesem Tag ihren Geburtstag feierte.
14. Tag, 13.05.2012, Uedem - Ahrweiler , 168km
 Jetzt hieß es eigentlich nur noch schnell nach Hause kommen, also wetzten wir auch ein paar Kilometer über die Autobahn, übrigens das einzige Mal auf unserer Tour. Auf einer Raststätte hatten wir dann eine Begegnung der dritten Art.
Schöner Bericht, danke dir. Mach direkt Laune auf Norddeutschland.
Aber was war der Grund für die Strecke Berlin-Bocholt? Nur etwas weiter südlich wärest du übers schönste Motorradstrecken gekommen. Oder war das Wetter schuld?
Grüße Falcone
Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.
Zitat Aber was war der Grund für die Strecke Berlin-Bocholt?
Wir hatten nicht mehr genug Zeit und mußten im Prinzip die kürzeste Verbindung nehmen, ich wäre auch lieber noch etwas weiter südlich gefahren, aber das hätten wir einfach nicht mehr geschafft. Das Wetter war eigentlich weniger der Grund, weil wir auf der ganzen Tour nur an einem Tag Regen hatten (das war aber gerade auf diesem Streckenabschnitt) , wir hatten eher ein Temperaturproblem.
Kann das sein, oder steht die nachts immer unter Drogen?
Ähm, ich kann Dir jetzt nicht ganz folgen, welche schnarchresistente Frau meinste denn jetzt, die?
Ich wußte es, daß hier einige sind bei denen ich hätte anhalten müssen, bloß habe ich von den wenigsten eine Adresse oder Handynummer und die Route stand vor der Reise noch gar nicht fest.
Außerdem sollt Ihr hier nicht rummosern, sondern Euch freuen, daß ich mir die Mühe gemacht habe einen Reisebericht zu schreiben.