neulich bin ich mit zwei louis-ochsenaugen zuhause losgefahren und als ich in nürnberg an der ersten ampel stand und einen kurzen blick auf das linke lenkerende geworfen habe, schaute mich eine schutzlose glühbirne unschuldig an. das verschraubte blinkergehäuse ist unterwegs einfach abgefallen. zum glück kenne ich einen louis-verkäufer sehr gut und bekomme schon mal personalrabatt. mein fazit zu den louis-ochsenaugen: nicht alltagstauglich!
Ich glaube ganz einfach, das viele das Prinzip der Louis-Blinker noch nicht ganz begriffen haben.
Hier mal das Ochsenauge von Hella:
Das Prinzip kennt man von alten Fahrradlenkern: Durch eine Schraube im Kopf des Ochsenauges wird ein Konus in den vierfach geschlitzten Schaft gezogen. Der Schaft aus Zinkdruckguss weitet sich dabei auf und klemmt sich fest. das gelingt mehr oder weniger gut, am besten, man rauht Schaft und Lenkerinnenseite noch etwas auf. Normalerweise bleibt so ein Ochsenauge dann an Ort und Stelle und für einen Lampenwechsel werden die Gläser abgeschraubt. Es besteht keinerlei Vibrationsschutz, ein Lampenwechsel der empfindlichen Soffiten ist also durchaus häufig notwendig. Muss man den Blinker jedoch mal abbauen, sei es, weil Hebel oder Gasgriff abgenommen werden müssen, dann hat man ein Problem. Der Druckguss ist nicht elastisch und versprödet mit der Zeit wohl auch noch. Jedenfalls bekommt man den Blinker kaum noch aus dem Lenker rausgezogen. Und macht man nun den Fehler und lockert den Konus zu weit und/oder rackelt noch ein wenig an dem Blinker herum, brechen die vier Laschen ganz schnell aus. Finito. Dann hilft nur noch die "Methode Knorri". Deswegen haben wir früher die Hellas doch ziemlich verflucht. Es musste halt noch öfters geschraubt werden als heute
Die Louis-Blinker hingegen sind da gar nicht so übel:
Hier ist er komplett abgebildet.
Um das Prinzip verstehen zu können, habe ich den Kopf abgeschraubt:
Man kann jetzt von links her schön sehen: Die Fassung der hellen Halogenlampe, zumindest von namhaften Herstellern sehr haltbar. Danach das Feingewinde, auf das der Kopf aufgeschraubt wird. Dann ein O-Ring zur Sicherung und Abdichtung. Dann ein Führungsgummi zur Vibrationsdämpfung, danach eine Gewindehülse, dann das große Gummielement, dass mit der Mutter ganz rechts zusammengespannt und aufgeweitet wird. Vor der Mutter sehen wir noch die sechs Drähte, die den Massekontakt herstellen.
Wichtig ist nun, vor dem Einbau(!) den Gummikörper soweit vorzuspannen, dass man ihn gerade noch in den Lenker drücken kann. Innen im Lenker muss es sauber, rost- und fettfrei sein. Nun den Blinkerkopf aufsetzen und schon jetzt (!) festziehen, das ganze in den Lenker drücken, wobei sich die sechs Drähte zwischen Gummi und Lenker legen und den Blinkerkopf im Uhrzeigersinn anziehen. Man merkt recht gut, wenn der Blinker im Lenker richtig fest sitzt und dreht dann den Kopf noch soweit weiter, das er senkrecht zur Fahrbahn ausgerichtet ist. Eigentlich hat ein Feingewinde dieses Durchmessers, wie es im Kopf verwendet wird, schon an sich eine selbstsichernde Wirkung, man kann es aber auch ein wenig mit Locktite bestreichen, wenn man sicher gehen will. Es kommt also in erste Linie auf die sorgfältige Montage an, dann sind die Louis-Blinker gar nicht so schlecht. Den Blinkerkopf zu verlieren, kann man nicht der Konstruktion des Blinkers anlasten.
Aus alter Gewohnheit mag ich die Hellas dennoch lieber ...
So, ich kann nicht anders: es muß jetzt doch 'raus ...
an meiner W hab' ich die LOUIS-Ochenaugen seit vielen Jahren, und tausenden von Kilometern verbaut. Ich hatte noch nie Probleme mit denen bezgl. losrappeln oder Lampe kaputt (echt noch nie eine der sehr gellen Lämpchen wechseln müssen !). Den schlauen Trick vom doofen Knorri, mit der Madenschraube, wollte ich eigentlich auch immer mal verwirklichen, war aber bisher nicht nötig !
Allerdings brechen sie bei einem Sturz schon gern ab*), weil die Messinghülse innen doch relativ dünn (ich glaube 6 mm) ist, und am Gewinde noch dünner, bzw. dort eine Kerbwirkung hat. Ist also besser, wenn man die W dann nicht hinschmeißt .
*) ...aber nicht zwingend, wie man auf dem zweiten Bild sehen kann .
Isses nich hübsch anzusehen ... ?
"Zukunft ist die Scheiße, die kommt." (Erwin Pelzig)
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden! DSCN1390.JPG DSCN3463.JPG
Das ist das Mascottchen vom Konzerthaus in Dortmund - die lungern hier überall 'rum, in allen möglichen schönen (siehe Bildchen ) und auch unmöglichen Varianten (nein, eins im FC Bayern-, oder gar S04-Look, ist mir noch nicht untergekommen).
ich habe meine Hellas immer auf dem Teilmarkt gekauft, da kosten sie dann gebraucht soviel wie neue Louis Blinker. Allerdings bin ich völlig davon weg da die Hellas nur mit Soffiten betrieben werden können - mit dem Funzellicht sieht Dich aber kein Schwein. Schon gar nicht wenn Du mit deinem Körper den Lenker verdeckst.
Das die Louis Blinker andere Fassungen haben wusste ich gar nicht .... hab da nie reingeschaut. Das eröffnet ja dann mit stärkeren Birnchen gleich wieder ganz neue Perspektiven
Masseprobleme hatte ich übrigens mit Hellas auch schon. Ich hab dann nicht lange rumgefackelt und gleich noch ein Massekabel am Blinker mit durch den Lenker gelegt - fertig ist die Laube.
Das die Konstruktion bei Louis funktioniert und - ja das sind die Gläser mit den E-Prüfzeichen - eben deutlich heller strahlt würde ich denen den Vorzug geben.
Jo - habe auch die von Louise dran! Halten wunderbar! Für die Montage ist halt ein zartes und feinmotorisch hoch ausgeprägtes Bürotäter-Händchen nötig und kein zöllig Rohr!
Es gibt bei den billigen von LOUIS auch noch zwei Versionen:
eine ältere, bei der ist an der Seite, zwischen den Plaste"gläsern" eine verschraubte Kappe (Längsschlitz, geht mit 'ner Münze aufzuschrauben). Wenn man die herausschraubt, kann man die Halogenlämpchen ganz einfach durch die Öffnung herausnehmen (na ja, was heißt schon ganz einfach: an Besten geht es mit einem knapp über den graden Lampenkolben passenden Schlauch, dann kann man die damit packen). Die neueren haben die Kappe nicht mehr, da muß man die gelben "Gläser" abschrauben und etwas fummeln, um die Lämpskes heraus zu prokeln.
"Zukunft ist die Scheiße, die kommt." (Erwin Pelzig)
Also ich habe das etwas anders in Erinnerung: Die mit der Kappe sind für Sofitten und die Kappe ist zum Festziehen von innen gedacht, wie z.B. die von Hella, und zum Wechseln der Birnchen bei den Louis schraubt man einfach den Blinkerkopf ab, dann liegt alles so schon vor einem wie auf dem unteren Foto. Mit Schraubkappe und Halogen-Lampen sind mir nicht bekannt.