Ein ehemaliger Chef von mir – war damals auch schon ca. 50 Jahre alt – erzählte mir mal, dass er sich erst so richtig erwachsen gefühlt hat, als sein Vater gestorben war. Das kann man als Junger Mensch erst kaum glauben, aber irgendwie scheint was dran zu sein.
Kann mir gut vorstellen, wie es Dir jetzt geht. Leider (oder auch zum Glück - bin mir da noch nicht so recht sicher drüber) kann man sich im Prinzip nicht aussuchen, wann und wie man eines Tages gehen muß ... der Lothar Emmerich ist ja auch leider früh verstorben.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Antoine de Saint-Exupery
Zitat Es ist immer zu früh, egal wie alt jemand ist.
Sorry, aber das ist absoluter Bullshit! Es kommt immer auf die Situation an. Mein Vater wäre sehr gern zwei Jahre eher gestorben statt mit 96. Meiner Mutter hätte ich gewünscht, dass sie nach dem Schlaganfall vor 5 Jahren hätte sterben können, statt ein dementer Pflegefall zu werden. Aber das hilft dem Alexander nicht weiter. Ich hoffe, dein Vater hat ein ausgefülltes Leben gelebt und musste nicht lange leiden.
Es hat nicht so ausgesehen, als ob er leiden mußte. Der Schlaganfall war letzten Freitag morgen und er kam meiner Meinung nach gar nicht mehr zu Bewußtsein. Die Ärzte sagten es war ein sehr starker Anfall und er war auch rechtsseitig gelähmt. Langsam tröste ich mich damit, daß er das nicht mehr mitbekommen mußte.
Das ist wirklich ein Trost. Für die Hinterbliebenen natürlich hart. Für den Gestorbenen vermutlich Glück. Ich hatte ernsthaft überlegt, ob ich beim Ableben meiner Mutter nachhelfen sollte, als sie darum bettelte, sterben zu dürfen. Ein schwaches Häufchen Elend, aber unsere Medizin ist grausam. Und das trotz Verfügung (keine lebensverlängernden Maßnahmen)