Hallo ihr Lieben, nachdem ich dieses Jahr eine komplett neue Elektrik brauche weil die alte schlicht weggemoddert ist hab ich mal ne Frage an die Winterfahrer:
Es gibt ja tausend Methoden Salzfraß zu verhindern. Habt ihr denn auch eine gefunden die tatsächlich was nutzt? Da unsere Gespanne im Winter schon arg gefordert werden sehen die natürlich auch dementsprechend aus und werden regelmäßig überarbeitet und so gut es geht konserviert. Aber Salz ist echt etwas total fieses und kriecht in jede noch so kleine Ritze. Bisher hat dieser Salzfraß jeden Lack und jede Konservierungsschicht geschafft. Klar, wir habe auch längere Touren und dann können wir abends die Moppeds selten abspritzen. Und wenn dann nach 2-3 Tagen erst die Kruste abgespült werden kann ist das Zeug schon überall reingekrochen. Am anfälligsten ist wohl der Kabelbaum. Klar, da kann das Salz schön überall einwirken und es findet sich immer irgendwo eine Ritze.
Was macht ihr denn so gegen Salzfraß? Und was hat tatsächlich was genutzt?
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
Nach jetzt genau 36 Gespann-Wintern habe ich folgende Tipps:
Keinen Japaner fahren! Spritzwassernebel möglichst fern halten. Alle Steckverbindungen mit normalem Kettenspray vollpumpen.
Neuralgische Stellen, Kabelverbindungen etc, umwickel ich einfach mit etwas Plastik, alte Plastiktüte oder ähnliches. und zwar so, dass es nach unten offen ist. So bleibt direktes Spritzwassser fern, die Feuchtigkeit kann aber raus. Früher habe ich viel mit Silikon versiegelt (Bei Zündkabeln macht das auch Sinn), aber das wird auch irgendwann undicht und dann sickert Wasser rein und kann nicht raus. Eignet sich nicht für Langzeit. Das einzige, was wirklich unter harten Winterbedingungen dauerhaft Salz und Wasser fernhält, ist nach meinen Erfahrungen Kettenspray. Wenn man in gute Stecker investieren will, dann gibt es noch diese feinen wasserdichten Stecker (Name fällt mir gerade nicht ein), aber auch die bekommen bei mir eine Spray-Füllung.
Japaner haben so miserable Kabelbäume, Steckverbindungen und Kabel, dass sie einfach nicht für den Winter taugen. Und auch die Bremsen sind nur für Sommerbetrieb ausgelegt.
Eine BMW ist zwar nix fürs Auge, kann aber von Haus aus Winter schon mal recht gut. Man hat viel weniger Ärger damit, sie winterfest zu machen und sie hat dann auch weniger Ausfälle.
An so einer BMW ist wirklich alles durchdacht, da ist nix dem Zufall überlassen und keine Schraube, die etwa rosten täte. Da kann ich auch in der Übergangszeit durch die Salzpampe fahren und brauch mir keine Gedanken wegen Gammel zu machen. Hinterher mit der Waschlanze abgespritzt, und das Ding steht wieder da wie neu.
Als ich kürzlich nach längerer Zeit wieder mal beim BMW-Freundlichen in Chur vorbei gefahren bin, wo ich die Maschine anno 2003 gekauft hatte, guckte der Mech nur oberflächlich auf den Tacho und meinte, mit 30'000 Kilometern sei ich ja noch nicht viel gefahren. Sehe aber noch aus wie neu!
Eingedenk der fehlenden "1", die er ganz vorne übersehen hatte, war das natürlich ein rechtes Lob ...
Es war schlicht das Lager von einem Hersteller, der vermutlich zig andere Motorradfirmen auch beliefert. Das war außerdem der erste echte Defekt der BMW.
Ich weiß nicht, ob jemand hier die alten Heidelberger Druckmaschinen kennt: das ist echter deutscher Maschinenbau, der für mehrere Generationen hält. Und ähnlich sehe ich BMW-Motorräder. Merkt man aber erst wirklich, wenn man mal selbst dran geschraubt hat. Das ist im Grunde kein Fahrzeug, sondern eine Maschine auf Rädern. Da gibt ’s kein Abgleiten und Verwürgen, da ist jede Kawasaki billiges Blechspielzeug dagegen und im Grunde nicht mal die Hälfte wert. Selbst die Triumph kommt da qualitätsmäßig längst nicht mit.
Aber in D ist es ja üblich und leider immer noch modern, die eigenen Qualitäten gering zu schätzen ...
Na ja, vielleicht moddert der Kabelbaum nicht so schnell, aber es waren immer BMW,s die hinter der Guzzi hingen.... Und das Zweitaktgeraffel läuft auch mit Minimalelektrik noch. Ich bin halt noch zu jung für ne BMW, die Motoren sind vielleicht haltbar (aber auch das kenne ich anders...) aber leider fährt bei mir das Auge mit. Und wenn ich sofort nach dem Absteigen mit dem Ding nix mehr zu tun haben will ist das nix für mich. Persönliche Ansicht halt.
Also werde ich bei meinem Japanergerümpel bleiben dass vielleicht anfälliger ist aber vielen BMW-Gespannen wegfährt.
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
Zitat von SerpelEs war schlicht das Lager von einem Hersteller, der vermutlich zig andere Motorradfirmen auch beliefert. Das war außerdem der erste echte Defekt der BMW. Ich weiß nicht, ob jemand hier die alten Heidelberger Druckmaschinen kennt: das ist echter deutscher Maschinenbau, der für mehrere Generationen hält. Und ähnlich sehe ich BMW-Motorräder. Merkt man aber erst wirklich, wenn man mal selbst dran geschraubt hat. Das ist im Grunde kein Fahrzeug, sondern eine Maschine auf Rädern. Da gibt ’s kein Abgleiten und Verwürgen, da ist jede Kawasaki billiges Blechspielzeug dagegen und im Grunde nicht mal die Hälfte wert. Selbst die Triumph kommt da qualitätsmäßig längst nicht mit. Aber in D ist es ja üblich und leider immer noch modern, die eigenen Qualitäten gering zu schätzen ... Gruß Serpel
In vielem hast Du recht, nur verheddert sich BMW immer mehr in der Elektronik, wenn sie zum Maschinenbau zurück kämen, wäre sicher einiges besser, nur wäre dann der technologische Vorsprung, den sie auf dem Gebiet der Fahrassistenzsysteme unzweifelhaft haben, dahin.
Wenn man sieht, was aus dem Bemskraftverstärker geworden ist: erst großer Jubel, dann großes Geschrei, dann weg damit, jetzt hat ihn Honda durch die Hintertür wieder eingeführt und alle sind's zufrieden (sogar unser Guru, der strikt dagegen war ).
Dass der Maschinenbau u.a. noch funzt, sieht man ja an der aktuellen S 1000 RR , und dass BMW für andere Hersteller Vorbildcharakter hat: s. Triumph, hatten wir eben erst.
Und zu den eigenen Qualitäten: ist eben ein Unterschied, ob ein High Tech Produkt aus D (BMW) ausfällt oder ein solches aus I (Ducati, MV), warum, erschließt sich mir allerdings auch nicht so wirklich
Ich möcht nicht wissen, welchen Leidensweg die neue Multistrada so vor sich hat
Ich hab im Gespann ja auch schon den zweiten Kabelbaum.
Unser Bauhofleiter hat mir letzte Woche erzählt, das seit 3 Jahren die Sreusalzbestände hier mit einem Flußmittel versetzt werden, das den Taupunkt noch mal nach unten verlegt. (Die Fachbegriffe habe ich natürlich nicht behalten) Seit dem haben die Korosionsprobleme an deren Streufahrzeugen gewaltig zugenommen.
Ich werde meine Winterfahrten dieses Jahr erheblich einschränken. Und möglichst auf kleinste Nebenstraßen und Wirtschaftswege verlegen.
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Man kann sich über alles aufregen, aber man ist nicht dazu verpflichtet. ----------------------------------------------
Ähhh, da hab ich hier ne ganze Kiste samt teurer Krimpzange, oder wie die heißt rumliegen. Würde ich zu einem guten Preis abgeben. zwei oder drei Stecker fehlen.
------------------------------------------------- Man kann sich über alles aufregen, aber man ist nicht dazu verpflichtet. ----------------------------------------------
Zitat von Axel JWenn man sieht, was aus dem Bemskraftverstärker geworden ist: erst großer Jubel, dann großes Geschrei, dann weg damit, ...
Das kann man auch anders sehen.
Der BKV wurde nach meiner Einschätzung weggemobbt. Kann man nicht anders sagen. Die ganz paar wenigen Ausfälle wurden von einigen Wenigen so auffällig ins Rampenlicht der politischen Diskussionen gestellt, dass schlussendlich ganz vereinzelt auftretende (provozierte?) Ausfälle dazu geführt haben, dass BMW umrüsten musste, um einen nachhaltigen Image-Schaden abzuwenden. Technisch gesehen bestand nie Veranlassung dazu.
Die 1150er RS hat ja bekanntlich dieses komplexeste aller Bremssysteme ever drinnen. Und - was soll ich sagen - es arbeitet völlig unauffällig, und das mit der ersten Batterie (136'000 km). Selbst 48-maliges kurzzeitiges Motorabstellen und Wiederanwerfen in jeder Kehre des Stilfser Jochs für die Fotosession des letztjährigen Adventskalenders kann ABS und BKV nicht das Geringste anhaben.
Wie passt das zusammen?
Gruß Serpel
Edit: Italiener bezüglich Qualität mit BMW zu vergleichen ist natürlich schon seehr gewagt