Einen Grund für die Erfolglosigkeit von Anvil wird es ja gegeben haben.
Ich kannte die Band nicht, aber wenn ich mal das erstbeste Stück von Anvil auf YouTube mit einem solchen einer bekannten Metal Band (Judas Priest) vergleiche, sind da natürlich Welten dazwischen. Metal lebt ja hauptsächlich vom bedingungslosen, harten Drive. Der kann aber nur entstehen, wenn die Band "tight" zusammenspielt. Das ist Grundvoraussetzung, ohne die beim Publikum kaum Stimmung aufkommt. Und von diesem Drive kann ich bei Anvil nicht die Spur eines Ansatzes erkennen.
Auch die vielbeschworenen Doublebass-Linien des Schlagzeugs hat Anvil nicht erfunden, die haben wir alle schon früher gehört - man denke nur z. B. an das fantastische Fireball von Deep Purple. (Interessant zu sehen, wie Paice extra für das Stück die zweite bass drum installiert. )
Gruß Serpel
PS. Der Qualität des Films tut das aber natürlich keinen Abbruch (obgleich mir die Thematik etwas geheuchelt erscheint )
Da muß ich dem Serpel Recht geben, zumindest bei dem geposteten Video ist Anvil "ziemlich im Off", wie der Musiker sagt. Da werden Einsätze verpennt und das Zusammenspiel läßt wirklich zu wünschen übrig, hört man besonders extrem am Schluß, der vollkommen in die Hose geht.
Und was das Double Bass Spiel anbelangt, zitiere ich mal aus'm Wiki:
"Erstmals wurde diese Form des Schlagzeugspiels in den 1940er Jahren von Louie Bellson im Rahmen der Big Bands entwickelt."
Wahrscheinlich wurde das Double Bass Spiel erstmals von anderen Metal Bands bei 'Anvil' wahrgenommen und hat diese deshalb beeinflusst.
Ähnlich ist's beim Tapping der Gitarristen, "erfunden" haben's (nein, nicht die Schweizer sondern) Flamenco Gitarristen, aufgetaucht ist's dann auch mal bei Genesis, aber perfektioniert hat's dann ein gewisser Eddie und damit Horden von Gitarristen beeinflusst.
... ich wußte garnicht, daß man diese "Musik" derartig analysieren kann ... Auch Wacken wird für mich immer ein Rätsel bleiben ... und der Erfolg der Scorpions sowieso ... Es geht im Film aber auch nicht primär um die Musik - das ist eher sekundär ... ... der Einblick in die Praxis der Musikindustrie und das "herzliche" Verhältnis der Bandmitglieder untereeinander sind das Thema.
Zitat von MaggiÄhnlich ist's beim Tapping der Gitarristen, "erfunden" haben's ...
Für mich immer noch der getappte Ton schlechthin, der Musikgeschichte schrieb, ist der "letzte" Ton (bei 2:30) in Carltons Solo von Kid Charlemagne, das er als Studiomusiker 1976 für Steely Dan einspielte. Dieser Ton kommt nur getappt so, wie er klingen muss. Und zwar drum, weil er nur so auf der zuvor von der linken Hand gezogenen Saite gespielt werden kann. Klingt einfach völlig anders als regulär links gegriffen und rechts gezupft (oder mit Links auf die nicht-vorgespannte Saite gehammert).
Mmh, was ist an diesem "getappten" Ton jetzt so besonders, außer, daß er getappt ist? Ellenlanges tapping kann man sehr schön ab Sekunde 8 hier verfolgen
Das ist für mich keine Musik - vielmehr einer der Gründe, warum Gitarrenmusik in der breiten Öffentlichkeit nie dauerhaft die Beachtung und Anerkennung finden wird, wie sie die "großen" Instrumente besitzen. So was mit Larry Carlton zu vergleichen ist schon dreist.
Hier übrigens ein ebenfalls sehr bekannter Gitarrist:
Zitat Mit Van Halen kann ich leider gar nix anfangen. Das ist für mich keine Musik
Ahja, das ist natürlich eine sehr fundierte und vor allen Dingen Objektive Aussage. Vielleicht solltest Du Dir Van Halen mal ohne Vorurteile anhören, dann wirst Du feststellen, daß diese Musik nicht so substanzlos ist, wie Du sie hier darstellst.
Zitat So was mit Larry Carlton zu vergleichen ist schon dreist.
Ich habe die Beiden nicht verglichen, ich glaube das wäre Äpfel mit Birnen verglichen, ich habe nur die Frage gestellt, was an diesem einen Tapping Ton, den Du so hervorgehoben hast jetzt so besonders gewesen sein soll, die Antwort bst Du mir bisher schuldig geblieben. Das Du allerdings Van Halen auf das Niveau von Rolling Stones setzt finde ich widerum dreist.
Zitat Hier übrigens ein ebenfalls sehr bekannter Gitarrist: