Scheins können die ehemaligen, lieben DDR-Bürger auch 20 Jahrenach der Wende mit ihren modernen schnellen Kutschen noch nicht so recht umgehen. Aber keine Bange, dat kommt noch
Man achte auch auf Kaimanns hang zu lahmen Kleinwagen
G.Wurm
Sieh mal einer an. Kaum macht man's richtig, schon funktionierts.
Blaublut
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12.02.2010 13:56
#17 RE: Unfallstatistik Brandenburg, Schmierentheater des Innenministers
____________________________________________________________________________ Indem der Revolutionär die Macht übernimmt, übernimmt er die Ungerechtigkeit der Macht.
@ BB: es ging mir auch hauptsächlich um den Begriff "lächerlich". Vielleicht ist die Fahrweise bei Ossis und Wessis aber auch unterschiedlich, wer weiß. Ich hab da vor längerer Zeit mal ein paar Zeilen verfasst. Ist aber nur meine ganz persönlche Sichtweise. Sozusagen eine Momentaufnahme.
Als wir am Freitag von Romans Tod erfuhren, waren wir wohl alle sehr bestürzt
und haben uns gefragt: wie konnte das passieren und warum ausgerechnet er?
Viele von Ihnen werden Roman bestimmt als einen zuvorkommenden und
netten jungen Mann, als einen prima Kumpel und guten Freund kennen.
Allerdings hatte er -wie wir alle- auch seine kleinen und großen Schwächen.
Was bei Spielen am PC und im Internet harmlos begonnen hat, übertrug er dann
wahrscheinlich auf die Straße. Obwohl -oder weil- er Führerscheinneuling war,
versuchte er mit seiner Maschine möglichst schnell von A nach B zu kommen.
Wenn er allein zu Freunden unterwegs war, und nachts auf der Landstraße schon
weithin sichtbar erkennen konnte, daß ihm kein Scheinwerfer entgegen kam, gab
er Gas. Er hat wohl versucht, die optimale Rennfahrerlinie zu fahren. Zumindest
deuten alle Anzeichen darauf hin. Seine letzte Fahrt am Freitag endete nicht
tödlich, weil er Pech gehabt hat, sondern weil er sein Können überschätzt hat.
Und weil er versuchte ans Limit zu gehen. Game over! Kein Neustart möglich!
Nicht daß wir uns falsch verstehen: ich liebe meinen Sohn so wie er war. Auch
mit seinen Schwächen. Die waren sowieso in der Minderzahl. Aber an diesem
Abend hat er sich rücksichtslos verhalten. Es hätten auch Unbeteiligte zu
Schaden kommen können. Radfahrer, Fußgänger und Andere. Er hat nicht
nachgedacht, wie wir uns danach fühlen würden. Wozu auch, er fuhr ja sicher.
Ich möchte Sie alle, auch die Älteren unter uns, deshalb bitten: denken Sie
nach, bevor Sie losfahren, und behalten Sie meinen Sohn in guter Erinnerung.
Gruss vom Nobbi.
ALLES WIRD GUT!
BO NZ 4 BO ZN 4
Blaublut
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12.02.2010 15:00
#20 RE: Unfallstatistik Brandenburg, Schmierentheater des Innenministers
____________________________________________________________________________ Indem der Revolutionär die Macht übernimmt, übernimmt er die Ungerechtigkeit der Macht.
Natürlich ist ein Toter nicht lächerlich. Aber das weiß hier sicher auch jeder. Wenn man aber 67 Tote pro Jahr zum Vorwand nimmt, einen gewaltigen Kontrollapparat aufzubauen und in Gang zu halten, ist die Zahl gemessen am Aufwand lächerlich.
Bedenkt man, wieviel Tote weniger eventuell dadurch erreicht worden sind und hört man gar Albernheiten, durch weitere Vorschriften und blanken Terror noch mehr Tote vermeiden zu können , ist das lächerlich!
Wenn man sieht, was täglich über die Straßen der Städte, Gemeinden und des Landes geht, ist rund ein Toter pro Woche eine geringe Zahl. Diese zu senken erfordert gewaltige Einschnitte, deren negative Effekte in keinem Verhältnis zum Erfolg stehen.
Oder ganz deutlich: Mit dieser Todesrate kann man sich, gemessen am Grad der Mobilität, zufriedengeben.
Tut mir wirklich leid, wenn ich hier Nobbi persönlich berühre, aber es geht hier nicht um ein Einzelschicksal, sondern um die Mobilität in der Gesamtheit. Und die ist ohne Unglücksfälle nicht vorstellbar.
Und die Toten die ich betrauert haben starben nicht wegen hirnloser Raserei sondern durch Unachtsamkeit von dämlichen Dosenfahrern. Denen hätte die schönste Kontrolle nix genutzt wenn der idiot einfach rauszieht. Aber ein paar Sesselpupser können sich besser fühlen weil sie ja was zum Schutze der Allgemeinheit getan hat.
Die Häufigste Todesursache im Straßenverkehr ist schlicht Unaufmerksamkeit. Nicht die ach so bösen Raser gefährdet alle enorm sondern der Opa im Benz der gar nicht mehr im Verkehr reagieren kann und einfach mal aus der Einfahrt zieht. Klar sind hirmlose Raser gefährlich. Aber gerade jetzt im Schnee sehe ich die überforderten Opas und Omas überall Beulen reinfahren. Und das in Zeitlupe... Aber das gibt kein Geld. Vom Raser schon.
Hier sind die Polizisten inzwischen angewiesen einen Mindestumsatz an Knöllchen abzuliefern. Ich bekam schon gesagt dass meine Bekannte echt keinen Bock mehr hat weil sie sich wie ein Geldeintreiber vorkommt. Es geht nicht um Verkehrssicherheit und Schutz, es geht wie immer um den schnöden Mammon. Das sind jährlich Milliarden die in die Staatskasse gespült werden und die brauchen die Kohle. Dabei sprechen die Statistiken eine deutliche Sprache bei dem gestiegenen Verkehrsaufkommen. Und da sieht es schon anders aus.
Bei der Schuldfragenstatistik wird leider immer vergessen, das 70% aller Motorrad Unfälle ohne zweiten Beteiligten passieren. Das relativiert die Sache ganz erheblich. Die Dunkelziffer wird noch wesentlich höher liegen, oder kennt ihr jemanden, der einen Sturz durch Eigenverschulden bei der Polizei meldet?
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Für 2 Räder zu blöd, für 4 zu arm ----------------------------------------------
Zitat von 3-Rad, oder kennt ihr jemanden, der einen Sturz durch Eigenverschulden bei der Polizei meldet?
...ich und meine kumpelzzz net, aber der dumme krakenwagenfahrer!
spass beiseite... es kann so flott gehen, wie ich ja selber in den letzten jahren schon mehrfach erleben konnte... früher waren wir halt unverwundwar, und haben es halt mit mehr oder weniger glück überlebt... wenn ich alleine dran denke, mit den alten mähren die ich eigendlich immer gefahren habe, kaum bremsen und dadür nen mega- wackelfahrwerk... vor 10 jahren hats mich hier auf ner bergrennstrecke fast mit meiner tornado gekostet... danach bin ich ne ganze zeit erheblich zahmer unterwegs gewesen... und pech kann man nun mal nicht ausschliessen, sonst wär der hase vergangenen mai 10 mtr eher, oder aber 10 meter hinter mir über die gass... na immerhin hat er es wohl lediglich mit nem schock bezahlt, bis zur näxten treibjagt, nem fuchs oder geier...
Zitat früher waren wir halt unverwundwar, und haben es halt mit mehr oder weniger glück überlebt...
So isses. Und manche haben´s nicht überlebt. Das mit den Senioren trifft nach meiner Erfahrung zu, aber die Gruppe der "Unbesiegbaren" ist mindestens genauso kritisch. Aufm Mopped verspür ich´s ja auch hin und wieder...
Nur möchte ich nicht als Bedenkenträger aufs Krad klettern und ständig Gefahren lauern sehen.
Meine Vorstellungen sehen da eher anders aus: Langhaarig helmfrei in Jeans und Turnschuh, optimistisch vor jeder Kurve bis zur letzten Sekunde am Kabel rupfen, auf dem Hinterrad fröhlich winkend bei Gegenverkehr auf dem weißen Strich die Kolonne demütigen (allerdings nicht mit mehr als 150 km/h Differenzgeschwindigkeit), oder im Rudel neue Rekorde von A nach B ausfahren usw usw. Wie früher eben.
Na gut, vielleicht liegt die Wahrheit in der Mitte?