Gerry Glitter seine Trumpf ... Solche Farben erinnern mich irgendwie immer an Autoscooter, Fokuhila, Bergundtalbahn und bunte Kämme in der Gesäßtasche ...
Uahahah... bei der Gabel werden Erinnerungen wach.
Hercules K125 BW! ...bei der ersten Vollbremsung hab ich locker in den Lenker gebissen. Wer so was erfindet gehört eingesperrt. Welchen Nutzen hatte eigentlich diese lebensgefährliche Gabelkonstruktion?
Zitat Welchen Nutzen hatte eigentlich diese lebensgefährliche Gabelkonstruktion?
Wieso ist die lebensgefährlich? Ein Kurzschwinge war doch nun wirklich eine der damals aufgrund ihrer geringen ungefederten Massen wirklich gut zu beherrschenden Federungen. Ein Langschwinge á la BMW war grenzwertig, finde ich - aber wieso du mit der Herkules (übrigens auch eine Langschwinge!) beim Bremsen in den Lenker gebissen hast, kann ich mir nicht so recht erklären. Ein Nachteil der Herkules-Schwinge war doch ihr Aufstellmoment.
Bei der Herkules waren bestimmt die Bremstrommeln innen verrostet, da die Dinger ja eh nie benutzt wurden. Und beim ersten bremsen, war dann der volle Anker vorhanden...
Zitat von FalconeJa, und wenn dann noch die Schwinge bocksteif wird und es den Lenker nach oben haut, dann erklärt sich das
Genau das is passiert, in Erwartung die Gabel möge doch eintauchen wie es Telegabeln üblicherweise tun, kam mir das Ding entgegen. Um ein Haar hätte ich noch n' Salto hingelegt. Ob die Trommel verrostet waren weiß ich nich, aber Ziro hat Recht die Dinger waren fast nur defekt und standen rum.
Bei PKW kenne ich nur Umlenkungen die in Fahrtrichtung nach hinten einschwenken, wieso dreht jemand das ausgerechnet bei einem Zweirad um?
Dass die Schwinge geschoben ist, also nach vorne zeigt, ist an sich gesehen ja überhaupt kein Nachteil. Der Nachteil liegt einmal darin, dass die ungefederten Massen groß werden (siehe Herkules, BMW) und dass ohne geeignete Bremsabstützung die Federung sich beim Bremsen verhärtet. Das kann man ändern, bringt aber wieder zusätzliches Gewicht. Federungstechnisch war die Schwinge den (zumindest damaligen) Telegabeln haushoch überlegen. Spurstabil und besser stoßdämpfer (kein beengter Platz), geringste Losbrechmomente. Dazu noch viel einfacher zu fertigen als eine Tele. Selbst BMW, die ja die Telegabel für damalige Verhältnisse 1955 schon regelrecht perfektioniert hatten, wechselte wegen der bessern Komfort-Eigenschaften zur Schwinge. Nicht zuletzt ist die Schwinge nach wie vor im klassischen Gespannbetrieb die beste Radführung. Die geschobene Kurzschwinge, wie in diesem "Objekt" weiter oben hat einige Vorteile: Die Gabel kann seht steif und trotzdem Leicht ausfallen (Alu) und durch die Übersetzung können auch die Wege am Stoßdämpfer klein ausfallen, bei gleichzeitig größeren Federwegen am Rad. Die Kürze der Schwinge begrenzt allerdings die Radfederwege ziemlich. Und dass das Rad beim Einfedern einen ausgeprägten Kreisbogen beschreibt, ist der Lenkgeometrie auch nicht zuträglich. Insofern hat sich ein solches System heute natürlich überholt. Zur Hochzeit der Schwinge in den 50er Jahren suchte man halt noch nach dem optimalen Weg.
Zitat Bei PKW kenne ich nur Umlenkungen die in Fahrtrichtung nach hinten einschwenken,
Die unbestritten bestgefedertsten Autos wie z.B. Citroen DS oder Ente, haben geschobene Schwingen
Schon mal 'schuldigung an Brauchi für den Zerlabschwiff,
@Falcone: Danke für die Erklärung, dass eine Schwingenkonstruktion als Vorderradgabel konstruktiv große Steife (bis zur Schwinge) ermöglicht ohne die ungefederten Massen hochzutreiben leuchtet mir ein. Das es eine beliebte und zu der Zeit gut geeignete Lösung war (bei Gespannen bis heute, wie ich grad gerlernt habe) kann ich auch nachvollziehen. Aber warum eine "geschobene" Schwinge? Je nachdem ob der Hebelpunkt der Schwinge über oder unter dem Mittelpunktes des Rades liegt taucht die Schwinge ein oder aus. Der mögliche Federweg ist halbiert und ich riskiere beim Bremsen ein ...sagen wir mal... abwechslungsreiches Fahrverhalten. Bei der "gezogenen" Schwinge taucht die Gabel immer ein, unabhängig vom Verhältnis Radmittelpunkt zu Schwingenhebelpunkt.
Die "geschobene" Vorderradschwinge habe ich an Motorädern deutlich häufiger gesehen als eine "gezogene". Da ich nicht annehme deutlich schlauer zu sein als Generationen von Ingenieuren, muss es noch einen anderen guten Grund geben.
Zu Citroen... ich will einem (vermutlich) Fan ja nicht zu Nahe treten, aber das Fahrwerk von Citroen fiel bisher vor allem durch lange und weiche Federwege auf. Zugegeben, die DS war ihrer Zeit weit voraus... optisch wie technisch ein tolles Auto. Ich kenne das Fahrwerk der DS nich und hab mal kurz gesucht. Also für mich sieht das mehr nach einer quer zur Fahrtrichtung (einseitig) gelagerten Schwingen-Hebel-Konstruktion aus, sie ähnelt damit mehr den heutigen Fahrzeugvorderachsen... hmmm, pfiffige Lösung.
Zum Fahrwerk 2CV:
Du hast Recht, es ist eine "geschobene" Schwinge. Ich vermute aber die wurde mehr aus wirtschaftlichem Grund gewählt, die Schwingenlagerung kann gut an der recht stabilen Bodengruppe angebracht werden. Die gezogene Schwinge erfordert immer eine recht große Steife (Masse) vor dem Vorderrad zu platzieren, was insbesondere bei Frontmotoren arg stört... hmm vielleicht is das ein Grund für "geschobene" Vorderradschwingen beim Motorrad?
Schlimmer geht immer
Angefügte Bilder:
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Zitat Je nachdem ob der Hebelpunkt der Schwinge über oder unter dem Mittelpunktes des Rades liegt taucht die Schwinge ein oder aus. Der mögliche Federweg ist halbiert und ich riskiere beim Bremsen ein ...sagen wir mal... abwechslungsreiches Fahrverhalten. Bei der "gezogenen" Schwinge taucht die Gabel immer ein, unabhängig vom Verhältnis Radmittelpunkt zu Schwingenhebelpunkt.
Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Meinst du mit "Hebelpunkt" die Drehachse der Schwinge? Wo die liegt, ist ohne Relevanz, solange sie nicht in Stoßrichtung liegt. Das Rad federt hingegen immer in Stoßrichtung ein. Egal, ob die Schwinge geschoben oder gezogen ist. Auch die von dir vermutetet Halbierung des Federweges verstehe ich nicht.
Für die geschobene Schwinge spricht, dass jegliche Masse im Bereich vor dem Lenkkopf das Lenkverhalten deutlich verschlechtert. Und eine gezogene Schwinge bringt große Massen vor die Linie Lenkkopf/Radachse.