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Dieses Thema hat 45 Antworten
und wurde 1.698 mal aufgerufen
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Blaublut ( gelöscht )
Beiträge:

17.11.2009 11:20
Leasing von Blitzern Antworten

...

3-Rad Offline



Beiträge: 34.809

17.11.2009 11:48
#2 RE: Leasing von Blitzern Antworten

Freut mich, das die Blitzer sich rechnen. Wäre ja noch schöner, wenn die Allgemeinheit auch noch für das "zur Strecke" bringen von Rasern zahlen müßte.

Gruß Norbert

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Für 2 Räder zu blöd, für 4 zu arm
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Freewheelin Steve Offline




Beiträge: 4.390

17.11.2009 12:45
#3 RE: Leasing von Blitzern Antworten


Blitzer werden zur Verkehrsüberwachung eingesetzt - falls Du es noch nicht wusstest...
Damit sich so ein Leasing Modell rechnet müssen also 2 Jahre lang knapp 28 Fahrer pro Tag in die Radarfalle tappen - damit wäre die Anlage kostendeckend (ohne Betriebskosten).
Gewinn hat dann noch keiner gemacht.

Wenn dem so ist, fahren also mehr als 28 Fahrer pro Tag an der Stelle deutlich zu schnell. An einer Bushaltestelle, S-Bahnhof, Fußgänger Überwege, etc.
Demnach ist eine Verkehrsüberwachung notwendig, wie der Bürgermeister auch im Interview sagt.

Und wo genau ist nun schon wieder Dein Problem? Das der Hersteller anstatt der Stadt die Gewinne macht? Das ist der Sinn eines Unternehmens, sonst wäre es gemeinnützig.
Kaum hetzt mal jemand im öffentlich rechtlichen Fernsehen und schon wirds ungeprüft übernommen.
Ich finde das Modell in Ordnung, solange die Stadt beim Aufstellungsort den Daumen drauf hat und sonst niemand bestochen wird.
Für 100K kann man ne Menge Spielplätz bauen...

Fahr halt an der Stelle einfach nicht zu schnell und gut is. Weiss ja jeder das das Ding da steht!
Und für die die immer alles ganz genau wissen wollen gibts die Radar Karten im Navi, oder Radio.

Gruß,
Stefan

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Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wußte das nicht und hat´s gemacht.

Blaublut ( gelöscht )
Beiträge:

17.11.2009 13:06
#4 RE: Leasing von Blitzern Antworten

...

Kaimann Offline



Beiträge: 4.882

17.11.2009 13:31
#5 RE: Leasing von Blitzern Antworten

@ FS

Den Beitrag habe ich auch gesehen, das Modell kenne ich.

Das Novum ist hier der Leasingvertrag, den das Unternehmen nur abschließt, wenn Gewinne zu erwarten sind.

Dazu erstmal die Grundlagen:

Die Verkehrsüberwachung obliegt in D grundsätzlich der Polizei. Die daraus enstehenden Strafgelder stehen den Ländern zu.
Abweichend und zusätzlich dazu dürfen auch die Gemeinden überwachen. Allerdings ausschließlich innerhalb ihrer Gemeindegrenzen (das Ordnungsamt macht das dann in der Regel, Ausnahmen seien hier erstmal hintenan gestellt).
Der Regelfall ist hier der, daß die Kommunen Gefahrenpunkte erkennen, bei deren permanenter Überwachung die Polizei überfordert wäre.
Also baut man automatische Überwachungsanlagen auf und schafft die dafür notwendige Technik an (Kosten bisher für die alten Anlagen so 40 - 50000 Euro).
Im Gegenzug stehen die Einnahmen hieraus nicht, wie bei der Polizei dem Land, sondern der Gemeinde selber zu.

Solange es hier um reine Sicherheit geht, mag das ok sein.

Nun hat man aber schnell gemerkt, daß man mit einer solchen Anlage auch Geld verdienen kann: Man muß sie nur an Stellen aufbauen, an denen sehr viele Fahrer zu schnell sind, weil sie die Stelle als nicht wirklich gefährlich ansehen. Z.B. direkt an Ortseingängen, wo noch nichts bebaut ist, alles übersichtlich ist usw.

Für die Sicherheit bringt das wenig, wohl aber für die Kassen. Nun wird verdient.

Und das Beste: Es trifft nur Fremde: Egal ! Die Eingeborenen wissen schnell, wo die Dinger stehen, bremsen kurz und dann geht es voll weiter. Für die Verkehrssicherheit kontraproduktiv oder eher gefährlich.


Hier wird vielleicht doch weniger für Sicherheit, als vielmehr für einen gesunden Haushalt gesorgt.
(Hier sollte man auch fragen, ob es nicht sinnvoller wäre, im Sinne der Sicherheit die Überwachung ausschließlich einer nicht an kommunalen Haushalten interessierten Polizei zu überlassen).



Die jetzt in Hessen praktizierte Variante kommunaler Überwachung ist brandgefährlich: Sie beteiligt rein wirtschaftlich orientierte Unternehmen an den Einnahmen der Blitzer. So bekommt der Automatenaufsteller für jeden fotografierten Fahrer 5 Euro, zwei Jahre lang, nach oben offen. So kann das Geschäft dem Unternehmen deutlich mehr als den Kaufpreis der Anlagen einbringen (das will die Gemeinde nun nachverhandeln).

Und die Gemeinde profitiert auf jeden Fall, da ohne Investitionskosten Geld in die Kassen kommt.

Die Gefahr dieses Modells liegt wegen der wirtschaftlichen Interessen auf der Hand :
Um einen Investor zu gewinnen und damit auch selber Einnahmen zu erzielen, muß ein attraktiver Standort gefunden werden. Sonst kommt kein Investor. Ob der Standort sicherheitsrelevant ist, wird dabei zweitrangig.
Es besteht also die Gefahr, zunächst mal Abzockstellen zu besetzen.

Bei Stellen, wo es wirklich um Sicherheit geht, wird in der Regel freiwillig langsamer gefahren. Schlecht für´s Geschäft. An diesen unattraktiven Stellen darf dann die Gemeinde wieder selber investieren und vielleicht Verluste machen.

Darn mag ich nicht wirklich glauben.


MfG

Kaimann

knorri2 Offline



Beiträge: 4.674

17.11.2009 13:43
#6 RE: Leasing von Blitzern Antworten

Die Verkehrsüberwachung obliegt in D grundsätzlich der Polizei


....und die Polizisten haben mittlerweile schon seit einigen Jahren Zielvorgaben, wieviel Bußgeld sie eintreiben müssen.
Und da der Mensch, speziell ein Beamter, sehr bequem ist, wird dort geblitzt, wo es sich lohnt. Das hat mit Unfallschwerpunkt in der Regel gar nichts zu tun.

Mein Bruderherz gehört dieser Sippe an und daher weiß ich das aus allererster Hand.

Das Thema der Vorgaben wird aber von allen Seiten konsequent gemieden.....


Knorri

Swennie Offline




Beiträge: 15.188

17.11.2009 13:44
#7 RE: Leasing von Blitzern Antworten

Zitat von Blaublut
...
Warum muss sich die Anlage "rechnen"? Tut sich die Polizei genauso wenig, wie es jemals diese Anlage tun muss.
...



Sparzwang der Regierenden, auch die Polizei wurde einer "Produktivierung" unterworfen, Anfahrten zum Einsatzort mit den Öffentlichen z.B. etc etc

Swennie Offline




Beiträge: 15.188

17.11.2009 13:45
#8 RE: Leasing von Blitzern Antworten

Zitat von knorri2
...
Das Thema der Vorgaben wird aber von allen Seiten konsequent gemieden.....
Knorri



Ergebniserwartung klingt schöner, oder??

Blaublut ( gelöscht )
Beiträge:

17.11.2009 13:53
#9 RE: Leasing von Blitzern Antworten

...

Freewheelin Steve Offline




Beiträge: 4.390

17.11.2009 13:55
#10 RE: Leasing von Blitzern Antworten


komm doch mal auf den Beitrag zurück:
Dort ist eine Verkehrsüberwachung angemessen, kann jeder sehen der nicht gerade Tomaten auf den Augen hat.
Das Du jetzt gleich den Weltuntergang herauf beschwörst und mutmaßt das nun überall an allen Ortseingängen Blitzer aufgestellt werden ist doch Humbug!
Die Stadt bzw der Bürgermeister entscheidet über einen Aufstellungsort - und der hängt immer noch am Bürger selber!
Außerdem kann jede Stadt auch immer noch selber Blitzer aufstellen - soviel und so lange sie will.

Es liegt nun mal in der Natur der Dinge das Unternehmen in einer Marktwirtschaft Gewinne machen müssen und ständig alternative Produkte oder Vertriebswege prüfen und testen. So ist das nun mal - weisst Du ja selber.
Nochmal: nicht der Hersteller stellt die Dinger auf sondern die Stadt.
Wenn nun tatsächlich ein übereifriger Bürgermeister übers Ziel hinausschießen sollte gibts immer noch den Bürger der einschreitet (und jetzt reißt den letzten Satz nicht wieder aus dem Zusammenhang).

Übrigens ist das kein Novum... Städte verkaufen schon lange Allgemeingut an Investoren - Stadtwerke, Versorger, Entsorger, Müll, etc.
Was ist daran auch verwerflich das z.B. das "Unternehmen Düsseldorf" unternehmerisch denkt, mit meinen Steuergeldern (oder von mir aus auch Strafzettel-Geldern) anständig umgeht und mir im Gegenzug Spielplätze, Schwimmbäder, Sporthallen baut?

Es wird schon nicht so schlimm kommen wir Du uns immer glauben machen willst.

Stefan

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Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wußte das nicht und hat´s gemacht.

knorri2 Offline



Beiträge: 4.674

17.11.2009 13:57
#11 RE: Leasing von Blitzern Antworten

und mir im Gegenzug Spielplätze, Schwimmbäder, Sporthallen baut?


Schön für Düsseldorf. Bei uns in Wuppertal wird im Gegenzug alles dichtgemacht.

Knorri

Kaimann Offline



Beiträge: 4.882

17.11.2009 14:03
#12 RE: Leasing von Blitzern Antworten

Zitat von Freewheelin Steve


Dort ist eine Verkehrsüberwachung angemessen, kann jeder sehen der nicht gerade Tomaten auf den Augen hat.



Sorry, auf dieses Argumentationsniveau möchte ich nicht eingehen.

MfG

Kaimann

Freewheelin Steve Offline




Beiträge: 4.390

17.11.2009 14:09
#13 RE: Leasing von Blitzern Antworten

Zitat von knorri2

Schön für Düsseldorf. Bei uns in Wuppertal wird im Gegenzug alles dichtgemacht.
Knorri



Guter Einwand, vielleicht sollte man mal die bisherige "Unternehmensführung" überdenken?!?

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Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wußte das nicht und hat´s gemacht.

Freewheelin Steve Offline




Beiträge: 4.390

17.11.2009 14:10
#14 RE: Leasing von Blitzern Antworten


Kaimann, wasn los, bist doch sonst nicht so zimperlich!

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Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wußte das nicht und hat´s gemacht.

Kaimann Offline



Beiträge: 4.882

17.11.2009 14:19
#15 RE: Leasing von Blitzern Antworten

Habe gerade nochmal Deinen Beitrag gelesen. Dabei bin ich an diesem Satz hängengeblieben :

Zitat von Freewheelin Steve


Es wird schon nicht so schlimm kommen wir Du uns immer glauben machen willst.




Den habe ich das letzte Mal am Wochenende gehört. Da habe ich mal wieder die "Holocaust" DVD angeschaut.
Gesprochen wurde dieser Satz sinngemäß von Frau Weiss, einer Berliner Jüdin, die damit auf das Drängen ihres Mannes, Deutschland rechtzeitig zu verlassen, reagiert hat.

Im Ergebnis ist sie dann in Auschwitz in die "Sonderbehandlung" gegangen. Wie fast die ganze Familie.


Nun will ich diese Problematik nicht mit der der Überwachung vergleichen. Das wäre nicht angemessen.

Dennoch sollte man die Augen nicht einfach vor irgendwelchen potenziellen Gefahren im Vertrauen darauf, es werde schon "irgendwie" nicht so schlimm werden, verschließen. Das ist das gleiche Schema.
Dieses Vertrauen reicht einfach nicht. Man sollte reagieren, solange das noch möglich ist.


MfG

Kaimann

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