Hallo, habe gestern meine W für den Winter stillgelegt. Dabei ist mir ein dummes Mißgeschick passiert. Hab wie üblich den Sprit aus den Vergasern abgelassen. Beim ersten Vergaser ging alles klar, wie immer. Beim zweiten Vergaser saß die Schraube fest. Wahrscheinlich hätte ich sie mit WD40 oder was ähnlichem einsprühen sollen, jedenfalls habe ich einfach den Krafteinsatz erhöht - aber ohne Verlängerungen o. ö., einfach den winzigen Inbusschlüssel mit mehr Kraft angesetzt - und da war es schon passiert, Inbusschlüssel dreht durch, Schraubenkopf rundgedreht und im Arsch. Ich hätte nie gedacht, daß das bei einer so kleinen Schraube passieren kann, der kleine Inbusschlüssel hat ja kaum Hebelkraft.
Jetzt habe ich drei Möglichkeiten:
1) Krad wieder anlassen (mit einem vollen und einem leeren Vergaser sicher nicht optimal, sollte aber gehen), zur Werkstatt bringen, Schraube aufbohren lassen und neue Schraube rein Nachteil: Krad ist bei dem Sauwetter wieder komplett verdreckt und ich kann nochmal einen Tag putzen - habe ich eigentlich überhaupt keinen Bock drauf
2) Krad so lassen wie es ist und die Aktion erst im Frühjahr machen (muß dann sowieso in die Werkstatt wegen Reifenwechsel). Was meint ihr - springt die Karre im Frühjahr mit einem vollen und einem leeren Vergaser wieder an oder habe ich dann ein größeres Problem?
3) Krad jetzt wieder anlassen, kurz laufen lassen und mit 2 vollen Vergasern überwintern lassen. Bringt das was? Springt das Krad mit 2 vollen Vergasern im Frühjahr besser an als mit 1 vollem und 1 leeren? Nachteil: Kondenswasserbildung im Auspuff. Richtig warmfahren ist nicht drin, dann kann ich gleich auch in die Werkstatt fahren und muß wieder putzen.
Selber aufbohren fällt aus, da 1) kein Strom in der Tiefgarage und 2) habe ich das noch nie gemacht und möchte als Anfänger nicht auch noch das Gewinde zerstören.
So lassen, jeden Monat bis zum Frühjahr ne halbe Stunde durch die Tiefgarage fahren, dass die W richtig heiß wird.
Und dann im Frühjahr, wenn Du eher wieder draußen fährst, reparieren lassen.
Die Karre jetzt 5-6 Monate so stehen lassen, würde ich persönlich nicht machen. Letztes Jahr haben wir bei der W meiner Freundin vergessen den Sprit aus den Vergasern abzulassen. Da waren dann im Frühjahr die Leerlaufdüsen zugerotzt. Mußte die Vergaser komplett zerlegen und reinigen. Scheiß Bleifrei-Sprit!!!
Ganz einfach: Benzinhahn auf PRI stellen. Somit laufen beide Vergaser wieder mit Sprit voll und du kannst ganz normal starten. Jetzt den Benzinhan wieder in die Normalstellung bringen und dann den Unterdruckschlauch vom Benzinhahn abziehen. Der Benzinhahn schließt nun. Den Motor einfach weiterlaufen lassen, bis die Vergaser leer sind. Er geht dann von selbst aus. Dann kannst du im Frühjahr die Schraube rausdrehen lassen. Da die Schraube wirklich nicht sehr fest sitzt bzw. wegen ihrer Größe gar nicht sehr fest sitzen kann, ist das Missgeschick deswegen geschehen, weil der Inbusschlüssel nicht richtig in der Schraube saß. Vielleicht kannst du eine Schlanke Gripzange bekommen und die Schraube damit fassen. Sie lässt sich damit leicht losdrehen. Diesen "Schaden" findet man häufiger an Vergasern Grüße Falcone
???? Meine steht mit vollem Tank in der Garage und wartet auf besseres Wetter. Dieses Jahr hatte ich blöderweise keine Zeit und sie stand auch noch zwischen Mai und Oktober mit halbvollem Tank rum und ist danach wieder angesprungen (aber mit etwas Husten). Was soll das leerlaufen lassen bringen?
danke für den Tipp mit dem Unterdruckschlauch. Frage: Welches ist der Unterdruckschlauch? Wenn ich direkt auf den Benzinhahn schaue sehe ich zwei von oben kommende Schläuche, ich nehme an, das ist der Zufluß für Normal und Reserve. Dann gibt es seitlich rechts nochmal 2 Schläuche. Ist es der weiter innen liegende oder der außen liegende?
Sind die Schläuche einfach nur aufgesteckt, d.h. einfach abziehen und später wieder draufschieben?
In Antwort auf:Was soll das leerlaufen lassen bringen?
Jedes Jahr dieselbe Diskussion? Das Leerlaufen verhindert die Rückstandsbildung im Vergaser, seinen Düsen und Kanälen. Da der moderne Sprit zum einen aggresiv ist und zum anderen sich schnell verflüchtigende Bestandteile hat, kann man nur zu dieser Vorsichtsmaßnahme raten, auch wenn sie dem Laien im ersten Moment nicht sinnvoll erscheint, weil direkte Auswirkungen nicht unmittelbar zu merken sind. Auf jeden Fall erleichtert das Leerlaufenlassen im Frühjahr auch den Startvorgang deutlich, weil der Vergaser mit frischem Sprit aus dem Tank versorgt wird und nicht erst das inzwischen recht zündunwillige Zeug aus dem Vergaser verarbeiten muss. Das wiederum schon die Batterie, die es mit längerem Leben dankt.
Lasst es oder lasst es bleiben - es ändert weder etwas am Klima noch an der weltpolitischen Lage
Hey, Danke Martin, ist bisher an mir vorübergegangen, diese Diskussion. Wahrscheinlich weil ich nur einer der Spassfahrer bin und nicht jede Woche unterwegs.
@Mol: was ist mit Anhängertransport zur Werkstatt?
Normalerweise sind am Benzinhahn zwei Schläuche, die beide seitlich nach hinten (rechts) herausführen, Der dicke untere führt zum Vergaser, der dünnere, ober weiter hinten liegende ist der Unterdruckschlauch. Es ist der Schlauch, der auf dem Foto hinter dem "D" zu sehen ist
Den kannst du einfach abziehen. Dadurch, dass der Benzinhahn nun nicht mehr vom Unterdruck versorgt wird, bleibt er geschlossen.
Monty, Spiritus bindet im Benzin befindliches Wasser. Da in heutigem Benzin meines Wissens bereits ca. 5% Alkohol enthalten sind, dürfte sich das erübrigt haben. Damit dürfte sich übrigens möglicherweise auch das Problem der Vergaservereisung erledigt haben.
Aber mit leeren Vergasern kann er doch nicht mehr in der Tiefgarage rumfahren? Also, wenn ich nicht wenigstens 1x pro Monat im Winterhalbjahr meine W für ne halbe Stunde fahre, dann fehlt mir was...