So, wohlbehalten und voller Eindrücke (vorallem am Hintern) nach fünf Wochen und rund 7000Km sind wa wieder in Berlin angekommen, wo auch der Trip begann.
Vor rund nem halben Jahr habe ich Fahrensgenosse Thomas gefragt, ob er sich eine längere Mopedtour durch Süd-Osteuropa im Sommer mit mir vorestellen könnte - er sagte spontan zu und somit war das Dreamteam perfekt:
Hier nun Vorab schonmal die Route: - von Berlin via Cottbus durchs südliche Polen bis kurz vor die Ukrainische Grenze - durch die Slovakei und Ungarn in den Norden Rumäniens an der ukrainschen Grenze entlang - nach Zentralrumänien in die Nähe von Sibiu, Freund Werner besuchen (vier Nächte) - durch die Südkarpaten und Walachei an die Donau - an der serbischen Grenze entlang durch West-Bulgarien - im Nordosten Makkedoniens eingereist - quer durch Makkedonien zu den Seeen von Orit im Südwesten (südlichster Punkt der Reise) - dann durch Albanien an die Adria - Richtung Norden via Montenegro an der Küste entlang nach Kroatien - auf der Insel Korcula mit Herzdame und den Kids getroffen, zehn Tage Badeurlaub - nach Kroatien quer durch Bosnien Richtung Norden - wieder Kroatien, Ungarn via Balaton nach Österreich - quer durch Tschechien ins Riesengebirge via Polen und nochmals Tschechien nach Dresden - Dresden - Berlin
Wir haben es gemütlich angehen lassen sind meist nicht über 80 gefahren, haben Autobahnen und Schnellstrassen gemieden, und viele Pausen gemacht. Bei der Fahrt ging es nicht darum touristische Highlights abzuklappern, sondern die Länder zu erfahren, oft abseits von den Strömen. Das nächtliche Unterkommen haben wir spontan gewählt: frei Zelten, Campingplatz, Privatzimmer oder Hotel. Diese Art zu Reisen ist sehr direkt und schüttet eine Unmenge von Glückshormonen aus, ich habe mich sehr frei und selbstbestimmt gefühlt.
Ich werde nach Sichtung der Fotos die Reise hier weiter dokumentieren und von unseren Abenteuern berichten.
Ziemlich ungewöhnliche Route!!! Respekt!! Da wart Ihr ja in manchen Gegenden vielleicht die ersten Kradtouristen überhaupt ... Oder habt Ihr unterwegs noch andere getroffen??
Bin schon echt auf die Bilder gespannt ...
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
He Krum, schön von dir zu lesen pass auf, du bist auch noch dran
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Fr. 24.07.08
Nu wird es "ernst", heute erster Mopedwandertag und es pisst ohne Ende noch sitzen wir beim Frühstück bei Herzdame Tania in B-Wilmersdorf
naja, nachmittags lockern sich die Wolken und es kann losgehn wg Wetter und flottem Vorannkommen wählen die BAB Richtung Cottbus dann die Schnellstrasse durch Poland es geht flott voran südlich vom Wroclaw Talertauschen und Brot, Käse, Wurst und Bier kaufen dann nettes Plätzchen gefunden um unsere Zelte aufzuschlagen
da doch recht viele Mückenrotzviecher unterwegs sind gehn wir früh inne Heia
Sa 25.07.09 Morgens erstmaln Käffchen gebrutzelt
dann wida flugs auffe Piste wir fahren vor dem Regen her, wenn wir ihn einholen machen wir Pause
gegen Abend in der Nähe von Pilzno in die Pampa geschlagen, um ein nettes Nachtlager zu errichten
W is auch müüde
der Umkipper hatte zur Folge, dass ich ersmal ohne Spiegel auskommen musste - ach ja, ohne Blinker auch
So 26.07.09 die Nacht war sehr windig und kühl, aber trocken da Regenwolken aufziehen, beschliessen wir ungefrühstückt aufzubrechen
nach kurzer Fahrt fängt es an zu Pissen und wir finden Unterschlupf in einer Bar, wo wir erstmal kräftig Frühstücken und lecker Kaffee schlörken
nach Regen kommt bekanntlich Sonnenschein nach ner Stunde fahren wir Richtung Slovakische Grenze gegen Mittag halten wir an einem Gasthaus an einer dicken Kreuzung - Nahrungsaufnahme beim Essen lernen wir diesen netten Buschen kennen:
er ist auf der Rücktour von seiner Kaukasusreise und hatte viel zu erzählen
nach dem Essen gehts dann weiter Richtung Ungarn herrlich flotte Landstrassen und Ungarn ist schnell erreicht gleich hinter der Ungarischen Grenze suchen wir uns nen schmucken Campingplatz
morgäähns pünklich um 6:30 wird man sanft vom Müllauto geweckt ringsum lieblich kreischende Kinderlein
aaah jetzt endlich mal duschen - jawollo
und gegen den Kater ne Wassermelone
also frisch ans Werk
warum gehn die verfi..... Blinker seit gestern nichmehr
gegen 14:00 dann in brütender Hitze aufgesattelt und in der angrenzden Stadt erstmal Mittachessen wir finden so was wie ne Kantine, es gibt drei Menüs zur Auswahl ca.2,-Eur pro Menü - lecker
über kleinste Landstrassen gehts nu Richtung Satu Mare im Nord-Westen Rumäniens natürlich nicht ohne uns mächtich zu verfransen die Beschilderung is eher mässig die Ortsnamen unaussprechlich wenn man auf nem Auto das Wort "Rendőrséget" liest bedeutet dieses Polizei ein Kompass am Moped wäre sehr hilfreich gewesen - die Sonne tuts aber auch
gegen Abend erreichen wir die rumänische Grenze wo wir das erste mal nach Papieren gefragt werden wir erwischen aus Satu Mare raus die falsche Piste und dürfen erstmal üben, wie es sich auf einer Strasse fährt die mit Schlaglöchern übersäht ist, wo ganze rumänische Dorfer drin verschwinden können aber die Sonne zeigt uns wieder den Richtigen Weg und in Vama finden wir mitten im Wald eine Komplexe Pinte (frei übersetzt)
nettes Zimmerchen
alles da was man so braucht
auch die Mopetten sind im Schuppen gut untergekommen
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erstmaln lecker Kaffe auffer Terasse
packen und satteln
und ab dafür - halt, ne Holzkirche
bei näherer Betrachtung is es dann eher ne Betonkiche aber geschickt getarnt
eine herrliche Strasse führt uns direkt in die Marmures an der ukrainischen Grenze in die Stadt Sapanta erstmal Frühstück naja eher Brunch
und frisch gestärkt auf den "fröhlichen Friedhof"
auch ohne der rumänischen Sprache mächtig zu sein kann man sich gut vorstellen, wie die Menschen zu Tode gekommen sind
tief beindruckt machen wir uns auf ins Izatal, welches für die geschnitzten Holzportale, der vielen Holzkirchen und den sehr urspünglichen Dörfern bekannt ist
wir fahren in Mofatempo und geniessen einfach hier ein kleiner Stop an einem ausnahmsweisen neu geschnitzen Tor
Weidezaun
nochmal Halt und Aufstieg zu ner Holzkirche
der Fachmann staunt
der Laie geniesst
und ein paar Kilometer weiter erwartet auch schon in unglaublich schmucker Landschaft eine Klosteranlage auf unseren Besuch
schon unglaublich, was die Zimmermänner hier drauf haben
so, jetzt aber hurtich ab nach Viseu wir müssen noch auskundschaften wie es mit der Holzfällerbahn funktioniert, mit der wir morgen ins Vasertal fahren möchten
am Holzbahnhof von Viseu treffen wir auf eine junge Schweizerin die uns erklährt, dass wir morgens früh um 7:00 am Schalter eine Karte lösen können um dann ca. 8:30 mit der Schmalspurbahn ins Tal zu fahren jetzt noch hurtig ein Zimmer organisiert
und dann in die Stadt gestiefelt um den gelungenen Tach würdich zu begiessen
@ Che : du meinst wegen dem Wetter? ne im ernst, ich hab das Gefühl, dass es in Rumänien zwischenmenschlich um einiges besser läuft als hier diese Freundlichkeit, Aufgeschossenheit, Gelassenheit und Fröhlichkeit ist hier nicht so zu finden
@ Taugenix War auf das doch recht ungewöhnliche Bad bezogen. Sprich den Komfort den wir gewohnt sind. Zwischenmenschlich und respektvoller, bin ich überzeugt ist der grosse Hauptteil der Bevölkerung uns weit voraus. Man ist hier zu satt.
In Antwort auf:Zwischenmenschlich und respektvoller, bin ich überzeugt
Nun ja, ist wohl aber zu befürchten, das mit steigendem Wohlstand das Zwischenmenschliche mehr und mehr auf der Strecke bleibt ... war ja hier zu DDR Zeiten auch ganz anders ...
Und das Tor scheint wohl doch nicht ganz so neu zu sein ....wenn ick mir den Piepmatz da oben in der Mitte so betrachte ....der war mir heute nachmittag gar nicht aufgefallen ....
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!