Seit 1.Mai grüßen wieder alle die 2Räder haben - die Dainese-Papageien, die Rucka-Traveller und die V2-Freizeitrocker. Gegen das Grüßen an sich habe ich ja nichts - wenn es denn von Herzen kommt! Aber bei den meisten hat man schon den Eindruck die fahren nur deshalb wild herumwinkend durch die Gegend um zu bekunden: "he' ich gehöre zu euch(Bikern)" ... Die dann noch auf Nummer sicher gehen wollen, nicht übersehen zu werden, nehmen dann gleich den ganzen Arm - gern auch in Kurven - was nebenbei dann noch den Effekt hat: "he' ich kann einhändig" ... ... dabei versauen sie dann häufig sich und folglich auch mir die Linie - schöne "Freunde" das?! An der Tanke oder am Treff danach dann keusches oder wissendes Ignorieren derselben Typen ist dann schon fast die Regel - man hatte in der Eile doch glatt übersehen, daß dieser Kradfahrer - der womöglich nicht mal zum Spaß unterwegs ist - nicht in deren "Biker-Schema" passen tut ...
Obwohl ich mich in letzter Zeit eh' darauf beschränkt hatte nur noch zurückzugrüßen, finde ich diese "Scheinzusammengehörigkeitsbekundung" mittlerweile so albern, daß ich es ab sofort ganz lasse. Ich grüße ab jetzt keinen mehr - Punkt!
Also sollte euch mal wer nicht grüßen - das war(evtl.) ich ... ich grüße euch!
ich grüsse auch nicht mehr, bin schließlich keiner Gruppierung zugehörig, demnach auch kein Dainese Papagei, kein Rucka-Traveller, kein V2- Freizeitrocker, kein Zahnwalt, kein Knieschleifer, kein Gummikuhfetischist, kein...,kein..., kein..., kein...,usw., usf.
Die W hab' ich nur durch "Zufall" und ein Biker bin ich schon lange nicht!
Ohne Gruß Monti
---------------------------------------------------- "Unter Intuition versteht man die Fähigkeit gewisser Leute, eine Lage in Sekundenschnelle falsch zu beurteilen." (F. Dürrenmatt)
Als Hesse ist man geborener Anarchist, man wird nicht erst durch das Leben dazu gemacht.
Polofahrer grüßen einander nie. Omegafahrer grüßen seinander nie. Doch fahren zwei Alfa-Romeo-Fahrer aneinander vorbei, heben sie auffallend lässig einen Finger der linken Hand. Wer eine "Ente" fährt, grüßt andere Entenfahrer, indem er aufgeregt mit der Frischluftklappe wackelt. Selbst Lkw-Fahrer kleben sich manchmal eine hin und her pendelnde rote Plastikhand an die Windschutzscheibe. Wer sich im Autoverkehr als exquisite Minderheit empfindet, grüßt die Angehörigen seiner exquisiten Minderheit. Die höchstentwickelte Grußkultur aber findet man unter Motorradfahrern.
Die Ursprünge des Motorradgrußes reichen bis in die Steinzeit zurück. Motorradfahrer waren damals außerordentlich rar. Es gab kaum befestigte Straßen, und die Räder waren noch aus Stein. Nur ganz harte Kerle vertrugen die Strapazen des Motorradfahrens. Begegneten sich zwei dieser Kerle, hielten sie an, stiegen ab und zeigten einander die geöffneten Hände, um zu demonstrieren, daß sich kein Faustkeil darin verbarg. So wurde der Motorradgruß erfunden.
Unter ähnlich harten Bedingungen sind heute nur noch die Winterfahrer unterwegs. Motorradfahrer sind entweder Winterfahrer oder Weicheier. Weicheier trifft man im April im Straßenverkehrsamt an, wo sie ihre stillgelegten Maschinen wieder anmelden. Winterfahrer dagegen fahren durch. Ihre Zahl ist klein. Treffen sich zwei Winterfahrer, ist die Freude groß. Sie heben dann so freudig und ausgiebig die Hände, daß sie vom Motorrad zu stürzen drohen. Von April an grüßen Winterfahrer nicht mehr. Winterfahrer grüßen keine Weicheier.
Das Motorradgrüßen ist stark reglementiert und wird von Anfängern zu Recht als sehr kompliziert angesehen. Es ist umlagert von allerlei Ge- und Verboten. Das bekannteste Verbot lautet: Grüße nie, nie!, ein Einspurfahrzeug, das weniger als hundert Kubikzentimeter Hubraum hat. So etwas ist kein Motorrad!
Wer fahrlässig Motorroller, Mofas, Mokicks, Kleinkrafträder oder Leichtkrafträder grüßt, verliert sein Gesicht und insbesondere jegliche Selbstachtung. Da dem Anfänger alles, was zwei Räder und einen Motor hat, von vorn betrachtet, ähnlich vorkommt, bereitet ihm dieses Verbot die größten Schwierigkeiten. Ein Spezialfall: Oldtimer. Oldtimer werden grundsätzlich freudig und bewundernd gegrüßt, unabhängig vom Hubraum. Oldtimer werden meist von technisch versierten älteren Fahrern gefahren, sogenannten "alten Schraubern". Solchen wird Respekt gezollt.
Trifft man alte Schrauber, wartet man, ob sie grüßen. Von Frühling bis Herbst grüßen viele nicht, weil sie Winterfahrer sind. Weil das korrekte Grüßen so schwer ist, sollten Anfänger nie voreilig von sich aus grüßen.
Ungeregelt und darum praktisch nicht existent ist die Motorradgrußkultur auf der Autobahn. Nicht einmal erfahrene Motorradfahrer können sagen, ob man entgegenkommende Motorräder über sechs Spuren und einen Grünstreifen hinweg grüßen muß. Fahrtechnisch problematisch wird das Grüßen beim Überholen. Die klassische Grußhand, die Linke, wird vom Überholten nicht gesehen. Grüßt man mit der Rechten und nimmt dazu die Hand vom Gasgriff, bremst die Maschine ab - fatal beim Überholen.
Absurde Verrenkungen sind auf unseren Autobahnen zu beobachten, wenn Motorradfahrer versuchen, mit der Linken vorn am Körper vorbei nach rechts zu grüßen. Uneingeweihte Autofahrer tippen auf Heuschreckenschwärme oder Unterarmkrampf. Der Autobahngruß ist eben gerade mal so jung wie die Autobahn und kennt kaum Traditionslinien.
Zu Konflikten kommt es auch, wenn man den deutschen Grußkulturraum verläßt. So sind deutsche Motorradfahrer in Italien verwirrt und erbost, weil dort partout niemand gegrüßt wird. Nicht einmal ein alter Schrauber. Die Erklärung: Der "italienische Gruß" besteht in einem für unser Auge nicht wahrnehmbaren Zucken des linken kleinen Fingers. Solche Mißverständnisse führen zu dem Vorurteil, italienische Motorradfahrer seien unfreundlich und arrogant. Ein Desiderat der Grußkulturforschung!
In Deutschland gilt das minimalistische "italienische Grüßen" als verpönt. Man verachtet das furchtsame Festhalten am Lenker. Diese Haltung ist nicht unproblematisch. Wenn man beim Auto die Hand vom Lenkrad nimmt, fährt es geradeaus weiter. Läßt der Motorradfahrer den Lenker los, fällt die Maschine über kurz oder lang um. Besonders in Kurven. Ganz besonders beim sogenannten "Heizen", dem enorm schnellen Fahren. Der "Heizergruß" in extremer Schräglage (ein Knie berührt den Asphalt) gilt als sehr riskant. Er wird allgemein als Nachweis hoher Fahrkunst angesehen. Wer diese Kunst nicht beherrscht und dennoch ausübt, riskiert seinen letzten, den sogenannten "goldenen Gruß".
tja, wenn ich nur wüsste, wer von denen, die mir entgegenkommen, sich darüber freut, von mir gegrüsst zu werden, so wie ich das nun halt mal seit etlichen Jahren mache und wer nicht. Dann würde ich ja gerne etwas mehr Rücksicht nehmen und es bei Euch sein lassen. So kann ich nur sagen - tschulligung ... hab ich so nicht gewollt.
Muss jetzt auch weiter, der Busfahrer wartet da vorn.
ich habe mich immer so gefreut, das ich fast von der Sitzbank gekippt bin, wenn ich mit meinem mokick (das fast wie eine 125er aussah) unterwegs war und von einem 750er oder sogar 1000er fahrer gegrüßt wurde - ich werde auch weiterhin grüßen
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Ich mach das von Fall zu Fall. Bin ich gut drauf und die Begegnung mit dem letzen Motorradfahrer ist schon etwas her, dann heb ich die Hand, nicke mit dem Kopf o.ä. In der Rush hour in der Stadt lass ich's. Und dazwischen kommt es eben drauf an... Manchesmal ist es vielleicht lästig, aber andererseits doch auch eine nette Geste. Und wenn sich ein paar Relikte der menschlichen Kommunikation halten, auch wenn sie vordergründig überflüssig scheinen, finde ich das gut.
Grüße aus dem Norden
Nisiboy
Früher war alles besser - vor allem die Vergangenheit.
Zitat von SerpelAls BMW-Fahrer kenne ich das Problem glücklicherweise nicht. Ich grüße nicht, ich werde gegrüßt ... Gruß Serpel
das kenn ich ist hier in der gegend auch so ... und auch besser so, die BMW fahrer die mir begegnen haben auch mit beiden Händen am lenker genug probleme auf kurs zu bleiben
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Das Problem ist,daß an "Schönwetterwochenenden" einfach zu viele Motorradfahrer unterwegs sind,und man dann schon fast durchweg mit einer Hand fahren muß,um alle grüßen zu wollen.In den letzten Jahren ist die Menge an Motorrädern (fast ausschließlich die WEICHEIER - Sommerfahrer) doch stark gestiegen.Habe aber gegen einen ehrlichgemeinten Motorradgruß auf der Piste nichts einzuwenden.Lennus