Ducky, das habe ich auch gedacht. Dass sie im Teillastbereich besser läuft, wenn sie durch den gezogenen Choke etwas mehr Sprit bekommt, lässt mich eigentlich darauf vermuten, dass Schmutz im Spiel ist. Leider fehlen mir praktische Erfahrungen speziell an den W-Vergasern. Bis auf Kleinigkeiten haben die bei mir immer funktioniert. Eine Anfrage bei Bruno wäre sicher nicht verkehrt.
In Antwort auf:Leider hat sich die Symptomatik während der Zeit nicht geändert, so daß die Schwimmerkammer wohl doch mal auf muß.
Nu mach ihn endlich auf, den Vergaser.
Lieber frisch und entspannt umsonst ans Werk, als total frustriert und geschlaucht und genervt endlich das Richtige tun.
Habe alle diese Phasen hinter mir. Glaub mir, es ist besser so. Kammer auf, Schwimmerstängchen rausziehen, Schwimmer ab und auf jeden Fall das Nadelventil einmal im sensibelsten Punkt streicheln. Sonst wird das wieder nix.
In Antwort auf:Könnte z.B. eine Macke im Sekundär-Luftsystem schuld sein an der Misere ? Könnten irgenwelche porösen Schläuche (rund um den Vergaser) ausschlaggebend dafür sein ? Könnte etwas an einer oder beiden Vergaser-Membranen die Ursache sein.
Moin Paolo,
mal erst, Du kannst ohne Bedenken die Vergaser oben aufschrauben. Ja, es kommt eine Feder gesprungen, aber die hopst so moderat, daß es auch älteren Mitbürgern () gelingt, sie aufzufangen und später an der richtigen Stelle wieder einzubauen.
Es ist rel. unwahrscheinlich, daß es an den Membranen liegt. Wenn eine Membran durch ist, dann läuft der Zylinder einfach nur langsam, also ohne Leistung, aber total rund. Der Schieber bleibt dann unten, obwohl der Unterdruck groß ist, also der Motor gierig saugt. Die Nebenluft, die durch die Bohrungen dann in den Ansaugkanal kommt, ist nicht so viel, daß der Motor dadurch so richtig abmagert. Das Kanälchen ist sehr klein.
An einer BMW älteren Baujahres habe ich jetzt mal eine defekte Membran indiziert. Da lief der Motor im Stand und im Teillast auf beiden Pötten gleich und ab einer bestimmten Gasstellung begann der "Einmotorenflug". Das ist - besonders bei viel Gas - sehr deutlich zu merken, wie der eine den anderen ziehen muß.
Die Sekundärluft kann ebenfalls keinen Stolperlauf ausmachen, weil sie - kaputt oder heil - nur in den Auslaß hinein etwas Luft gibt. Fehlzündungen und so können dadurch sein, aber nicht schlechte Gasannahme.
Wenn der Motor auf Vollgas richtig läuft, kann auch die Hauptdüse nicht verstopft sein. Im Leerlauf wäre der Motor bei verstopfter Leerlaufdüse auch nicht richtig lauffähig. Probleme im Teillast müssen also - wenn sie am Vergaser liegen - woanders gesucht werden.
Ich tippe auf die Nadeldüse, die in ihrem Ringkanälchen um die Düsennadel herum irgendeinen Schlabber angesammelt hat und nun bei Teillast nicht genug vorbei läßt. Zieht die Membrane bei Vollgas die Düsennadel ganz raus, so ists wieder egal, dann ist der Hauptwiderstand sowieso unten die Düse. Im Teillast aber wird dieser Bereich wichtig. Da reichen ein paar Zehntel und die Laufstörungen sind da.
Wenn Du die Vergaser oben öffnest, kannst du mal die Schieber entfernen und mit der Preßluft von oben reindrücken. Evtl. sind auch die winzigfeinen Bohrüngelchen in der Nadeldüse verstopft. Die würden dann auch evtl. wieder freigehen. Wird aber ne Sauerei, wenn man oben rein mit der Preßluft geht, schäumt der Vergaser erstmal über.
Ein Pfeifenreiniger paßt leider nicht rein in die Düse. Das hab ich schon probiert. Dazu müßte man Harley fahren oder so.
Zitat von w-paoloa) Wenn man nun die Deckel am Vergaser abschraubt, dürfte doch sicher ganz einfach zu sehen sein, ob die Membrane ne Macke hat, oder?
So ganz einfach nicht unbedingt, Du musst die Membrane schon genauer unter die Lupe nehmen, denn wenn der Defekt erst frisch aufgetreten ist, ist die undichte Stelle (Riss oder Ähnliches) möglicherweise noch sehr klein.
Zitat von w-paolob) Kann man beim Abschrauben was falsch machen, oder spring da etwas unter Feder-Druck stehendes heraus? (Ich frage das deshalb, weil ich an den Vergasern noch nie etwas gemacht habe.)
Viel falsch machen kannst Du nicht. Wenn Du den Deckel vorsichtig abnimmst, springt die Feder auch nicht gleich heraus.
So sieht das beispielsweise bei einem Keihin CVK 32 aus, der recht ähnlich wie der 34er aufgebaut ist (wenn ich das recht in Erinnerung habe):
In Antwort auf:Ich tippe auf die Nadeldüse, die in ihrem Ringkanälchen um die Düsennadel herum irgendeinen Schlabber angesammelt hat und nun bei Teillast nicht genug vorbei läßt
Und wie wär's mit der chemischen Keule (Vergaserreiniger)? Im XBR-Forum wird empfohlen, einmal jährlich diesen Spritzusatz zu verwenden. Über Nacht einwirken lassen (also vorher etwas fahren, damit der frisierte Sprit in den Vergaser kommt). Am nächsten Tag die Spritmischung leerfahren. Aber ob das den Schlabber wegschafft? Immerhin würde man sich die Schrauberei sparen. Viel Erfolg Paulle!
mal ein Wort des Verfahrens-Strömungs-Treibstoff-Thermodynamik-Technikers dazu.
Überschätzt nicht die Kräfte, die an den Schmutzpartikeln reißen. Ein bißchen Glibber, der schon beim heftigen Ausschütteln abfliegt, braucht sich noch lange nicht durch die Strömungskräfte davon zu machen. Reinigungsmittel, die den Fremdkörper nicht per Schwerkraft quasi "ablaufen" lassen, helfen nicht.
Der Trend zu den Einspritzungen ist schon der Richtige. Dort wird mit echten Drücken gearbeitet. Da kann ruhig mal was im Weg sein, das wird einfach durchgepustet. Einspritzanlage verstopft gehört zu den absoluten Ausnahmeerscheinungen. Dann muß irgendwas extrem doof gelaufen sein.
Ich find Vergaser trotzdem nicht schlecht, aber wenn was ist, schraub ich sie lieber gleich auseinander. Wie oft habe ich mir schon mit Mittelchen beholfen, aber so richtig war es erst wieder gut, wenn man es mal offen hatte. Blöd ist nur, was man alles an widerspenstigen Gummiteilen zähmen muß, bis man bei der W mal am Ort des Geschehens ist.
Unser Nachbar hat eine uralte 100er Zweitakter (Triumph, Ardie, NSU?). Ich hab immer die Kamera nicht so schnell, wenn er gerade mal damit fährt. Wenn ich sehe, wie schnell der den Vergaser ab hat. Der dreht genau eine Schraube , zieht das Ding vom Stutzen, läßt es am Gaszug baumeln, der Siebfilter mit integrierter Chokeklappe ist einfach dran geblieben und schon gehts ab mit Düse nachgucken.
Allerdings schnorchelt die Kiste auch entsprechend laut, wenn er Gas gibt
In Antwort auf:...da ich meist zu Uhrzeiten bastele, wo kein Geschäft geöffnet hat und meist auch nicht so klar vorher weiß, was mich erwartet, habe ich lieber Inbus-Schrauben reingedreht...
Wirklich ganz prima und putzig klein und für den Preis einsame Klasse . Auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten zu bestellen, kommt per Post nach Hause ...
In Antwort auf:...Frau mußte mich mit dem Elektroschocker von ihr trennen, als ich dankbar knutschend auf ihrem Tag kuschelte (dem der W wohlgemerkt )...
Hab' ich das jetzt richtig verstanden: Deine W hat ihre Tage (Sprit-Rinnsal) ?
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"Zuwenig ist besser als zuviel." (altes japanisches Sprichwort)