Zitat von WBiker Ich denke, wer sich ein Hobby leisten kann, bei dem man mit einem Kraftfahrzeug einfach so durch die Gegend fährt oder sogar Wettkämpfe damit betreitet, sollte besonders weit "über den Tellerrand schauen". Aber das ist nur mein Gefühl. Und nur weil es einem mal besser oder viel besser ging, finanziell/materiell wohlgemerkt, ist kein Argument. Vielleicht müssen wir erst durch wahres Leid lernen, dass sich Dinge eben verändern und nichts still steht und so bleibt wie es ist. Aber das Anpassen fällt uns sehr sehr schwer, besonders, wenn es mit Verzicht verbunden ist.
Chris, soweit mir bekannt ist, bist du Staatsbediensteter, oder wurde ich da falsch informiert ?
Die Leute, von denen ich rede, die leisten sich solch ein Hobby bereits nicht mehr, die haben die schon lange in mobile gesetzt ! Ich glaube, doch mit recht offenen Augen durch das Leben zu gehen und ich sehe immer mehr Leute, die sich nichts mehr richtig leisten können. Die quasi vor dem Bankrott stehen. Sicherlich ist es einfach zu sagen, das man nicht mehr Geld ausgeben sollte, als man hat, aber das muß man erst einmal auch realisieren können. Alleine lebend, oder mit 2 Verdiensten ist das sicherlich kein Problem. Doch genau das ist es eben, 2 Verdienste haben heute immer weniger Leute, manches Mal eben nicht einmal mehr einen Verdienst.
Selbständige haben heute schon über Monate hinweg Flauten, die sie überbrücken müssen. Da durch Finanzlasten, Zwangsabgaben, hohe SV-Abgaben sowie Sonderabgaben wie Gewerbesteuer die Kapitaldecke oft ausgedünnt ist, und Dumpingpreise (wie unlängst hier im Forum ja ma wieder breitgetreten bezüglich einer Hausrenovierung) führen dazu, das weder kostendeckend gearbeitet werden konnte, geschweige denn, Rücklagen gebildet werden konnte. Das ist etwas, was ein Angestellter überhaupt nicht nachvollziehen kann.
Aufgrund der fehlenden Rücklagen und auch immer mehr Außenständen aufgrund vorgeschobener Gründe ('RTL2 und Co lassen grüßen) sind viele Selbständige gezwungen, diese Flautenzeiten mit kurzfristigen Krediten oder Dispo-Überziehungen zu überbrücken. Kommt wieder Geld rein, versinkt es in dem entstandenen schwarzen Loch und der nächste Kredit muß aufgenommen werden. So lange, ja so lange bis keinerlei Sicherheiten mehr vorhanden sind und dann ist Schluss, und somit auch mit dem Privatvermögen.
Das ist die Wirklichkeit, wie ich sie momentan rundherum feststellen kann.
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die Gedanken malen Bilder, doch ich finde keinen Rahmen
In Antwort auf: Die Leute, von denen ich rede, die leisten sich solch ein Hobby bereits nicht mehr, die haben die schon lange in mobile gesetzt ! Ich glaube, doch mit recht offenen Augen durch das Leben zu gehen und ich sehe immer mehr Leute, die sich nichts mehr richtig leisten können. Die quasi vor dem Bankrott stehen. Sicherlich ist es einfach zu sagen, das man nicht mehr Geld ausgeben sollte, als man hat, aber das muß man erst einmal auch realisieren können. Alleine lebend, oder mit 2 Verdiensten ist das sicherlich kein Problem. Doch genau das ist es eben, 2 Verdienste haben heute immer weniger Leute, manches Mal eben nicht einmal mehr einen Verdienst.
Selbständige haben heute schon über Monate hinweg Flauten, die sie überbrücken müssen. Da durch Finanzlasten, Zwangsabgaben, hohe SV-Abgaben sowie Sonderabgaben wie Gewerbesteuer die Kapitaldecke oft ausgedünnt ist, und Dumpingpreise (wie unlängst hier im Forum ja ma wieder breitgetreten bezüglich einer Hausrenovierung) führen dazu, das weder kostendeckend gearbeitet werden konnte, geschweige denn, Rücklagen gebildet werden konnte. Das ist etwas, was ein Angestellter überhaupt nicht nachvollziehen kann.
Aufgrund der fehlenden Rücklagen und auch immer mehr Außenständen aufgrund vorgeschobener Gründe ('RTL2 und Co lassen grüßen) sind viele Selbständige gezwungen, diese Flautenzeiten mit kurzfristigen Krediten oder Dispo-Überziehungen zu überbrücken. Kommt wieder Geld rein, versinkt es in dem entstandenen schwarzen Loch und der nächste Kredit muß aufgenommen werden. So lange, ja so lange bis keinerlei Sicherheiten mehr vorhanden sind und dann ist Schluss, und somit auch mit dem Privatvermögen.
Das ist die Wirklichkeit, wie ich sie momentan rundherum feststellen kann.
Völlig klar Uwe, ich kenne auch Selbstständige und habe mit ihnen zu tun.
Ich kenne auch viele, die sich kaum ein Auto leisten können, geschweige denn ein Motorrad.
Ich selbst habe, und es ist in dem Fall egal, was für einen Beruf man hat wenn man richtig "inne" gegangen ist, weit über meine Verhältnisse gelebt und daher immense Schulden (für meine Verhältnisse) aufgebaut, ohne einen Gegenwert zu haben. Zwar krankheitsbedingt, aber doch von mir selbst verursacht. Oft ist es leider der Anspruch, der uns Dinge aufhalsen lässt, die wir besser hätten sein gelassen.
Ich finde es gut, wenn mutige kleine Selbstständige unterstützt werden. Aber nur, wenn es ihnen wirklich an den Kragen geht. Sie sind halt auch für andere Arbeistplätze verantwortlich. Oder ist dieses Unterstützen doch nicht nur von Vorteil? Frage ich mich gerade auf einer anderen Ebene.
Aber wenn man den wirklichen Ursachen auf den Grund geht und nicht nur die Auslöser von finanziellen Tiefen betrachtet, dann kommt man immer wieder zu dem gleichen Schluß:
Der Wunsch nach mehr siegt immer wieder über die Zufriendenheit.
Dazu ist es natürlich nötig sich selbst uneingeschränkt zu hinterfragen. Was habe ich alles, was ich nicht zum Leben brauche? Wofür gehe ich soviel arbeiten?
Ich habe mit kleinen und großen Spediteuren zu tun. Sehr interessant über den Tellerand zu schauen.
Und Uwe, ich bin mir durchaus über die paar verbliebenen Vorteile des Berufes, den ich ausübe bewusst, aber komischerweise wollen die meisten nicht tauschen.
Leider höre ich in jedem Berufsstand nur noch Nörgeleien. Auch latent von Menschen, denen es finanziell super geht. Wie erklärst Du Dir das?
Sollte es eine Mentalität der Deutschen oder allgemein der fortschrittlichen Industrienationen sein?
Wie kommt es, dass Minderbemittelte oft glücklicher und zufriedenen sind?
Ich bemühe mich immer, nicht nur mich, meinen Berufsstand zu sehen oder überhaupt die Dinge nur aus einem Blickwinkel zu betrachten, sondern mich ganz aussen vor zu lassen, meine Ansprüche zu hinterfragen usw.
Hast Du meinen ersten Beitrag hier ganz gelesen und genau?
Zitat von FalconeUwe, genau die kleinen Selbstständigen sind es, denen, wie ich finde, übel mitgespielt wird. Da findet sich schon mal jemand, der selbst was anpackt, Verantwortung nicht nur für sich selbst sondern oft auch noch für ein paar andere übernimmt und wird mit einer Bürokratie-., Pflichten- und Abgabenwelle überrollt, der er eigentlich gar nicht mehr Herr werden kann. Genau hier setzt eigentlich mein Wunsch an die Politik an. Diesen Menschen, denen ich mal ein positives Grunddenken unterstelle, sonst wären sie nicht selbständig, diesem Menschen muss es leichter gemacht werden, etwas aufzubauen und weiterzuführen. Nicht nur, dass sie eine Volkswirtschaft voranbringen, sie haben auch noch eine Vorbildfunktion dahingehend, dass es nicht nur die Möglichkeit gibt, "auf Staatskosten" zu leben, sei es als HartzIV-Empfänger oder als hoch dotierter Beamter. Ich will jetzt nicht propagieren, dass jeder selbstständig werden soll. Das wäre fatal. Aber wenn diesem Teil der Bevölkerung das Wasser abgegraben wird, beschädigt das auch bei allen anderen den Wunsch nach Fortkommen, unterbindet Aufbruchstimmung, führt zum großen Lamento. Grüße Falcone
Klingt eigentlich alles ganz plausibel. Andererseits komme ich gerade vom Steuerberater. Der ist selbständig. Ich bin zum selbst die Steuererklärung machen zu blöd / Zeitdruck / Urlaub ... Na klar will der Selbständige auch leben. Er meint, er habe 5 Stunden dran gesessen. Laut Honorarliste wären > 800 € fällig. Er will 'nur' 540 €. Ich hab großen Respekt vor Selbständigen, habs selbst nie geschafft, aber hier fühle ich mich gelinde abgezockt und werde den guten Herrn im nächsten Jahr nicht mehr aufsuchen.
Ich hatte mich gestern auch gerade eine wenige gewundert. Ich hab mir einen neuen Kompressor gekauft. Im Internet habe ich als günstigstes Angebot 399,- Euro für dieses Modell recherchiert. Da ich sowas aber gerne beim örtlichen Händler kaufe, ist das für mich immer nur eine Richtschnur. Früher war ich sogar so blauäugig und habe bezahlt, was auf dem Preisschild des Händlers steht. Also hin zum Händler, auch gleich die Chefin erwischt. 479,- Euro kostet das Teil. Lässt sich da preislich noch was machen? Wir müssen und auch an die Preise halten! Ich hab aber im Internet .... Weiter kam ich gar nicht, da sagte sie schon, gequält grinsend: 400, das ist aber mein letztes Wort. Das sagte ich sofort: ok. Wie viel sollte der denn im Internet kosten? fragte sie neugierig. Ich "wahrheitsgemäß": 399 - was ja nur insofern stimmt, wenn man das Porto außer acht lässt. Sie: da halte ich mit. 80 Euro Nachlass - etwa 20 Prozent. Da staunte ich dann doch. Sie machte nicht den Eindruck, als hat sie mir das Gerät nun geschenkt. Es war übrigens nicht vorrätig, muss bestellt werden - also kein Ladenhüter, der weg muss.
Das iss die Honorarverordnung, die sich diese Leute, oder deren Vertretung, so ausgedacht haben !
Für 5 Stunden Arbeit bekommt ein Handwerker, wenn er wirklich Glück hat, 200 Euros. Brutto wohlgemerkt. Da sind dann die Kosten für Sprit, Werkzeuge, Bürogedöns usw. alles drinne. Aber sag ma, warst du nicht Architekt ? Bei denen sieht doch die Honorarrechnung ähnlich aus.
@Chris
Sicherlich ist es nicht egal, welch ein Beruf jemand ausübt, denn heutzutage einen Job zu haben, wo man sich sicher sein kann, das man jeden Monat sein Geld bekommt, sofern man ordnungsgemäß arbeitet, das grenzt schon an Luxus. Wieviele Arbeitnehmer bekommen denn heute ihren Lohn zeitverzögert oder garnicht ? Wie viele kleine Selbständige werden bewusst geprellt, weils doch so cool ist heutzutage, nochwas rauszuhandeln, und müssen dann den Weg in die Insolvenz antreten ? Seine Rechnungen nicht bezahlen ist doch bereits ein Volkssport ! Und im TV wird man doch noch dazu angestiftet. Ich erinnere nur nochmal an den Thread vor einigen Wochen hier über die Hausrenovierung und die darin enthaltenen Kommentare über die "dummen und profitgierigen " Handwerker. Und das von Leuten, die einfach nur die Uhr laufen lassen und dann für 10 Minuten 30 Euro kassieren.
Was mich am meisten ärgert ist die Tatsache, das wir eigentlich in D genügend Geld haben. Es müsste bei uns niemand Existenzangst besitzen, und dennoch ist genau das der Fall. Millionen von Kindern leben unter der Armutsgrenze, die Hälfte aller Rentner lebt in Armut, daneben Leute, die nicht wissen, wohin mit dem Geld.
Ich war vorhin beim Arzt und hatte nen "focus" in den Händen. Ich vermute ma, es ist der neueste. Darin war ein Artikel über genau das Eingangsthema. Die Finanzkrise und ihre Gründe. Da wurde geschrieben, das in den 60er oder 70er Jahren ein Manager etwa 14 x so viel verdient hat wie der Durchschnitt seiner Arbeitnehmer, heute sind es 52x. Es gibt Menschen in diesem Land, die verdienen in einem Jahr so viel wie andere ihr ganzes Leben lang nicht. Nun erzähle mir, wo sowas noch gerecht ist.
Wenn es mir nach ginge, würde ich in D eine völlig neue Versteuerung von Einkommen einführen. Für die ersten 10.000 € Einkommen im Jahr garkeine Einkommenssteuer, für die zweiten 10.000 € 10%, für die dritten 10.000 20%. Und das ganze linear weiter, bis zu 90%
Würde bedeuten, einer mit 50.000 im Jahr bezahlt: 0 für die ersten 10tsd, 1000€ für die zweiten 10tsd, 2000 für die dritten 10tsd, 3000 für die vierten 10tsd und 4000 für die fünften 10tsd. Also zusammen 10tsd für 50tsd Jahreseinkommen, macht nen Satz von 20% nach heutiger Rechnung.
Einer mit 100.000, der müsste dann schon 45tsd abdrücken, wäre also bei 45 %. Wäre also ungefähr da, wo er heute auch ist mit dem Spitzensteuersatz. Und die Megaverdiener, die müssten halt auch megaabdrücken. Fertig, Feierabend. Wer so wie die Banker und auch andere Manager wütet, der hats einfach auch nicht anders verdient.
Damit würde man das Ausufern der Gehälter verhindern, weil es sich nicht mehr rechnen würde. Trotzdem hätte jemand mit 50tsd, und das ist ja auch nicht gerade wenig, immerhin etwas mehr wie 4tsd im Monat, wesentlich mehr in der Tasche als derzeit. Und nur, wer was in der Tasche hat, kann es wieder in den Kreislauf bringen. Dem anderen blieben immerhin noch 55tsd nach Steuern, was mehr als 4000 netto sind.
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die Gedanken malen Bilder, doch ich finde keinen Rahmen
In Antwort auf:Aber sag ma, warst du nicht Architekt ? Bei denen sieht doch die Honorarrechnung ähnlich aus.
Korrekt! Aber ich war nie selbständig. Von den fünf Stunden, die er mir berechnet, hat er mich knapp zwei Stunden vollgesabbelt. Da ich in meinen letzten Arbeitsjahren viel mit Rechnungsprüfung zu tun hatte (), werde ich mir auch diese Rechnung gründlich vornehmen. Denn er will statt der zu ermittelnden Einkommensteuer (wir sind beide Rentner) Beratung in Rechnung stellen, was effektiv nicht stimmt. Irgendwie riechts faul, nach ner schnellen Mark. Aber ich war bequem und hab den nächstbesten Steuerfuzzi genommen (keine 300 Meter von mir entfernt).
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