Zitat von Steve DabbeljuhEs wird wohl auch nicht so gemeint sein.
Bei uns in den Bergen ist schon so mancher unvorsichtige Unterländer Töfffahrer in Frostspalten verschwunden. Diese treten speziell im Frühjahr zu Zeiten der Schneeschmelze auf und ziehen sich meistens quer über die Fahrbahn.
Töfffahren bei uns ist wie Bergsteigen. Dort ist das Risiko auch nicht wirklich kalkulierbar. Meint jedenfalls ein guter Kollege von mir, der sein Hobby immer mit meinem vergleicht. Er rechnet jedes Jahr damit, in einer Gletscherspalte zu verschwinden. Er hat auf diese Weise schon zwei erfahrene Bergführer-Kollegen verloren.
Mein erster (und einziger "echter") Sturz war mehreren aufeinander folgenden kaum sichtbaren Bodenwellen geschuldet, die das (miserable) Fahrwerk der 600er Monster derart überforderten, dass sie sich unter heftigstem Lenkerschlagen zu Boden legte. Nicht ohne vorher über eine längere Strecke eine gewisse Hoffnung zu schüren, dass es noch mal gut gehen könnte.
Ist es aber nicht. Ich hatte (vermutlich) knapp hundert Sachen drauf, und die Strecke führte schnurgerade auf eine mit Leitplanken "gesicherte" Linkskurve zu. Der Lenker ging in unregelmäßigen Abständen von einem Vollausschlag zum anderen. Das Motorrad verlor zunehmend seine Stabilität und katapultierte mich schließlich mit dem Gesäß voraus auf den Asphalt. Es war wie in Zeitlupe, und ich kann mich noch genau an den Bewegungsablauf erinnern.
Möchte ich aber nicht. Denn das Motorrad ist in den Leitplanken-Pfosten zerschellt: Motor aus dem Rahmen gerissen und Vorderrad wie mit dem Hackebeil gespalten. Ich hatte einfach nur Glück - das Motorrad hatte sich zwischen mich und die Planke geschoben.
Der Sturz war weder vorhersehbar noch vermeidbar. Außer ich wäre (aus unerfindlichen Gründen) deutlich langsamer gefahren oder hätte im entscheidenden Moment nicht beschleunigt. Oder der entsprechende Straßenabschnitt wäre nicht zwei Wochen nach dem Unfall neu asphaltiert worden, sondern zwei Wochen vorher. Oder ich hätte damals schon ein vernünftiges Motorrad gefahren.
Gruß Serpel, der nie, nie(!) wieder Ducati fährt
PS. Paul Orritt hat den Crash übrigens überlebt, er hatte "nur" ein paar Knochenbrüche und den Verlust eines Zeigefingers zu beklagen
..................................................... Schlendernd durch Höllen und gepeitscht durch Paradiese Still und grinsend vergehenden Gesichts Träumt er gelegentlich von einer kleinen Wiese Mit blauem Himmel drüber und sonst nichts.
..................................................... Schlendernd durch Höllen und gepeitscht durch Paradiese Still und grinsend vergehenden Gesichts Träumt er gelegentlich von einer kleinen Wiese Mit blauem Himmel drüber und sonst nichts.
Da stimme ich auch zu: In Gruppenausfahrten steckt ein großes Gefahrenpotential und in unklaren Situationen bin ich auch viel gelassener geworden als früher.
hallo BSA, 2007 sah ich sowas auch, blöd nur, dass ich mit diesem Mädel das vor meinen Augen zu Tode kam, näher zusammen war. War ja nicht das Erste mal leider, fallen da noch der Unfall ein, ein 500er Fiat an der Küstenstrasse in Kroation, wo die Insassen nur noch Matsch waren.... oder der junge Typ drüben in Österreich auf ner Passtrasse, der in unsern Armen verstarb, weil er aus Selbstüberschätzung sich selbst in die Felswand bohrte mit seiner alten GPZ, letztlich auch, weil der Hubschrauber nicht schnell genug vor Ort war....
Kann Dir dazu nur sagen, wenns Dir des dauernd durchn Kopf geht, dann stell Dir Deine BSA ins Wohnzimmer, erfreue Dich an Ihrem Anblick aber fahr halt nicht mehr.
Andererseits kannst Du auch beim Spaziergehn vom Blitz derschlagen wern oder vom Bus überfahren.
Zitat von BSA...aber auch ein gewisses Sicherheitspolster, weil Moppedfahrer im Pulk nicht so leicht übersehen werden. Da haben sogar Traktorfahrer wache Momente. Gruß Roger...
Was dran. Auch die akustische Kulisse ist nicht zu unterschätzen
laß dich ned hängen; das ist der Winterblues der durchs seltene Fahren solche Gedanken lösen kann. Wenns wieder (für die 4/10 fahrer) losgeht und du 2 Wochen täglich rumfährst, fühlst du dich wieder sicher,und dein Hirn blockiert nciht wie jetzt.
Darum auch im Winter immer mal wieder raus! Wenns nur 50km sind
In Antwort auf:Leider mache ich mir fast bei jedem Motorradausflug Gedanken darüber, ob ich den Tag überleben werde.
>Dann müsste ich mir jeden Abend Gedanken machen ob ich die Nacht überlebe. Meine Verwandten sind alle im Bett gestorben, meist erst nach sehr langer schlimmer Liegezeit. Ich schlaf trotzdem unbeschwert in die Nacht hinein.
Werner Es ist absolut möglich, dass jenseits der Wahrnehmung unserer Sinne ungeahnte Welten verborgen sind.
In Antwort auf:50 Kilometer bin ich noch nie am Stück gefahren, wie sich das wohl anfühlt?
Versuch es mal. Vielleicht ist das die Lösung. Nach meinen Stürzen in den letzten beiden Jahren hatte ich auch erst Probleme. Ich habe förmlich auf ein Problem gewartet und hatte Sorge, das ich nicht alles im Griff hätte. Man hat mir dann geraten gleich wieder Killometer zu machen. Und tatsächlich wurde es mit jeder Tour wieder besser. Letzes Jahr zum Leizachtreffen waren alle Unsicherheiten wieder verschwunden. Da hilft wirklich die Fahrpraxis. Beim Gespannfahren hatte ich seltsamerweise überhaubt keine Probleme.
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Man kann sich über alles aufregen, aber man ist nicht dazu verpflichtet.
Also ich habe ja, wie schon mal geschrieben, einen ziemlich extremen Unfall hinter mir, nur durch eine Reihe von Wundern überlebt und ewig lange im Krankenhaus zugebracht. Trotzdem habe ich schon auf der ITS gesagt, das ich irgendwann wieder fahren werde... Na ja, zunächst hats keiner geglaubt, trotz allem fahre ich wieder. Und mit mehr Freude, als jeh zuvor. Ich gehe sogar soweit zu sagen, das mir der Wille, wieder aufs Krad zu kommen, sehr viel geholfen hat!! Denn ohne ein Ziel vor Augen, hätte ich diese jahrelangen Schindereinen nie geschafft.
Sollte ich aber irgendwann mal Angst bekommen, aufs Krad zu steigen oder eine Kurve zu nehmen, dann hänge ich den Helm freiwillig an den Nagel. ... Möge dieser Tag niemals kommen....
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Zitat von Schotte... Ich gehe sogar soweit zu sagen, das mir der Wille, wieder aufs Krad zu kommen, sehr viel geholfen hat!! Denn ohne ein Ziel vor Augen, hätte ich diese jahrelangen Schindereinen nie geschafft.....
Schotte
Ich freu mich für dich, das du das meistern konntest!