Also, eins wollen wir doch mal klar stellen: Echte Blödkröten sind nur die, die sich vor Serpels Blödkröten-Beitrag hier im Fred beteiligt haben. Die unechten Blödkröten sind die, die sich danach auch um die Bezeichnung drängeln. Und der Rest des Forums kann höchstensn als Blödkrötenanwärter durchgehen! So!
Wie angekündigt hab ich mal den Zusammenhang zwischen der Schräglage der Motorradhochachse (nach rechts abgetragen) und der dadurch effektiv erzielten Schräglage der Achse Schwerpunkt-Reifenaufstandspunkt (nach oben abgetragen) berechnet und graphisch dargestellt.
Zuerst für schlanke Reifen und hohen Schwerpunkt - der Krümmungsradius der Lauffläche beträgt hier 5% der Schwerpunkthöhe. Lesebeispiel: mit 45° Schräglage der Motorradhochachse erzielt man etwa 43° effektive Schräglage:
Als nächstes ein Anteil von 20% des Laufflächenradius an der Schwerpunkthöhe. Beispiel: Mit 45° werden effektiv nur noch 37° erreicht.
Bei 35% Laufflächenradiusanteil an der Höhe des Schwerpunktes (Breitreifen) werden mit 45° effektiv sogar nur noch 30° erzielt (Lesebeispiel).
Ich hab den Beitrag mal bewusst knapp gehalten, weil ja ohnehin wieder Fragen kommen und Unklarheiten dann gezielt geklärt werden können.
Ich kämpfe mich da gerade mal durch und versuche mir das plastisch vorzustellen. Bei einem Rad so dünn wie eine Scheibe und einen gerade in der Hochachse sitzenden Fahrer würde die Linie genau mittig durch die 45 Grad gehen. Dann fährt das Motorrad in der kurve abhängig vom Radius die Geschwindigkeit X. Richtig?
Ein Motorrad mit Breitreifen (untere Tabelle) muss, um auch Geschwindigkeit X zu fahren entweder weit mehr Schräg gelegt werden, oder - weil das nicht mehr machbar ist - der Fahrer muss ich neben das Motorrad hängen, damit das Gesamtkonglomerat Fahrer-Motorrad auch auf 45 Grad kommt. Auch richtig?
Interpretiere ich es jetzt richtig, dass das Breitreifen-Motorrad der letzten Tabelle nur noch eine Schräglage von 30 Grad hat, der Fahrer aber sich so weit herausgehängt hat, dass Mensch/Maschine in der Hochachse doch wieder 45 Grad erreichen?
Das Herausneigen des Fahrers aus der Hochachse des Motorrads ist bei den Diagrammen nicht vorgesehen. Was Du schreibst ist sicher richtig, nur steht es nicht in direktem Zusammenhang zu den Bildchen.
Hier hab ich mal ein Bildchen von MOTORRAD geklaut (bitte evtl. löschen), wo alle relevanten Größen eingetragen sind (und leider noch ein paar mehr):
(Schwerpunkt S, Reifenaufstandspunkt A, Krümmungsradius r der Lauffläche, Höhe h des Schwerpunkts)
Alle drei Diagramme stellen jeweils einen Zusammenhang her zwischen der Schräglage delta der Motorradhochachse (nach rechts abgetragen) und der dadurch effektiv erzielten (also physikalisch wirksamen) Schräglage alpha der Achse Schwerpunkt-Reifenaufstandspunkt SA (nach oben abgetragen). Und zwar beim ersten Diagramm für r=0.05h, beim zweiten für r=0.20h und beim dritten für r=0.35h.
So, jetzt kann ich nicht mehr an mich halten, mich brennen Fragen über Fragen
1. kann man Si Nüsse und Kosi Nüsse mit einem Standartnussknacker knacken? 2. Schmecken Tang Gänse nicht eher moderig, oder ist den mit guten Weinsauer Kraut (tschulligung Falcone) beizukommen? 3. Ist der Reifenaufstandspunkt SA politisch korrekt? 4. habe ich für diesen Beitrag Kritzelzeit > r= 0,1h gebraucht?
Mit rotzlöffeligen Blödmannsgrüßen
Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas
In Antwort auf:Alle drei Diagramme stellen einen Zusammenhang her zwischen der Schräglage delta der Motorradhochachse (nach rechts abgetragen) und der dadurch effektiv erzielten (also physikalisch wirksamen) Schräglage alpha der Achse Schwerpunkt-Reifenaufstandspunkt SA (nach oben abgetragen). Und zwar beim ersten Diagramm für r=0.05h, beim zweiten für r=0.20h und beim dritten für r=0.35h.
Ach so. Ich hab weitaus kompliziertere Zusammenhänge in deinen "Kurven" vermutet. Aber das ist doch bekannt. Je breiter der Reifen desto mehr Schräglage ist nötig um die gleiche Geschwindigkeit zu erreichen. Oder vereinfacht: Eine W ist immer schneller als ein Chopper
Ich beneide Dich bisweilen um Deine bewundernswerte Begabung zur Vereinfachung.
Der qualitative Zusammenhang war klar (vgl. meinen ersten Beitrag zu diesem Thread), nicht aber der quantitative. Das ist insofern von Bedeutung, als eine Schräglagendifferenz von wenigen Zehnteln Grad bedeutungslos wäre und man diesen Effekt getrost vergessen könnte.
Dem ist aber anscheinend nicht so. Mich erstaunt bei obigem Resultat die Größe der Abweichung! Selbst die W, die bestimmt auf einen r/h-Koeffizienten von 10-15% kommt (geschätzt), benötigt für 40° effektive Schräglage einen Kippwinkel von 45°. Ganz zu schweigen von solchen Cruiser-Monstern wie z. B. der Triumph Rocket ...