Zitat von phaedrus Ob es solche herausragende Leute wie Ansel Adams, Andreas Feininger, Edward Weston, HCB, in Zeiten Digitaler Flut noch geben wird? Andreas
Klar, denn die Photos macht immer noch der Mensch hinter der Kamera und gut gelerntes Handwerk ist durch nichts zu ersetzen.
Zitat von phaedrusHeute wäre Henri Cartier Bresson hunder geworden .... Eines der Großen der Photo-Zunft Ob es solche herausragende Leute wie Ansel Adams, Andreas Feininger, Edward Weston, HCB, in Zeiten Digitaler Flut noch geben wird? Andreas
ähnliche fragen wurden zum thema malen auch gestellt, als das Fotografieren erfunden wurde ....
Zitat von phaedrus .....Ob es solche herausragende Leute wie Ansel Adams, Andreas Feininger, Edward Weston, HCB, in Zeiten Digitaler Flut noch geben wird? Andreas
ich glaube der läßt sich mit den von phaedrus Genannten nur schlecht vergleichen, da HCB und Co eher im künstlerischen Sektor tätig waren, während Saldago eher zur Reportagefraktion gehört. Aber ich denke man findet auch heute noch begnadete Photographen, man muß nur etwas länger suchen.
Ich glaube so kann man das nicht trennen - aber Saldago ist auch schon Jahrgang '44 und somit gehört er noch nicht zu der Digitalo-Generation. Ich meine auch er hatte allein schon mit der Limitation des Materials fertig zu, die einen Photographen dazu bringt jede Aufnahme zu überdenken.
Es wird sich zeigen ob und wie sich die Photographen des digitalen Zeitalters sich über die Beliebigkeit der vielen Aufnahmen hinwegsetzen um die richtige Aufnahme nicht dem Zufall sondern ihrer Entscheidung zu überlassen.
Andreas
Photographiert wird auf Film, alles andere ist blos digital. Mitglied VfDKV
Zitat von Maggi Aber ich denke man findet auch heute noch begnadete Photographen, man muß nur etwas länger suchen.
Ich glaube es ist eher umgekehrt. Früher blieb die Photographie einer elitären Schicht vorbehalten da Equipment recht teuer war und umständlich zu handeln (Kameras, Labor, etc). Es gab wenige Photographen und eben wenige gute. Heute gibts sehr gutes & preiswertes Equipment und meiner Meinung nach auch viel mehr gute Fotografen die auch Ihr Handwerk verstehen.
Klar ist immer alles einer Mode unterlegen auf die man natürlich nicht unbedingt stehen muss aber das digitale Zeitalter ermöglicht mir heute Bildkompositionen die ich früher nie hinbekommen hätte (Beispiel HDR). Leztlich folgt alles optischen & stilistischen Gesetzmäßigkeiten (Beispiel Goldener Schnitt) die man natürlich beherrschen sollte.
Das der Eindruck einer verrohenden Bilderflut entsteht ist auch 1. nix neues und 2. vollkommen klar da ich in meinem Leben noch nie so viele Bilder zu sehen bekam wie heute im Web.
Unseren heutigen Bildeindruck prägen nun mal die jungen Wilden und auf was sich halt mal gerade wieder die Agenturen so stürzen. Das war aber nie anders und wenn Du heute mal einen 16 jährigen fragst ist das nun mal seine Bildersprache. Unsere (besser meine) wurde in den 60er und 70ern geprägt und ist eben auch anders als das meiste neue was ich sehe.
Das hat aber alles nichts mit können zu tun oder möchtest Du auch behaupten das es früher bessere Maler gab als heute?
Zitat von phaedrus Es wird sich zeigen ob und wie sich die Photographen des digitalen Zeitalters sich über die Beliebigkeit der vielen Aufnahmen hinwegsetzen um die richtige Aufnahme nicht dem Zufall sondern ihrer Entscheidung zu überlassen. Andreas
Das ist doch heute genau so - Wir haben damal Wäschekörbe Weise Filme verballert um dann aus dem Fundus zu entscheiden. Mache ich doch heute auf dem digitalen Leuchttisch genau so?!?
Ob die Entscheidung nun die richtige ist bleibt natürlich genau so offen wie früher.
Ich glaube, es wird sich gar nichts ändern, denn die Zielgruppe, die anspruchsvolle Fotografien anschaut, war schon immer klein.
Ich habe hier eine Menge Fotobildbände, die ich schon verschiedenen Leuten gezeigt habe. Die fanden das sehr faszinierend, aber gekannt hat kaum einer so etwas.
Ich habe mal gelesen, daß die durchschnittliche Betrachtungsdauer eines Fotos unter einer Sekunde liegt.
Durch bloße Verbreitung billiger Medien bringt man niemanden dazu, in Sachen Foto anspruchsvoll zu werden, siehe Pocket- oder Disk-Kamera, heute Digiknipse...
Die Bilder von heute laufen Gefahr, nicht mehr als authentisch angesehen zu werden, man kann Menschen elektronisch schönen, einen dramatischen Himmel einfügen und so weiter.
Außerdem verändern sich die Motive, bzw. die abgelichteten Menschen, ich habe das Gefühl, sie werden sich immer ähnlicher und weniger individuell... Ich habe einen Bildband von August Sander, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, da sind alle Menschen "Typen", völlig eigenständig, die Gesichter sind von ihrer Arbeit und ihren Lebensumständen geprägt, das gibt es heute doch fast gar nicht mehr, oder soll man Bildbände über Controlling-Angestellte und gleichförmige Sesselfurzer machen?
In Antwort auf:Die Bilder von heute laufen Gefahr, nicht mehr als authentisch angesehen zu werden, man kann Menschen elektronisch schönen, einen dramatischen Himmel einfügen und so weiter.
pfirlepfanz ... getrikst haben gerade die guten schon immer, nur das beim analogen mit filtern beim fotografieren machen muss, was man digital entsprechend mit photoshop und co. nachträglich machen kann (und auch hinterher kann man analog einiges machen, mit unterschidlichen papieren und anderen chemikalien rezepten - retuschieren war schwerer aber auch das wurde schon immer gemacht und vernünftig können das auch am Compie nicht so viele und ist es nicht so einfach wie immer behauptet wird) - natürlich braucht man für das analoge mehr erfahrung - aber ein mahler muß in der regel auch länger an sich arbeiten um das nivieau eines durchschnitsknipsers auf die leinwand zu bringen ... am ende werden aber auch beim digitalen knipsen einige wenige die besten fotos machen genau so wie bei den analogen knipsen oder auch beim malen
Zitat von Hans-Peter Ich habe einen Bildband von August Sander, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, da sind alle Menschen "Typen", völlig eigenständig, die Gesichter sind von ihrer Arbeit und ihren Lebensumständen geprägt, das gibt es heute doch fast gar nicht mehr, oder soll man Bildbände über Controlling-Angestellte und gleichförmige Sesselfurzer machen?
Naja vielleicht nicht hier aber in Indien, China, Afrika oder Südamerika? Wer die Mühe auf sich nimmt und den Globus bereist wird auch Themen für spektakuläre Fotos finden.
August Sander ist aber ein gutes Beispiel... Vielleicht gabs zu dieser Zeit eine Hand voll guter Fotografen. Wobei das Genie eines Sanders aber auch erst nach seinem Tod wirklich gewürdigt wurde. Den Mann trieb zu seiner Zeit sein Idealismus.
Ich glaube aber auch das man von industiellen Sesselfurzern gute Bilder schießen kann - siehe Anny Leibowitz.
In Antwort auf:Die Bilder von heute laufen Gefahr, nicht mehr als authentisch angesehen zu werden, man kann Menschen elektronisch schönen, einen dramatischen Himmel einfügen und so weiter.
pfirlepfanz ... getrikst haben gerade die guten schon immer,
Natürlich, wenn früher jemand mit 'nem dicken Pickel auf der Nase portraitiert wurde, war er ja auch froh, wenn das Ding auf dem Foddo nicht zu sehen war...
Wenn ich ein s/w Landschaftsbild mache und den Himmel per Rotfilter dramatisieren, ist es ja auch so gewollt und ich will das dem Betrachter so auch zeigen.
Aber heute kannst Du, wenn Du pfiffig bist, die Bildaussage völlig verfälsche, da steht ein Mädchen in Wanne-Eickel vor einem Dixi-Klo und auf dem veröffentliche Foto steht sie vorm Taj Mahal und die meisten kommen nicht darauf, daß das Foto getürkt ist.
Ich meine, wenn einer drunterschreibt, daß das Kunst ist, ist es ja in Ordnung, aber wenn man will, daß ich das Foto als authentisch ansehe, wird's eng...
Es ist ja allgemein bekannt, daß nahezu alle Illustrierten Titelseiten getürkt sind, aber da ist es mir schnuppe, wenn aber behauptet wird, auf dem Bild sehe man Susi Schulz vor dem Taj Mahal, dann ist das nix!
Guude aus Frankfurt Hans-Peter
"Die Jugend wäre eine schönere Zeit, wenn sie erst später im Leben käme." (Charly Chaplin)
Zitat von Freewheelin SteveIch glaube aber auch das man von industiellen Sesselfurzern gute Bilder schießen kann - siehe Anny Leibowitz. Stefan
Schon, aber ein August Sander hat sich seine Motive im echten Leben, sprich auf der Straße gesucht, Annie Leibowitz fotografiert Prominente, was die Bilder nicht weniger gut macht, ist aber was anderes.