In Antwort auf:Da frag' ich mich: was sind das für Leute, und warum stehen die da bei Sturmböen an der Piste und filmen sowas ?
Moin Pele,
solche Leute findest Du an jedem Flughafen. Auch hier bei uns in Köln/Bonn.
Ich fand die Piloten übrigens gar nicht super . Sie haben die klassische Lufthansa-Seitenwindlandung versucht und sind damit fast gescheitert. Hier hätte die rechte Fläche vor der Landung bereits deutlich nach unten gehört. Das ist für die Fluggäste nicht so angenehm, verhindert aber, daß der Wind nochmal drunter fast und die Kiste auf die Seite wirft. Man sieht auch den Querruderausschlag, er kommt aber wesentlich zu spät! Um das Flugzeug so abrupt auf die Seite zu drehen, ist asymmetrischer Schub nötig. Der Pilot regelt also das linke Triebwerk ab und die Maschine dreht sich um die Hochachse - sehr gut zu sehen im Video. Alleine mit Seitenruder bekommt man eine so heftige Drehung nicht hin. Nun wird das Flugzeug stark von der Seite angeblasen und muß in der nächsten halben Sekunde "sitzen". Im Zweifel Störklappen raus und "paafff" auf den Boden, aber auf keinen Fall weiterfliegen und versuchen, sanft aufzusetzen. Der starke Seitenwind ist in Bodennähe doppelt schlimm, weil er unter den Flügel faßt und sich in den Keil Tragfläche/Boden schiebt. Da hilft kein Gegensteuern mehr.
Da es regennaß war, hätte man auch schiebend aufsetzen können, selbst oder gerade bei dem Winkel. Das wird zwar eine Schlingerpartie, weil die Maschine zunächst versucht, nach rechts von der Bahn zu laufen, aber so wie die es gemacht haben, war es wirklich gefährlich. Das gibt garantiert in der Nachbesprechung ein Diszi! Und jetzt, wo es öffentlich ist, erst recht!
Na ja, der Airbus hat Triebwerke mit guter Gasannahme, vermutlich von der W abgeschaut . Sie konnten also das linke Triebwerk auch rasch wieder auf Schub bringen und nach oben steigen. Die Reaktion war in der Tat nicht schlecht. Schade, daß man den zweiten Versuch mit Abschlußlandung nicht sieht. Ich wette, dabei hat man schon gleich den rechten Flügel nach unten hängen lassen.
die linke Tragflächenspitze hatte doch sicherlich Kontakt mit dem Boden? Muß man die Maschine dann nicht komplett "überholen"?
Ist es nicht sowieso total bescheuert, daß bei solchen heftigen Windboen geflogen wird, da immer die "Sicherheit" herausgestellt wird? Hier zählt sie dann nicht? Komisch!
Ich hab' ständig mit Verkehrspiloten und Fluglotsen zu tun, die erzählen einem dann immer von den (nicht bekannt gewordenen) Zwischenfällen im Luftraum. Da hörst Sachen, mein lieber Freund!
Angeschickerte Piloten im Anflug auf Rhein-Main, kaum englisch radebrechende Piloten, die den Anweisungen des Towers nicht folgen können. Aber auch von landen wollenden Fliegern, welche über dem Raum Offenbach gefährlich "durchsacken".
Gruß Monti
--------------------------------------------------- Der Bundesgesundheitsminister warnt: Fahren mit der W wird ihr zentrales Nervensystem irreparabel schädigen! Monti meint, auf einem Ast in einer Buche sitzend: "Gagagaga - Urban Priol for President!"
In Antwort auf:die linke Tragflächenspitze hatte doch sicherlich Kontakt mit dem Boden? Muß man die Maschine dann nicht komplett "überholen"?
Moin,
ich denke mal, nicht. Und wenn, dann nur ganz geringfügig. Daß die Kiste anschließend durchgesehen wird, ist logisch, aber wenn sie richtig geschrappt hätte mit dem linken Flügel, dann hätte sich der ganze Vogel noch weiter aus dem Wind gedreht und wäre dann erst so richtig abgegangen. Sobald sowas passiert, kann der Wind noch besser unter die Seite fassen, das Flugzeug stützt sich noch stärker auf die Flügelspitze und bremst dort noch mehr. Dann greift der Wind richtig total von der Seite und mit etwas Pech geht die ganze Sache über Kopf. Der Leichtflieger nennt sowas "Aufs Kreuz geworfen". Bei einem Passagierflieger dürfte sowas das Ende der meisten Insassen bedeuten.
Gut zu sehen ist, wie auf der nassen Bahn die Gischt aufwirbelt, als die Piloten das linke Triebwerk wieder erstarken lassen. Ich muß auch sagen, daß sie schon vorher volles Querruder gegeben haben. Wahrscheinlich hat da doch eine Böe zugefaßt, die nicht abzusehen war. Die Boeings haben das besser, wenn man da volles Querruder gibt, fahren die Störklappen einseitig mit aus. Da bleibt die Fläche unten.
Dennoch, man hätte die Maschine nicht gerade auf die Bahn ausrichten dürfen, sondern schräg aufsetzen. Das ist absolut Usus und führt bei nasser Bahn nicht zu Problemen. Bei der Lufthansa ist sowas "amerikanisch" und trifft sich nicht mit der deutschen Präzision. In diesem Fall hätte es aber den Flug verkürzt und damit Geld gespart und den Fluggästen wäre ein mulmiges Gefühl erspart geblieben.
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Mit meinem Ultraleicht wäre ich einfach immer weiter die Bahn entlang geflogen und hätte irgendwo im letzten Drittel mich in den Wind gedreht. Die 60 m Standardbreite der Runway hätte dicke gereicht, um bei dem Gegenwind einfach quer zu landen . Nur vor der Fahrt am Boden zum Tower hätte ich einen Mordsstreß gehabt . Eine Kurve und Du liegst auf dem Dach.
In Antwort auf:...ist es nicht sowieso total bescheuert, daß bei solchen heftigen Windboen geflogen wird, da immer die "Sicherheit" herausgestellt wird?...
Das hab' ich mich auch gefragt - entweder sie haben alles im Griff (sah mir nicht so aus ...), oder heißt es "kann schonmal passieren ..."? Dann flieg' ich lieber doch nicht ...
In Antwort auf:...hab' ständig mit Verkehrspiloten und Fluglotsen zu tun, die erzählen einem dann immer von...
Ja, das macht Laune !
Mein Nachbar, der beruflich viel mit Flugzeugen unterwegs ist, mutmaßte mal, das er statistisch wohl bald mal dran ist bezgl. eines solchen "Zwischenfalles".Und er meint damit nicht so Kleinigkeiten, die er schon kennt (plötzliches Durchsacken, wobei jeder Nichtangeschnallte mit dem Kopf Beulen in die Deckenverkleidung drückt oder von vorn bis hinten bis zum Eichstrich vollgekotzte Passagierräume ), sondern so Sachen wie sein Kollege aus Florida, der noch häufiger in der Luft unterwegs ist: einmal ist bei der Landung ein Reifen geplatzt (die Piloten konnten aber die Kiste irgendwie auf der Landebahn halten), und einmal krallte der neben ihm sitzende Fluggast die Hand in seinen Arm und zeigte mit der anderen Hand aus dem Fenster und sagte mit weit aufgerissenen Augen "LOOK THERE!" - da war 'n Loch in der Tragfläche, und sie hatten beim Start das äußere Triebwerk verloren .Das Unangenehmste an der Sache war dessen Aussage nach, das man beim Kreisen zum Spritablassen die Rollbahn mit den vielen zuckenden Blaulichtern bewundern konnte mit der Gewißheit, das die da unten alle nur auf sie da oben gespannt warteten und vermutlich wetteten, wie's wohl ausgeht, und man selbst absolut nix machen kann (außer den unwirklich lächelnden Stewardessen bei ihren Anweisungen zur Notlandung zuzuschauen).Ist aber gut gegangen, die Landung .
In Antwort auf:...der Airbus hat Triebwerke mit guter Gasannahme...
Haben sie da was geändert?Kann mich entsinnen, das seinerzeit bei der Präsentation einer der ersten Luftbusse in der Nähe von Paris deshalb beim Tiefflug nicht mehr hochkam und über die Baumwipfel streichend im Wald verschwand - mit anschließend aufsteigender Rauchwolke.Wie durch ein Wunder sind "nur" wenige Passagiere dabei umgekommen (eine Gruppe von flugbegeisterten Behinderten, welche den Flug "gewonnen" hatten und die leider nicht schnell genug 'raus kamen ).
PS: ich weiß, das die Fliegerei statistisch sicherer ist als Motorradfahren z.B. - ist 'ne emotionale Sache ...
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"Some rob you with a sixgun, - some with a fountain-pen."
geändert wird an Triebwerken permanent "etwas" .Während des gesamten Triebwerklebens.Bei jedem Shopvisit. Ja ,die Gasannahme ist gut.Schlieslich arbeite ich jeden Tag an den Dingern.Die Jet-engines der Trent-serie sind das Beste was zur Zeit in diesem Sektor auf dem Markt ist. @Wännä: Ich finde er hat sehr gut reagiert & glaube auch ,daß man UL-Fliegerei nicht mit dieser Schubklasse vergleichen sollte.Kennst Du die Nachteile der amerikanischen Methode?
Ist die Trägheit der Triebwerke und natürlich auch ein Fehlverhalten des Piloten der Absturzgrund des einzigen in der DDR gefertigten großen Personenfliegers gewesen? Die hatte doch auf dem Weg zur Messe n Kirchturm(?) tuschiert.
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Ich bin am gleichen Tag mit LH unterwegs gewesen, glücklicherweise in MUC bei weniger Wind gelandet. jetz weiß ich endlich mal wie das von außen aussieht, wenn man von innen aus dem Seitenfenster die Landebahn vor einem sieht
die Tragfläche wird vermessen und Außenhaut, Clips/Stringer bzw. Rippen erneuert. Nennt sich A.O.G (aircraft on ground) und bedeutet Mehrarbeit beim Airbuswerk. (hab ich auch mal gemacht) Das kann das Boot schon ab.
Findste das gut? So eine Zeitverschwendung und die Energie, die da verbraten wird! Da könntest du doch gaaaanz viel Mopped fahren in der Zeit und mit dem Sprit! Grüße falcone
ich tu wenigstens was für die Klimaerwärmung damit wir im Januar schon viel fahren können
ich könnte natürlich auch geschäftlich per Mopped z.b von Istanbul nach danzig fahren, aber DAS wär wirklich zeitverschwendung.
In Antwort auf:ich tu wenigstens was für die Klimaerwärmung
Sehr lobenswert!
In Antwort auf:ich könnte natürlich auch geschäftlich per Mopped z.b von Istanbul nach danzig fahren, aber DAS wär wirklich zeitverschwendung.
Der Weg ist das Ziel! Aber die Jugend von heute will ja immer gleich und sofort irgendwo sein und nimmt sich keine zeit mehr zum Reisen! Oder traust du der Guzzi etwa nicht?
In Antwort auf:@Wännä: Ich finde er hat sehr gut reagiert & glaube auch ,daß man UL-Fliegerei nicht mit dieser Schubklasse vergleichen sollte.Kennst Du die Nachteile der amerikanischen Methode?
Moin,
mit dem UL flieg ich nur bei solchem Sturm, was wäre das Leben sonst langweilig !
Der größte Nachteil der amerikanischen Methode ist der Stil. Bei der LTU wird sie angewendet. Wenn richtig Dampf ist auf den Inseln, ist das auch sinnvoll. Drei meiner Segelfliegerkumpels fliegen dort, bzw. zwei. Die dritte ist eine Kumpelin.
Ich sag nicht, daß die Piloten scheiße reagiert haben. Aber das ganze kriegt trotzdem noch ein ordentliches Debriefing. Ein solch starkes Einschwenken wäre nicht nötig gewesen. Laß die Reifen doch ein bißchen radieren! Und wenn doch, dann müssen die Spoiler sofort raus und die Kiste auf die Bahn geknallt. Die darf sich gar nicht mehr erheben können. Aber neee! . . . Lufthansa eben.
Schau, wie der es macht. Ist die gleiche Situation - Wind von rechts. Ihm geht auch die Fläche etwas hoch, aber er hat halt ne Boeing Man sieht die Spoiler auf der rechten Seite hochklappen. Die Hauptsache ist aber, daß er den Vogel nicht ganz genau ausgerichtet hat, sondern noch etwas Verschleiß den Reifen läßt.
Da hängt die Fläche zur richtigen Seite. Laß quietschen Kumpel! Würd ich bei nasser Bahn auf jeden Fall bevorzugen. Da streift nix aufm Boden. Und die Reifen müssen sowieso irgendwann runter.
Solln wer ne Wette machen, daß solche Beispiele der Crew auch gerade vorgeführt werden ? Reifen wechseln ist kein Ding. Flügel kratzen dagegen kostet richtig Geld. Oh ooohh!