war auch eine uralte "Indian" bei der ich als Starthelfer assistierte. Dieses alte Röcheleisen ist ja nun sowas von antiquiert in ihrer Technik, dass ein Mopedfahrer wie ich, sich mit sowas natürlich nicht auskennt. Handschaltung und Fußkupplung ist ja klar, aber unklar ist mir, der Drehgriff auf der linken Lenkerseite. Hobby meinte, es könnte vielleicht eine Zündverstellung sein. Ist das so?
Nach einer viertel Stunde intensivster Bemühungen bekam der Indianfahrer das Teil dann endlich zum Laufen. Zuvor hat er mehrfach mit seinem besten Taschentuch den Zündverteiler samt Kabeln trockengelegt. Jetzt ist mir auch klar, warum das "Fahrradpedal" am Kickstarter sein muß. Ich habe ja nur das Moped festgehalten damit die Indian beim kicken nicht mitsamt dem Fahrer im Dreck landet.
die manuelle einstellung des zündzeitpunkts war früher üblich. harley big twins hatten das serienmässig bis 1964 oder '65. beim starten steht die zündung auf spät, wenn der motor höher dreht, soll die zündung sukzessive auf früher gestellt werden.
erstmal kicken mit ganzem Körpereinsatz bis das Teil anspringt. Dabei permanente Kippgefahr des Mopeds weshalb ich als Mopedhalter fungierte. Sobald der Motor endlich mal anbleibt fummelt der Fahrer an einem Hebelchen hinterm Luftfilter herum (vermutlich Choke), gleichzeitig hat er beide Drehgriffe an den Lenkerenden zu bedienen bis der Motor dann einigermaßen stabil läuft. Aber sowas kann dauern...
Normalerweise ist so eine Startprozedur kein Problem wenn die Technik in Ordnung ist, zum Starten Zündung auf spät und dann im Betrieb je nach Drehzahl gefühlvoll nachregulieren.
Das Ganze könnte man auch locker noch mit ein paar zusätzlichen Hebelchen garnieren, frag mal echte Oldiefahrer
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Für Motorräder bin ich dermaßen offen, man könnte meinen ich wäre nicht ganz dicht :-)
@TheoW: ja das heisst es. Das gleiche hatte Martas 1951er AJS auch. Als wir nach Brighton "rasten" musste Sie auch ständig nachstellen, bzw. korrigieren
In Antwort auf:kein Problem wenn die Technik in Ordnung ist
Der Indianfahrer hatte zusätzlich ein besonderes Problem. Er hatte eine Körperbehinderung und konnte die Maschine nur mit einer Hand bedienen d.h. er konnte nur eine Funktion nach der anderen ausführen.
Die rechte Hand war entweder gelähmt oder eine Prothese,
ich hab nur gesehen dass er nach dem Aufsitzen mit seiner intakten linken Hand die Finger der rechten Hand auf den Lenker klemmte, dann die Kupplung trat und mit der linken Hand den ersten Gang schaltete und dann losfuhr.
Das mit der Hand hatte ich zunächst garnicht bemerkt. Es erklärt aber, weshalb er mit der Indian beim kicken beinahe unter ihr lag. Er konnte ja die Maschine nicht richtig fassen und festhalten.